Mit einer Einsatzübung haben am 25. April die Blaulicht-Organisationen gemeinsam einen Notfall auf dem Main in Würzburg simuliert. Darüber informiert eine Pressemitteilung des Bayerischen Roten Kreuzes des Kreisverbands Würzburg, der diese und folgende Informationen entnommen sind. Die jährliche Übung diente dazu, die Abläufe in realen Einsätzen zu trainieren. Wie wichtig derartige Simulationen sind, zeigte ein echter Alarm unmittelbar nach Ende der Übung.
Das Übungsszenario: Nach einer Feier auf den Mainwiesen in der Sanderau springt eine Gruppe angetrunkener Personen, trotz niedriger Temperaturen vom Sebastian-Kneipp-Steg in den Main. Für die Einsatzkräfte ist die Situation zunächst unübersichtlich. Eine Person war nach dem Sprung in den kalten Main nicht mehr aufgetaucht, eine weitere hatte sich in den Fluss gestürzt, um zu helfen, war aber in der Strömung des Mains abgetrieben. Insgesamt wurden mehrere Personen vermisst. "Notfälle auf fließenden Gewässern wie dem Main sind eine besondere Herausforderung für die Einsatzkräfte", wird Übungsleiter Björn Rausch in der Mitteilung zitiert. "Oftmals ist anfangs nicht klar, in welchem Bereich wir eigentlich nach den vermissten Personen suchen müssen, während die Uhr gegen uns arbeitet."
Die Wasserrettungseinheiten von BRK-Wasserwacht, DLRG und Feuerwehr begannen unterhalb des Sebastian-Kneipp-Stegs sofort mit der Suche über und unter Wasser. Mehrere Tauchtrupps versuchten, die ertrunkene Person aufzuspüren. Mit einer Kette aus Rettungsbooten wurden der Main und angrenzende Uferböschungen auf einer Länge von mehreren hundert Metern nach den weiteren Vermissten abgesucht. Teams des Rettungsdienstes und Notärzte kümmerten sich um die medizinische Versorgung der betroffenen Personen und mussten dafür zum Teil mit Rettungsbooten auf eine Insel im Main übersetzen.
An der Übung beteiligt waren die Schnelleinsatzgruppen von BRK-Wasserwacht und DLRG aus Stadt und Landkreis Würzburg, die Berufsfeuerwehr und die Freiwillige Feuerwehr, der Rettungsdienst mit Einheiten des Bayerischen Roten Kreuzes, der Malteser und der Johanniter, zwei Notärzte sowie die Polizei.
Dass solche Szenarien schneller als erwartet zur Realität werden können, bewies ein Alarm zu einem realen Wasserrettungseinsatz unmittelbar nach Ende der Übung. Die zahlreichen Einsatzkräfte, die sich noch im Sammelraum an der Klara-Oppenheimer-Schule befanden, konnten laut Mitteilung des BRK zwei betroffenen Personen auf Höhe des Graf-Luckner-Weihers aus dem Main retten.