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Würzburg
Wasserwacht unterstützt im Hochwassergebiet in NRW
Mitglieder des Wasserrettungszugs auf Erkundungsfahrt auf der Bundesstraße bei Erftstadt.
Foto: BRK Wasserwacht | Mitglieder des Wasserrettungszugs auf Erkundungsfahrt auf der Bundesstraße bei Erftstadt.
Bearbeitet von Lena Berger
 |  aktualisiert: 23.07.2021 02:15 Uhr

Am Donnerstagabend gegen 21 Uhr wurde der Wasserrettungszug Unterfranken der BRK-Wasserwacht alarmiert. Das Land Nordrhein-Westfalen hatte das Bayerische Rote Kreuz um Hilfe bei der Hochwasserkatastrophe ersucht. Da bereits eine erhöhte Alarmbereitschaft bestand, konnte die Einheit binnen kürzester Zeit ausrücken. Um 4.30 Uhr am Freitagmorgen sind die 34 Ehrenamtlichen mit ihren acht Fahrzeugen im Bereitstellungsraum bei Mönchengladbach eingetroffen, heißt es in einer Pressemitteilung des Bayerischen Rotes Kreuz.

„Wir stehen momentan an einem Katastrophenschutzzentrum in Bereitschaft und warten auf unseren Einsatzauftrag“, berichtete Kontingentführer Björn Rausch nach der Ankunft. „Hier gibt es Toiletten und Frühstück, das tut nach der Fahrt erstmal gut.“

Was aussieht wie ein Fluss, ist eigentlich eine Bundesstraße.
Foto: BRK Wasserwacht | Was aussieht wie ein Fluss, ist eigentlich eine Bundesstraße.

Menschen und Tiere aus überschwemmten Gebieten retten

Der Wasserrettungszug führt fünf Boote mit und hat unter anderem die Aufgabe, Menschen und Tiere aus überschwemmten Gebieten zu retten oder bei der Deichverteidigung zu unterstützen, insbesondere durch Taucharbeiten. Die Fahrzeuge und Helfer des Zuges kommen aus ganz Unterfranken. Der BRK-Kreisverband Würzburg steuert den Zugtrupp bei. Dieser besteht aus einem Einsatzleitwagen, der mit Funktechnik und EDV ausgestattet ist. In einem Anhänger führt er Stromerzeuger, Kettensäge und andere Ausrüstung mit. Der Zugtrupp ist in Rottendorf stationiert und wird von fünf Mitgliedern der dortigen Wasserwacht-Ortsgruppe besetzt. Sie führen Lagekarten, wickeln den Funkverkehr ab und unterstützen die Einsatzleitung.

Besprechung am Einsatzleitwagen mit Kontingentführer Björn Rausch (links).
Foto: BRK Wasserwacht | Besprechung am Einsatzleitwagen mit Kontingentführer Björn Rausch (links).

„Die regelmäßige Ausbildung, langjährige Erfahrung und hohe Einsatzbereitschaft unserer ehrenamtlichen Einsatzkräfte erweist sich hier wieder als äußerst wertvoll“, erklärt der stellvertretende Vorsitzende der Kreiswasserwacht Thomas Remling. „Ich wünsche unseren Wasserwachtlern einen erfolgreichen Einsatz und dass alle gesund zurückkommen.“

Wasserrettungszug suchte Autos auf überfluteter Bundesstraße ab

Der Einsatz des Wasserrettungszuges wird von Björn Rausch geleitet. Der 45-jährige ist im Zivilberuf Rechtsanwalt in Ochsenfurt. Er ist seit 25 Jahren Mitglied der Wasserwacht und erfahrener Einsatzleiter des Wasserrettungsdienstes. Er durchlief in mehreren Stationen die Führungsausbildung bis zum Verbandsführer und wurde 2016 zum Kontingentführer für den Wasserrettungszug ernannt. Seit 2021 ist Rausch auch Vorsitzender der Kreiswasserwacht Würzburg.

Der Zugtrupp des Wasserrettungszuges Unterfranken bei der Abfahrt in Rottendorf.
Foto: BRK Wasserwacht | Der Zugtrupp des Wasserrettungszuges Unterfranken bei der Abfahrt in Rottendorf.

Thomas Eberth, der Vorsitzende des BRK-Kreisverbandes Würzburg, betont das Engagement und den Zusammenhalt: „Deutschland steht in der Not zusammen, das zeigt die Pandemie aber auch die schlimme Hochwasserlage. Daher bin ich den Kameradinnen und Kameraden dankbar, die alles stehen und liegen lassen, um unseren Freunden in Nordrhein-Westfalen zur Hilfe zu eilen. Das verdient Anerkennung und Respekt und macht mich bei aller Trauer in der Situation stolz auf den Zusammenhalt in unserem Land und die Schaffenskraft, das Engagement und das Miteinander der Menschen.“

Später wurde der Wasserrettungszug in die besonders schwer betroffene Region Erftstadt beordert. Er suchte dort unter anderem eine völlig überflutete Bundesstraße nach unter dem Wasser befindlichen Autos ab.

 
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