
Aktuell unterstützen 27 Soldatinnen und Soldaten der Balthasar-Neumann-Kaserne in Veitshöchheim die Stadt und den Landkreis Würzburg in der Corona-Pandemie. Zwölf von ihnen sind seit Mitte September 2020 im Gesundheitsamt als Kontakteermittler und im Verwaltungsgeschäft im Einsatz. Weitere 15 kamen seit dem 1. Februar dazu und helfen an den Schnelltest-Stellen in Würzburg, Bergtheim und Ochsenfurt mit.
Wer darf sich testen lassen?
"Wir haben im Zuge des Katastrophenfalls um diese Amtshilfe gebeten", sagt Landrat Thomas Eberth. Damit sind die Tests personell und finanziell "einfacher tragbar". Das Bundeswehrkontingent ermögliche Stabilität. Allerdings wird auch "eine Struktur für die Zeit aufgebaut, in der die Soldatinnen und Soldaten wieder in einen anderen Einsatz gehen werden".
Die Stadt und der Landkreis Würzburg betreiben seit dem 18. Dezember Schnelltest-Stellen in der Franz-Oberthür-Schule Würzburg, in der TVO-Halle Ochsenfurt und der Willi-Sauer-Halle Bergtheim. Vor alem Mitarbeiter des Malteser-Hilfsdienstes (MHD) und die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) aus Würzburg und Gerbrunn und Feuerwehrleute sind in den Testzentren eingesetzt. Jetzt hilft auch die Bundeswehr mit.
Seit Mitte Januar sind die Tests für jedermann anlasslos möglich. Stadt und Landkreis Würzburg übernehmen die Kosten. Um eine nachhaltige Finanzierung sicher zu stellen, führen Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Landrat Thomas Eberth Gespräche mit der Staatsregierung. Es melden sich vor allem Menschen an, die ihre Angehörigen in vollstationären Pflegeeinrichtungen, in Altenheimen oder Behindertenwohnheimen besuchen wollen. Testen können sich auch Personen, die als "Kontaktpersonen 1" die Dauer ihrer Quarantäne von 14 auf frühestens zehn Tage reduzieren möchten.
Wie werden die Schnelltests angenommen?
Die Schnelltest-Stellen werden gut angenommen. Dennoch gibt es freie Kapazitäten. In Würzburg stieg die Auslastung an den sechs Wochentagen seit Dezember auf durchschnittlich 64 Prozent im Januar. Mit 121 bzw. 124 gebuchten Plätzen war sie am 6. und 26. Januar bisher am höchsten, teilt Paul Justice vom Gesundheitsamt mit.
Vier Tage in der Woche besteht in Ochsenfurt eine Testmöglichkeit. An den stärker gebuchten Dienstagen und Sonntagen schwankt die Zahl zwischen 65 und 85 Personen. Im Durchschnitt habe die Auslastung in Ochsenfurt im Januar bei 38 Prozent gelegen.
In Bergtheim kommen 20 bis 60 Personen an einem der drei Testtage pro Woche. Oft wurde nur ein Viertel der 132 Plätze gebucht. Deshalb hat das Krisenmanagement ab dem 25. Januar sowohl die tägliche Kapazität auf 72 Plätze als auch die Stundenzahl reduziert, so Justice. Manche Personen würden einmalig, andere regelmäßig kommen. Seit dem 18. Dezember seien an allen drei Schnelltest-Stationen elf positive Fälle entdeckt worden.
Wie lange sind die Soldaten noch im Einsatz?
Es sei ein gutes Gefühl, helfen zu können, sagt Rettungssanitäterin Alina Nowak im Bergtheimer Testzentrum. Sie und ihre Kollegin Daria Schwarz vom MHD arbeiten öfter im Team zusammen und kümmern sich um eine angenehme Atmosphäre. Während der 15-minütigen Zeitspanne bis zum Testergebnis dürfen sich die Wartenden ein Lieblingslied wünschen. Es soll ihren Aufenthalt in der Schnelltest-Stelle versüßen.
Ein herzliches Willkommen und eine gute Begleitung der Testpersonen sind auch den Hauptfeldwebeln Falko Rödel und Randy Rhodes wichtig. Sie wissen, dass viele ihre Hilfe schätzen und dementsprechend hören sie auch bei der Anmeldung und Ausgabe der Bestätigungen viele dankbare Worte und den Wunsch nach einem "Weiter so".
Die Soldatinnen und Soldaten sind nach aktuellem Stand nur noch bis zum 14. Februar an den drei Schnelltest-Stellen im Einsatz. Das Landratsamt will jedoch einen Antrag auf Verlängerung der Hilfeleistung durch die Bundeswehr stellen und alles dafür tun, dass die Schnelltest-Stellen weiterhin betrieben werden können.