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FRICKENHAUSEN
Was wird aus der Frickenhäuser Schule?
Viel Raum, wenige Schüler: Das Grundschulgebäude in Frickenhausen ist für zwölf Klassen ausgelegt, aber derzeit gibt es nur zwei jahrgangsgemischte Klassen mit zusammen 42 Schülern.
Foto: Klaus L. Staeck | Viel Raum, wenige Schüler: Das Grundschulgebäude in Frickenhausen ist für zwölf Klassen ausgelegt, aber derzeit gibt es nur zwei jahrgangsgemischte Klassen mit zusammen 42 Schülern.
Von unserem Mitarbeiter Klaus L. Stäck
 |  aktualisiert: 17.06.2015 14:57 Uhr

Die Zukunft der örtlichen Grundschule bewegt die Gemüter. Das zeigte sich in der Informationsversammlung, zu der die Gemeinde eingeladen hatte. Aus Reihen der Bürger wurden viele Fragen gestellt, aber auch Vorschläge gemacht, wie die Schule weiter geführt werden könnte. Auch wenn sich nach einiger Zeit die Reihen lichteten, so hielten die letzten Interessierten dreieinhalb Stunden bis zum Ende aus. Immer wieder wurde die Frage aufgeworfen, warum der Schulstandort überhaupt zur Disposition stehe und warum das Thema zum jetzigen Zeitpunkt aufs Tapet kommt.

Viel gefragt war der Eibelstadter Bürgermeister Markus Schenk, der sich des Verdachts erwehren musste, das Thema sei von ihm lanciert worden, weil er die Frickenhäuser Klassen in die Eibelstadter Grundschule bringen möchte, die mit Millionenaufwand saniert werden soll. Frickenhausens Bürgermeister Reiner Laudenbach erläuterte die Vorgeschichte. Seit Jahren habe sich der Gemeinderat immer wieder mit der Frage beschäftigt, ob die hohen Kosten für den laufenden Betrieb der Grundschule und eine etwaige Sanierung angesichts stetig sinkender Schülerzahlen tragbar wären. Vor zwölf Jahren sei von der Stadt Ochsenfurt der Vorschlag gekommen, den Grundschulverband mit Frickenhausen aufzulösen. Kürzlich habe Bürgermeister Peter Juks erneut eine entsprechende Anfrage gestellt, um Klarheit zu erhalten, ob die Schüler aus den Stadtteilen Erlach und Zeubelried, die bislang in Frickenhausen unterrichtet werden, künftig nach Ochsenfurt gehen könnten. Dort wird der Komplex der Grund- und Mittelschule derzeit aufwändig saniert und umgestaltet. Falls der Standort Frickenhausen aufgelöst werden sollte, führte Laudenbach weiter aus, stehe das Angebot von Ochsenfurt wie von Eibelstadt, die Frickenhäuser Schüler aufzunehmen.

Aus rein kaufmännischer Sicht wäre die örtliche Schule nicht zu halten. Sie binde viele Mittel, die die finanzschwache Gemeinde für Zukunftsaufgaben bräuchte. Von seiten der Bürger wurde entgegnet, dass Investitionen in die Bildung der Kinder die wichtigsten Zukunftsinvestitionen seien. Hoch gelobt wurden die Vorteile der örtlichen Schule: Sie sei überschaubar, familiär, stifte Identität und sei auf kurzem Weg erreichbar. Die pädagogische Qualität sei hervorragend. „Wir wollen die Schule gerne erhalten", rief eine Teilnehmerin und erntete tosenden Beifall. Allerdings gab es auch einmal kräftigen Applaus für eine Gruppe unter den Anwesenden, die die Auflösung und den Umzug nach Eibelstadt befürwortete. Diejenigen, die an der Frickenhäuser Schule festhalten wollen, schienen aber in der Überzahl. Aus ihren Reihen gab es unterschiedliche Vorschläge. Beispielswiese könnten Grundschule und Kindergarten in dem Gebäude vereint werden, oder ein Teil Vereinen zur Verfügung gestellt werden, die sich dann finanziell einbringen. Im Raum stand auch der Vorschlag, die Schule in ein anderes Bauwerk zu verlegen. Angeregt wurde die Gründung eines Schulfördervereins.

„Wir wollen die Schule gerne erhalten.“
Teilnehmerin an der Informationsveranstaltung

Laudenbach und sein Eibelstadter Kollege Schenk versuchten Befürchtungen zu zerstreuen und versicherten, die Schule werde nicht von heute auf morgen geschlossen. Aber man brauche Planungssicherheit für Investitionen, die sich auf Jahre und Jahrzehnte auswirken, und eine klare Aussage, wo die Frickenhäuser Schüler unterrichtet werden, falls die örtliche Schule aufgelöst sein sollte.

Die Entscheidung soll noch vor der Sommerpause fallen. Laudenbach bat die Bürger, ihre Ideen und Anregungen gegenüber der Gemeinde Frickenhausen in dieser Woche schriftlich oder per E-Mail vorzubringen. Sie sollen dann in einer weiteren öffentlichen Veranstaltung am Montag, 29. Juni, im Ratskeller dargestellt und abgewogen werden.

 
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