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WÜRZBURG
Wassersportler bangen um ihre Existenz
Kinder lernen Schwimmen im Walle-Bad. Die Rettungsschwimmer trainieren dort ebenfalls. Doch wohin, wenn das Bad schließt?
Foto: Patty Varasano | Kinder lernen Schwimmen im Walle-Bad. Die Rettungsschwimmer trainieren dort ebenfalls. Doch wohin, wenn das Bad schließt?
Ernst Jerg
Ernst Jerg
 |  aktualisiert: 03.12.2019 09:21 Uhr

Es ist bullig warm im Hallenbad und mächtig was los an dem Nachmittag. Eine ganze Menge Halbwüchsiger und Kinder schwimmen schon im Becken oder lernen das gerade bei der DLRG. Das Bad in der Gustav-Walle-Schule in der Lindleinsmühle ist ausgelastet.

Andreas Seubert vom Tauchsportclub Würzburg und Thomas Keller von der DLRG wollten in diesem Rahmen noch einmal ihre Argumente vorbringen. Sie fordern im geplanten neuen Schulbad auf dem Grundstück der Wolffskeel-Realschule ein tieferes Becken für den Tauchsport und die Rettungsschwimmer-Ausbildung.

Das Bad in der Lindleinsmühle mit seinem 3,80 Meter-Becken ist ein Auslaufmodell. Es soll noch gerade mal zwei Jahre durchhalten, bis das neue Nordbad mit den Bauherren Stadt und Landkreis fertig ist. Und dort soll nach derzeitigen Vorstellungen lediglich eine Tiefe von 1,80 Metern zur Verfügung stehen.

Sicherheitsbedenken

Die Regierung von Unterfranken und die meisten Schulen, die ihre Schüler dorthin zum Schwimmunterricht schicken sollen, machen Sicherheitsbedenken gegen mehr Tiefe geltend. Doch wie geht es weiter mit den Vereinen, die ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit im Lindleinsmühle-Bad nachgehen?

Keller macht sich massive Sorgen um die Ausbildung für die Rettungsschwimmer, die Einsatz-Taucher und die Tauchgeräte-Grundscheine, bislang kein Problem im Walle-Bad. „Künftig werden wir die Katastropheneinsätze nicht mehr gewährleisten können.“ Und wer übernehme die politische Verantwortung dafür, wenn mehr Menschen ertrinken, weil weniger Rettungskräfte ausgebildet werden?

Für den Tauchsportclub steht dessen sportliche Existenz auf dem Spiel. Viele überregionale Wettkämpfe im Unterwasserrugby finden an den Wochenenden im alten Bad statt. Voraussetzung: tiefes Wasser. „Ich muss meinen jungen Leuten auch Abwechslung und Wettkämpfe bieten, sonst wandern sie ab.“ Sollte es im Nordbad bei 1,80 Metern bleiben, müsste er das Rugby auslaufen lassen.

Wie sieht es denn mit den Alternativen aus, die die Stadtverwaltung vorgeschlagen hat? Nach Aussagen von beiden Vereinschefs ist das Unibad voll belegt und Parkraum gebe es auch keinen. Die DLRG hat eineinhalb Stunden pro Woche im Bad der Bereitschaftspolizei (BePo). „Ich fürchte allerdings, dass wir die nächstes Jahr verlieren werden“, sagt Keller. Seines Wissens stellt die BePo 150 neue Beamte ein und bei dem straffen sportlichen Ausbildungsprogramm könnten die Rettungsschwimmer auf der Strecke bleiben.

Der Tauchsportclub wäre davon wohl auch betroffen mit seinen dreieinhalb Stunden wöchentlich. „Die haben wir unter der Woche. An den für uns wichtigen Wochenenden geht nichts.“

Beim Nautiland winken beide ab: „Auch ein Neubau ist ein Spaßbad und wo sollen Sportler dort tauchen oder Rettungen üben bei laufendem Betrieb?“ Ähnliches gilt im Dallenbergbad: „Wenn schönes Wetter ist, brummt es dort bis in die Abendstunden. Wo sollen wir da trainieren?“

Sorgen machen sich die beiden um die jungen Leute in der Lindleinsmühle. Hier gebe es viele Jugendliche, aber kaum Vereine. Wo sollen die dann hin, wenn DLRG und Tauchsportclub keine Trainingsmöglichkeiten mehr haben?

 
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Kommentare
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  • reutjo
    ist kein Auslaufmodell !!! Das vorhandene tiefe Becken ist augenscheinlich dicht !!!

    Der Landrat WÜ und OB WÜ könnten es gemeinsam technisch sanieren lassen und ALLES ist GUT !!!!
    Halt..... doch nicht : die M-P ( Herr Jerg ) müsste sich anderen Themen zuwenden.
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