zurück
REGION WÜRZBURG/MAIN-SPESSART
Wasserrohrbruch: 800 000 Euro Schaden
Von unserem Mitarbeiter Joachim Schwamberger
 |  aktualisiert: 18.03.2012 14:44 Uhr

800 000 Euro kostet die Fernwasserversorgung Mittelmain ein massiver Rohrbruch an der Versorgungsleitung zwischen Erlach und Zimmern. Binnen weniger Stunden waren am 21. Januar 2900 Kubikmeter Trinkwasser ins Erdreich und in den Main gelaufen. Die Ursache: Aus bisher rätselhaften Gründen hatte sich dort im 4,50 Meter tief neben dem Radweg liegenden Rohr ein 1,40 Meter langer Riss gebildet.

Landesgewerbeanstalt und der Hersteller der duktilen Gusseisenrohre mit einem Durchmesser von 60 Zentimetern werden sich demnächst auf Ursachenforschung begeben, informierte FWM-Geschäftsführer Walter Höfling (Würzburg). Sofort wurde die Leitung in Richtung Zimmern gesperrt. Die Orte westlich von Würzburg und in Main-Spessart wurden dann aus dem gemeinsamen FWM/WVV-Speicher in Zellingen versorgt. So kam es zu keinen Versorgungsengpässen.

Doch das von der Würzburger Verkehrs- und Versorgungs-GmbH in Zellingen geförderte Wasser muss die FWM kaufen. Höfling spricht von 5000 bis 6000 Kubikmeter pro Tag. Für das Würzburger Ersatzwasser muss die FWM rund eine halbe Million Euro ausgeben. Dazu kommen noch die Kosten für die Reparatur in Höhe von 300 000 Euro.

„Diesen Verlust von 800 000 Euro werden wird nicht an die Kunden weitergeben“, beruhigte Höfling. „Unser Vermögen wird allerdings schrumpfen.“ Froh ist Höfling, dass der Schaden in der Landschaft und nicht in einer Ortschaft eingetreten ist. „Dann wären die Kosten und die Unannehmlichkeiten ungleich höher.“ Die Reparaturarbeiten samt Reinigung und Desinfektion der Leitung werden sich noch bis Mitte April hinziehen.

Fernwasserversorgung Mittelmain

Seit Juni 1966 gibt es die regionale Trinkwasserversorgung. Ihr gehören die Landkreise Main-Spessart, Würzburg und Bad Kissingen sowie die Stadt Würzburg an. Das Versorgungsgebiet umfasst vollständig oder teilweise Ortschaften der Kreise Main-Spessart und Würzburg sowie Teile der Stadt Würzburg.

Die FWM gewinnt das Wasser zur Hälfte aus den 15 Brunnengalerien in Erlach, Rodenbach sowie bei Wombach.

Die Versorgungsgemeinden im Kreis Würzburg östlich des Mains bekommen ihr Trinkwasser von der FWM über die Fernwasserversorgung Franken, zum Teil aus dem Lech-Mündungsgebiet bei Genderkingen in Schwaben (ebenfalls 50 Prozent).

Unterfranken zählt zu den trockensten Gebieten in Bayern. Deshalb kann sich relativ wenig Grundwasser neu bilden. Daher wird über den Verbund der Zweckverbände in Nordbayern Trinkwasser bezogen.

Die Wasseraufbereitungsanlage der FWM befindet sich im Neustadter Ortsteil Erlach. Sie leistet rund 220 Liter/Sekunde. Die FWM unterhält acht Wasserspeicher mit einer Kapazität von rund 25 000 Kubikmeter. Diese werden durch sechs Pumpwerke über 124 Kilometer Netzzubringerleitungen verteilt.

Insgesamt gibt die FWM jedes Jahr rund fünf Millionen Kubikmeter Trinkwasser an ihr Versorgungsgebiet ab.

Die Tagesabgabe liegt bei 12 000 bis 16 000 Kubikmetern. Text: josch

Provisorisch abgedichtet: FWM-Geschäftsführer Walter Höfling betrachtet den Leitungsschaden am Radweg Erlach – Zimmern.
Foto: Schwamberger | Provisorisch abgedichtet: FWM-Geschäftsführer Walter Höfling betrachtet den Leitungsschaden am Radweg Erlach – Zimmern.
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Radwege
Stadt Würzburg
Trinkwasser
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top