Mit den Buchdruckern fängt es an. Die Muttertiere des Käfers legen ihre Eier in den Fraßgängen in der Rinde der Fichte ab. Es folgen Pilze und andere Käfer. Für ganze Waldstücke ist es dann meist zu spät. Schwer getroffen hat die rasante Ausbreitung des Borkenkäfers auch die Fichtenwälder der Region. Besonders Schwierigkeiten bereitet dies den vielen privaten Waldbesitzern. Bei einer Begehung eines Waldstücks am Eingang zum Ochsengrund zeigte Michael Grimm, seit kurzem Leiter der Forstverwaltung des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, die großen Schäden, aber auch Auswege aus der Krise.
"Es ist uns wichtig, in die Öffentlichkeit zu gehen und auch die privaten Waldbesitzer zu erreichen", sagte er. Das Interesse ist groß. Waldbesitzer, die ihren Wald aktiv bewirtschaften, wissen um das Problem. Als die knapp 30-köpfige Gruppe eintrifft, ist gerade eine große Erntemaschine dabei, am Straßenrand Stamm auf Stamm aufzuschichten. Ausschließlich Fichten. Einige zeigen schon Fäulnisspuren. Andere sind noch hochwertig. Nach drei extremen Trockenjahren hintereinander hatten die Fichten dem Käfer wenig entgegenzusetzen. Ganze Bestände werden nun gefällt.
Waldbesitzer müssen rechtzeitig handeln
Das Waldstück, das die Gruppe betritt, ist ein leicht geneigter Nordhang und galt daher eigentlich als widerstandsfähig. Doch auch hier ist der Buchdrucker schon zugange. An dem Harz, das aus den Bohrlöchern des Borkenkäfers austritt, ist zu erkennen, dass sich der Baum seinem Schicksal nicht wehrlos ergibt. Doch nur wenige Schritte weiter stehen tote Bäume. Die Zahl der Eindringlinge war zu groß. Den Bäumen fehlt es an Wasser, um ausreichend Harz zur Abwehr zu produzieren.
Ein Weibchen legt etwa 100 Eier. In besonders günstigen Jahren sind drei Generationen möglich. Grimm kommt hochgerechnet so auf eine Million Eier, aus denen dann gefräßige Larven schlüpfen. "Rechtzeitig da zu sein, ist ein echtes Problem für den Waldbesitzer", weiß er. Er möchte daher auch nicht die Waldbesitzer für die Schäden verantwortlich machen. Bei den sehr schmal geschnittenen, streifenartigen Parzellen, wie sie in Gramschatz anzutreffen sind - eine Folge der fränkischen Erbteilung – sei der Ursprung des Befalls nicht zu bestimmen. Der Borkenkäfer verbreite sich über mehrere Hundert Meter. "Große Waldbesitzer wie die Gemeinden oder der Staat haben es da meist deutlich einfacher."
Große Gewinne können nicht erwartet werden
Wieder wenige Hundert Meter weiter hat die Erntemaschine bereits ihre Arbeit erledigt: Hier stehen nur noch Baumstümpfe. Der Eigentümer ist ein erfahrener Waldbauer, der seinen Wald stets im Blick hat. Noch im Sommer habe sein Waldstück gut ausgesehen, erzählt er: "Im September war dann jedoch klar. Alles muss weg." Er hatte das Glück, dass er die Nachbarn kennt und sie haben sich abgestimmt. Der strenge Datenschutz verhindert es oft, die Namen herauszufinden.
"Jetzt ist die richtige Zeit anzupacken", hält Förster Hubertus König, der sich um den Rimparer Gemeindewald kümmert und sich mit Holzpreisen auskennt, die Entscheidung für richtig. Es gebe eine große Nachfrage. Die Preise seien wieder gut. Einen großen Gewinn erwartet er für den Waldbesitzer dennoch nicht. Immerhin: Der Erlös dürfte die Kosten abdecken.
Ungeklärt blieb der Waldbesitzer oberhalb am Hang. Die schwere Erntemaschine muss daher zwei rechtwinklige Kurven einlegen, den Hang entlang queren und kann erst dann den Anschluss nach oben herstellen. Auch das kostet. Grimm empfiehlt daher, Bewirtschaftungsgemeinschaften zu bilden. Einen Ausweg könnte auch eine Waldflurbereinigung bringen. Rasches Handeln ist Geld: Auch für die Ernte von noch jungem Käferholz gebe es Fördermittel, so Grimm. "Ist die Rinde jedoch erstmal ab, ist es zu spät: Die Käfer sind dann schon ausgeflogen und haben sich ein weiteres Ziel gesucht."
Warum nicht,Palmen haben wir ja schon zur Verschandelung Würzburgs in der Kaiserstraße.