Die Frankenreise von König Ludwig II. hat ihren Anlass im sogenannten Deutschen Bruderkrieg, der vom 18. Juni bis zum 31. Juli 1866 dauerte. Diese sechswöchige Auseinandersetzung hatte ihre Ursache in Streitigkeiten im Deutschen Bund, einem lockeren Zusammenschluss von 35 mittelgroßen Ländern, die von Fürsten souverän regiert wurden. Dieser Bund wurde von Preußen und Österreich dominiert. König Ludwigs Vater Maximilian hatte die Idee, die kleinen Mitgliedsstaaten zu einem eigenen Machtblock zusammenzufügen, der neben Preußen und Österreich eine dritte starke Macht hätte bilden sollen, in dem Bayern die Führungsposition einnehmen sollte. Sowohl die anderen kleineren Länder als auch Bismarck waren gegen diesen Plan. Bismarck bevorzugte stattdessen eine Einigung der deutschen Staaten unter Ausschluss Österreichs und mit einer Führungsrolle Preußens.
Dies gelang ihm nicht, weshalb er am 14. Juni aus dem Deutschen Bund ausschied und zwei Tage später Sachsen, Kurhessen und Hannover besetzte. Das war das Ende des Deutschen Bundes und die Zeichen standen auf Krieg. Es ging um nichts weniger als die Vorherrschaft in Deutschland und Bismarck war entschlossen, diese „nicht durch Reden und Majoritätsbeschlüsse, sondern durch Eisen und Blut“ zu regeln.
Ludwig II. hingegen wollte einen Krieg auf jeden Fall vermeiden. Ludwig wollte für Bayern eine neutrale Position in der Auseinandersetzung, musste aber letztlich an der Seite Österreichs in den Krieg ziehen. Erschwerend kam hinzu, dass Bayern nur eine schlecht ausgerüstete Armee hatte und Ludwig selbst von der Führung eines Heeres keine Ahnung hatte. Ludwig war verzweifelt und dachte sogar daran abzudanken. Doch er folgte schließlich dem Rat seines Freundes Richard Wagner, blieb im Amt und zog in den Krieg.
In seiner Verzweiflung zog sich Ludwig auf Schloss Berg zurück, denn er wollte nicht dabei zusehen, wie seine Soldaten in den sicheren Tod zogen. Lieber reiste er heimlich in die Schweiz, um bei Wagners Geburtstag dabei zu sein. Regierung und Volk waren entsprechend ungehalten über sein Verhalten.
Es dauerte nicht allzu lange bis sich die Niederlage Österreichs und Bayern abzeichnete. Spätestens nach der vernichtenden Niederlage Österreichs in der Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866 war dies klar. In den fränkischen Regionen wurde die preußische Armee zudem eher als Befreier willkommen geheißen, weil die protestantischen Franken hofften, im ebenfalls protestantischen Preußen besser aufgehoben zu sein.
Am 10. Juli siegten die Preußen bei Kissingen und Hammelburg, am 14. Juli bei Aschaffenburg. Und sie rückten unaufhaltsam weiter vor. Zu letzten Gefechten kam es am 25./26. Juli bei Uettingen, Helmstadt und Roßbrunn. Würzburg und seine Festung wurden am 27. Juli von der preußischen Armee angegriffen. Im Pfarrhaus von Eisingen kam es schließlich zu einem ersten Waffenstillstand zwischen Bayern und Preußen.
Da die Region Franken unter diesem Krieg schwer gelitten hatte, sah sich der König wenige Monate später zur einzigen offiziellen Dienstreise während seiner Regentschaft veranlasst. Denn die Bevölkerung musste den Truppen auf eigene Kosten Quartier stellen und sie verpflegen. Dazu kamen Kriegsschäden durch Zerstörungen und Plünderungen sowie Ernteausfälle auf den Schlachtfeldern.
Im Volk begann es zu brodeln und die Regierung erkannte, dass man diese Unzufriedenheit beschwichtigen musste. Deshalb wurde König Ludwig II. losgeschickt, um vor Ort den Bewohnern Trost und Hilfe zu bringen.