
Michael Langenhorst, Gemeindejugendpfleger und Erste-Hilfe Ausbilder bei den Johannitern, berichtet von einem Fall, als Schulsanitäterinnen in einer Würzburger Schule einer Mitschülerin durch ihr beherztes Eingreifen das Leben gerettet haben. Solche Fälle seien zwar nicht an der Tagesordnung, aber sie würden unterstreichen, wie wichtig die Schulsanitäter und Schulsanitäterinnen sind.
Damals konnte über eine Herzdruckmassage, richtig angewendet, den Herztod verhindern. So große Einsätze sind allerdings die Seltenheit, beruhigte er die neuen Schulsanitäter und Schulsanitäterinnen an der Mittelschule Waldbüttelbrunn. Meist gehe es nur um Wehwehchen, oft auch nur um das persönliche Anwesend sein und Mitgefühl. Immerhin 20 Schulsanitäter und Schulsanitäterinnen gibt es an der Mittelschule, bei zehn hat der Grundkurs jetzt gerade angefangen. Sie lernen alle Arten von Erste Hilfe, ganz so wie beim Kurs zur Erlangung eines Führerscheins. Doch vieles geht auch darüber hinaus.
Ein Defi extra zum Üben
Langenhorst freut sich über die Kooperation der Schule mit der Johanniter Unfallhilfe im Landkreis Würzburg. Die Organisation stellt das Übungsmaterial, die Ausbildungspuppen und sogar einen Übungs-Defibrillator. Der findet bei einem plötzlichen Herzstillstand Anwendung, erfahren die Schülerinnen und Schüler. Alle sind freiwillig mit dabei und opfern sogar ihre Freizeit, um zukünftig als Schulsanitäter helfen zu können. Die Kursteilnehmer und -teilnehmerinnen kommen alle aus den siebten und achten Klassen, die aus der neunten werden an einem anderen Termin geschult, weil sie derzeit im Berufspraktikum sind.
Natürlich, so Langenhorst, kann man das erlernte Wissen auch in der Freizeit anwenden. Das ist eine Bereicherung für den Ort, findet auch Bürgermeister Klaus Schmitt. Er war persönlich zum ersten Schulungstag gekommen und unterstrich so die Wichtigkeit der ehrenamtlichen Aufgabe. "Mega, dass ihr das macht", lobte er die angehenden Schulsanitäter und Schulsanitäterinnen. Er gab noch den Hinweis, dass sich solches Engagement in Zeugnissen positiv bemerkbar macht. Arbeitgeber würden auch auf solche besonderen Merkmale bei Einstellungen achten.
Warnwesten werden angeschafft
Extra für die neuen Schulsanitäterinnen und Schulsanitäter wollte Michael Langenhorst Warnwesten anschaffen. Er bestellte sie bei einem örtlichen Händler und als er bezahlen wollte, sagte man ihm, dass die Firma Feustel Flock und Druck diese Kosten übernehmen wolle, weil man voll dahinter steht und die Jugendlichen motivieren möchte.
"Erste Hilfe ist wahnsinnig wichtig", verdeutlichte Michael Langenhorst. Die Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes kann schon mal zwölf Minuten dauern. Bis dahin sei ein Mensch, der keine Lungenfunktion oder Herzschlag mehr hat, bereits klinisch tot. Auch deshalb ist es sehr wichtig, sich regelmäßig in Erste Hilfe schulen zu lassen. "Ich fühle mich auf jeden Fall jetzt viel sicherer", beglückwünschte Schulleiter Manfred Glock die neuen Schulsanitäter und Schulsanitäterinnen.