Weihnachten ohne Christbaum? Unvorstellbar für Alexander Dennda, dessen Familie das Weihnachtssymbol seit zwei Generationen in Gramschatz, einem Ortsteil von Rimpar im Landkreis Würzburg anbietet. Auf seinem Gelände stehen derzeit rund 25 000 Bäume. Sein Christbaumverkauf bringt Kunden aus der Region Würzburg und Schweinfurt herbei und hat eine lange Tradition und einen guten Ruf als gemütlicher Treffpunkt mit Glühweinstand, Bratwurst und Lagerfeuer.
Von Weihnachtsbäumen weiß der Zahnarzt Dennda mindestens so viel wie von Brücken und Füllungen: zu welchem Kunden welche Baumsorte passt, wie der Baum länger frisch bleibt und warum man ihn erst mal ein paar Tage in der Garage zwischenlagern sollte, beantwortet er neugierigen Baum-Suchenden mit jahrzehntelang erworbenem Wissen, das von seinem Vater stammt. Der gründete das Unternehmen 1990 und hat mit seiner Frau und wenigen Helfern seitdem Tausenden von Weihnachtsbaum-Freunden geholfen, den richtigen Baum zu finden, der dann mit Lametta, Kerzen und Schmuckfiguren verziert im Wohnzimmer steht.
Dennda hat eine Nachfolge gefunden
Zu jedem Baum hat Dennda auch einen guten Rat: Nicht zu groß kaufen, weil die ausladenden Äste sonst gerade in kleinen Wohnungen Probleme machen. Dass Nordmann-Tannen zwar gut aussehen, man aber lieber zur Kiefer oder Fichte greifen sollte, wenn es einem um den markanten Geruch geht. Wie frisch der Baum sei, lasse sich mit kräftigem Aufstampfen auf den Boden testen: Fallen wenige Nadeln herunter, ist er frisch geschlagen. Und sogar für Katzenhalterinnen und -halter hat er einen guten Rat: Stachelige Sorten wie die Blaufichte riechen angenehm - und halten die Vierbeiner davon ab, darauf herumzuklettern.
Nach dem Tod seines Vaters hat Alexander Dennda die Tradition jahrelang fortgeführt. Doch nun geht es nicht länger: Die eigene Zahnarztpraxis in Würzburg und andere familiäre Verpflichtungen lassen ihm dafür nicht mehr genug Zeit: Die altbewährten Helfer (teilweise schon über 80), die noch aus der Generation seines Vaters stammten, müssen ihrem Alter Tribut zollen.
Familie von Armin Löblein aus Mittelsinn übernimmt
Aber den über viele Jahre aufgebauten Betrieb stilllegen wollte Dennda nicht. Jetzt fand er tatsächlich eine Nachfolge, die am gleichen Ort die Tradition seines Betriebes "Gramschatzer Weihnachtsbäume" fortsetzt: Ab diesem Jahr wird am gleichen Ort ein neuer Anbieter Kunden beraten und sie mit einem passenden Baum nach Hause entlassen. Den Weihnachtsbaumverkauf in Gramschatz übernimmt die Familie von Armin Löblein aus Mittelsinn. Er hat als Chef der Firma A&M Löblein GbR ebenfalls jahrzehntelange Erfahrung im Anbau von Christbäumen und verfügt über eigene Kulturen im Spessart und in der Rhön. Mit seiner Frau Tanja, Tochter Marina Kippes und deren Mann Maximilian Kippes bietet er künftig die "Gramschatzer Weihnachtsbäume" an. Der Übergang erfolgt nahtlos. Löblein bewirtschaftet die Kulturen in Gramschatz bereits seit Jahresbeginn 2024. Seine ganze Familie wolle "mithelfen, um den Kunden ein Weihnachtsbaum-Erlebnis zu bieten", sagt er.
Öffnungszeiten: Der Gramschatzer Weihnachtsbaum-Markt hat ab dem ersten Adventswochenende 30. November bis zum 24. Dezember offen.