Regelmäßig treffen sich die Vorsitzenden der Siedlergemeinschaften (SG) von Stadt- und Landkreis Würzburg, allesamt Mitglied im Verband Wohneigentum.

Ausrichter war turnusmäßig Dr. Yvonne Lemke, Vorsitzende der SG Würzburg Dürrbachau. Sie begrüßte neben den Ortsvorsitzenden den Landkreissprecher Johannes Sieß von der SG Kürnach und Herbert Stapff, stellv. Vorsitzender vom Bezirk Unterfranken. Allen gemeinsam das Problem, dass viele die Vorteile der Mitgliedschaft wahrnehmen möchten wie z. B. Werkzeug-, Geräte-, Gerüstverleih, Schulungen, Rechts-, Energie-, Versicherungs-, Gartenberatung. Teilnahme an Festen, Nutzung von Brunnen, Bänken, Boulebahn. Einkaufsrabatte u.v.m. Die Abschaffung der Straßenausbaubeiträge hatte der Verband initiiert, schon vergessen. Aber wenn es um Helfer beim Fest geht, Arbeiten im Hintergrund oder das Übernehmen von verantwortlichen Positionen, schrecken viele zurück. Natürlich ist es schön, wenn wieder mehr ehrenamtliche Arbeit geleistet und honoriert wird. Aber viele Vereine sind nur noch auf bestimmte Ziele und Zwecke ausgerichtete Zusammenschlüsse. Ist das Ziel erreicht, löst sich die Gruppe wieder auf.

Viele alteingesessenen Vereine kämpfen deshalb mit Überalterung, Auflösung und Mitgliederschwund. Die Mitglieder werden weniger, manche erkennen nicht mehr Sinn und Vorteile einer Gemeinschaft. Menschen agieren als Wutbürger, um zu demonstrieren, anstatt in der Gemeinschaft einen besseren Weg zu suchen. Oft steht das "Ich" im Vordergrund. Die überwiegende Mehrheit und allen voran die, die am meisten kritisieren, verdanken ihren Lebensstandard diesem gemeinsamen Mühen unserer Interessenvertretungen. Mit Work-Life und 28 Ah ist das aber nicht zu bewerkstelligen.

Die Vorstände diskutierten, wie man diese Freiwilligen auch langfristig halten und einbinden könnte. Schlagworte waren dabei Bürokratieabbau, Vorteile anbieten, mehr Werbung bei regionalen Messen, Sponsoring, Aufwandsentschädigung. Letztendlich muss das Alleinstellungsmerkmal der Siedlergemeinschaften und seiner überregionalen Verbände besser herausgearbeitet werden.

Von: Herbert Stapff (stellv. Vorsitzender, Verband Wohneigentum Bezirksverband Unterfranken)