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WÜRZBURG
Warum Mathias Repiscus wie Don Camillo kocht
Und eine Prise Salz: Mathias Repiscus, der Bockshorn-Prinzipal, diktiert das Rezept für sein liebstes Hähnchengericht.
Foto: Theresa Müller | Und eine Prise Salz: Mathias Repiscus, der Bockshorn-Prinzipal, diktiert das Rezept für sein liebstes Hähnchengericht.
Joachim Fildhaut
 |  aktualisiert: 02.04.2019 12:46 Uhr

Der Leiter der Kabarettbühne Bockshorn im Würzburger Kulturspeicher gründete seine Institution vom Range des Düsseldorfer Kom(m)ödchens ja bekanntlich einst im kleinen Sommerhausen. Mit dem Winzerdorf verbindet Mathias Repiscus denn auch die „schöne Fressalie aus der Toscana“.

Bei der Wahl seines Leibgerichts sticht diese sogar „die einzigartige und von keinem Koch der Welt erreichte Kalbshaxe meiner Mutter“ aus, sagt der Schweizer Theatermann. Und auch „die exquisiten, aus Graubünden stammenden Capuns, das sind Mangoldwickel“.

Die Brücke zwischen Franken und den toskanischen Hügeln nahe Siena schlägt Don Giancarlo Petrucci, ein Pfarrer. Dieser „Fuchs im Priesterrock“ habe von einem früheren Kloster die Weinberge „übernommen“, mit Fachpersonal eine moderne Weinkellerei aufgebaut und „den besten Chianti ausgebaut, den wir jemals ausschenken durften“.

Mathias Repiscus und Monika Wagner-Repiscus waren dort mehrmals einige Tage zu Besuch. „Einmal, an einem Sonntagvormittag, sahen wir ihn, ein Ebenbild von Don Camillo, outdoor an einem Seil ziehend, die Glocke seiner kleinen Kirche läuten.“ In Erinnerung an diese Figur rief sich Mathias Repiscus, der zu Hause die Kochschürze trägt und meist auswendig aus dem Kopf agiert, das Hähnchenrezept von Giancarlo Petrucci ins Gedächtnis. Von dem ist auch seine Lebens- und Theaterleitungspartnerin Monika schwer begeistert, obwohl sie als Allererstes auf die Frage nach ihrem persönlichen Leibgericht antwortet: „Rouladen“.

Das wird gebraucht:

Bio-Hähnchen

2 Eier

etwas Mehl

Salz, Pfeffer

1 Rosmarinzweig

Knoblauchzehen nach Belieben

Olivenöl (nicht zu wenig)

1 Zucchini

1 Aubergine

2 unreife Fleischtomaten

So wird's gemacht:

Ein Bio- und/oder Qualitätshähnchen in mehrere Teile zerlegen, diese leicht mit Salz und Pfeffer einreiben, in aufgeschlagenen Eiern und dann in Mehl wälzen, vorsichtig in viel Olivenöl mit Rosmarinzweig braten, bis sie durchgegart und zugleich knusprig sind. Während das Hähnchen vor sich hin brutzelt, in einer zweiten Pfanne die gleiche Zubereitung für das Gemüse: Zucchini, Aubergine und unreife Fleischtomaten in einen Zentimeter dicke Scheiben schneiden und in Ei und Mehl wälzen. „Hier gelangen noch zusätzlich zum Rosmarinzweig etliche Knoblauchzehen ins Olivenöl“, sagt der Genießer.

Die panierte Fleischtomate stellt den Zutatenkäufer vor eine Herausforderung. Denn man braucht dazu nicht ganz ausgereifte, möglichst feste Tomaten. Sie sollen beim Ausbacken schließlich nicht auseinanderfließen und die Panade der anderen Gemüse aufweichen. Wer nicht alle Supermärkte nach jungen, leicht krautig schmeckenden Tomaten durchsuchen will, dem hilft in der Vegetationsperiode nur eins: selber einen Garten haben oder jemanden kennen, der einen hat.

Als Beilage zum Hähnchen mit Gemüsepfanne empfiehlt Repiscus etwas so Schlichtes wie das ganze Gericht schlicht ist: italienisches Weißbrot. „Und natürlich mindestens ein Glas Chianti Riserva.“

 
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