Die Würzburger Julius-Maximilians-Universität (JMU) hat ihren Lehrbetrieb am Mittwochvormittag mit sofortiger Wirkung eingestellt. Dies betrifft alle Veranstaltungen und Kurse wie Block-, Laborpraktika oder Sprachkurse in Vorbereitung auf das Sommersemester. Es soll mit regulären Vorlesungen am 20. April starten. Die Einstellung sei auf Hinweis des Staatsministeriums erfolgt, heißt es in einer Kurzinfo auf der Uni-Homepage.
Nicht davon betroffen sind Forschungsbetrieb, Verwaltung oder Bibliotheken. Prüfungen werden – "wo immer dies möglich und zumutbar ist" – verschoben. Bei unaufschiebbaren Abschlussprüfungen, etwa Staatsexamina, soll ein ausreichender Abstand zwischen den Prüfungsteilnehmern gewährleistet werden.
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Studierende, die aus Risikogebieten zurückreisen, sollen die JMU während der Inkubationszeit von 14 Tagen nach Rückkehr nicht besuchen. Ausländische Studierende aus Risikogebieten, die noch nicht in Deutschland sind, sollen auf die Anreise verzichten.
Bei den Studierenden stoßen die drastischen Schritte auf Verständnis. "Unsererseits volle Zustimmung, das sind sehr sinnvolle Maßnahmen, um die Risiken zu begrenzen", sagt Lucie Knorr, Vorsitzende des Sprecher- und Sprecherinnenrates (SSR) auf Anfrage. Glücklicherweise seien aktuell nicht so viele Veranstaltungen betroffen. Allerdings blickt man mit etwas Sorge auf den eigentlichen Vorlesungsbeginn am 20.April. Sollte es auch hier noch Einschränkungen geben, stellen sich neue Fragen. Der SSR wird am Mittwochabend auch über eigene Maßnahmen beraten, etwa bei studentischen Veranstaltungen.
Unterdessen bittet die Stadt Würzburg ausländische Studierende, die sich bereits in Deutschland aufhalten und aus den derzeit bekannten Risikogebieten eingereist sind, mit ihrer Vorsprache im Bürgerbüro und der Ausländerbehörde 14 Tage zu warten. In dringenden Fällen könnten Fragen auch per E-Mail an ausland@stadt.wuerzburg.de gestellt werden.
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Die Universität hat im Kampf gegen die Corona-Ausbreitung noch weitere Vorsorgemaßnahmen getroffen. Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern werden derzeit abgesagt. Der Besuch externer Großveranstaltungen sei zu vermeiden. "Für Besprechungen mit mehreren Teilnehmenden ist grundsätzlich zu prüfen, ob eine Alternative per Telefonkonferenz oder Skype möglich ist", heißt es in einer Anweisung. Bei Besprechungen soll für hinreichend Abstand zwischen den Teilnehmern gesorgt werden, die Räume sollten technisch be- und entlüftet sein.
Ausgeschlossen vom Uni-Betrieb sind Studierende oder Dozenten, die sich innerhalb der vergangenen 14 Tage in einem offiziellen Risikogebiet aufgehalten haben oder Kontakt zu bestätigten Coronafällen hatten. Wer grippeähnliche Symptome hat, wird lediglich gebeten, zuhause zu bleiben.
Die Universität informiert auf einer eigenen Seite im Internet fortlaufend über den aktuellen Stand der Entwicklung und getroffene Maßnahmen.
Fragen zur Teilnahme an Uni-Veranstaltungen können Studierende an gesundheitsschutz.corona@uni-wuerzburg.de richten.
Ich empfehlen stattdessen dringend, dies mal zu lesen:
https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/aus-dem-coronavirus-krisengebiet-tsunami-der-uns-ueberwaeltigt-hat-der-verzweifelte-bericht-eines-italienischen-arztes/25629010.html?fbclid=IwAR0FkXEYqaMufdhFeYcWACY-xwYSTxirGLK9sJIAbxvijJrm2svjoLWHoaI
Bericht eines Arztes aus einem Krankenhaus in Bergamo, der Klartext redet.
Da braucht man sich nicht wundern wenn "Lieschen Müller" in Panik verfällt, hamstert etc. - so langsam bin ich auch für die Schließung von sämtlichen Schulen und Firmen - nur damit die Bevölkerung endlich mal aufwacht wenn sie im Anschluss vor "dem Nichts" steht weil die Wirtschaft und alles andere zerstört wurde...
Ich plädiere dafür, die Osterferien 2 Wochen früher zu beginnen.
Galgenhumor schreibe ich wohl besser nicht. Aber ich gebe die andere Meldung weiter: Der erste Coronafall in Kitzingen. Haben die nicht noch vor wenigen Tagen "stolz" gesagt, bei uns finden alle Veranstaltungen statt? Dem Virus ist es egal, ob er 10 oder 100 oder 1000 ansteckt. Bei den Studierenden ist eine große Zahl von Personen dabei, deren Herkunft, Verbleib und Aufenthalte unbekannt und die Kontaktpersonen unbekannt sind und so nicht nachprüfbar sind. Das Problem ist darüberhinaus, wo verbringen die Studenten jetzt ihre vorlesungsfreien Zeiten?
vermutlich ärgern sich viele dieser Studenten, dass sie vorzeitig aus ihren oftmals sehr exotisch ausgewählten Reisezielen während der vorlesungsfreien Zeit nach Deutschland gekommen sind... Reiseziele in denen die Gefährdung für Leib und Leben oftmals viel konkreter ist - verglichen mit einem Sprachkurs in Räumlichkeiten der heimischen Universität...