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WÜRZBURG
Warum hier kein Interview mit Martin Schulz erscheint
Der SPD-Pressesprecher verweigert Freigabe des kurzen Gesprächs, das wir am Samstag mit Martin Schulz geführt haben.
Foto: Patty Varasano | Der SPD-Pressesprecher verweigert Freigabe des kurzen Gesprächs, das wir am Samstag mit Martin Schulz geführt haben.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 03.12.2019 09:37 Uhr

Das öffentliche Interesse an Martin Schulz ist groß. Keine Frage auch, dass die Medien die neue Lichtgestalt der SPD vorstellen möchten. Interviews bieten dazu eine gute Gelegenheit. Also hat diese Redaktion schon vor zwei Wochen angefragt, ob der Kandidat bei seinem Würzburg-Besuch für ein Gespräch zur Verfügung steht. Nein, hieß es beim SPD-Parteivorstand in Berlin, dafür sei keine Zeit. Man könne aber ein paar Zitate vorab schicken. Das ist dann auch geschehen. Ein Interview ersetzen können diese Statements, formuliert von der Pressestelle, nicht.

Gar nicht begeistert von der Absage aus Berlin war Bernd Rützel, der Bezirksvorsitzende der SPD. Er intervenierte bei den Parteifreunden – und stellte der Redaktion schließlich doch ein Kurzinterview mit Martin Schulz in Aussicht – am Rande der Würzburger Veranstaltung.

An Rützels Seite sind wir tatsächlich am Samstag an Schulz rangekommen – zwischen Tür und Angel. Immerhin, für drei Fragen hat es dabei gereicht. Nichts Brisantes, ein Satz zum derzeitigen Hoch der SPD, einer zu seinen Plänen für mehr soziale Gerechtigkeit. Schulz' Pressesprecher bat noch, ihm die ausformulierten Antworten, gerne ergänzt um Zitate aus der Rede, zur Autorisierung, zum üblichen Gegenlesen, zu mailen. Das haben wir umgehend auch getan.

Am Sonntagnachmittag schrieb der Sprecher dann nach langem Warten und Nachfragen, man bitte auf eine Veröffentlichung des Interviews zu verzichten. Es gebe schließlich die Statements aus der vergangenen Woche. Was tun? Das Interview trotzdem veröffentlichen? Das verbieten die guten journalistischen Sitten. Gesprächspartner bekommen Wortlaut-Interviews vor der Veröffentlichung vorgelegt, um sie zu billigen. Sie gelten als Mit-Autoren. So ist es Usus, bei den großen nationalen Blättern genauso wie bei Regionalzeitungen.

Deshalb hier also kein Interview mit dem Kanzlerkandidaten.

 
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  • kej0018@aol.com
    ... den Kandidaten zu demontieren. Von wem wird der Herr eigentlich bezahlt???
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  • benutzer007
    Wenn in dem Interview nur halb so viele Tipp- und Inhaltsfehler waren, wie in den Tagesausgaben der MainPost, wundert's mich nicht, dass der Pressesprecher Ihnen den Text um die Ohren geschlagen hat....
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  • Anton.Sahlender@mainpost.de
    ... nehmen Sie einfach zur Kenntnis, dass der SPD-Pressesprecher der Main-Post den Interviewtext n i c h t um die Ohren geschlagen hat. Ich lege Ihnen ans Herz, die Texte, um die es geht, erst zu lesen, dann zu kommentieren oder es lieber bleiben zu lassen.
    Ja, die Menschen, die in der Redaktion arbeiten, machen Fehler und wenn sie den Inhalt einer Nachricht betreffen, werden sie stets korrigiert. Wenn Sie, @benutzer007, also Fehler kritisieren wollen, dann sollten Sie welche nennen. Falsche Behauptungen freilich, die können Sie sich dabei sparen.
    Anton Sahlender, Leseranwalt
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  • Anton.Sahlender@mainpost.de
    ... und Leitlinien können Sie hier abrufen: http://www.deutsche-tageszeitungen.de/pressefachartikel/die-autorisierung-von-interviews/
    Anton Sahlender, Leseranwalt
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  • Anton.Sahlender@mainpost.de
    3. Der Aufmerksamkeitsgrad für die Veranstaltung mit Martin Schulz war ungewöhnlich hoch. Das fordert eine solche Erklärung geradezu heraus, auch weil die Umstände, die der Bitte um ein Interview mit Herr Schulz vorausgingen ungewöhnlich und berichtenswert waren. Aus deren Bericht ergibt sich in der Folge zwingend die Erklärung, warum dann die Entscheidung gefallen ist, das Interview letztlich doch nicht zu veröffentlichen.
    Es ist und bleibt zweifellos immer eine schwierige Entscheidung, die von den Umständen des Einzelfalles (nicht von der Person) abhängt. Und nach solchen journalistischen Entscheidungen und Abwägungen ist einzuräumen, dass sie auch anders hätten ausfallen können. Eigenes politisches Interesse einer unabgängigen Redaktion steckt freilich nicht dahinter. Es ist derzeit aber zunehmend der Wille, redaktionelle Arbeit transparent zu machen.
    Anton Sahlender, Leseranwalt
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  • Glossenfreund
    Wie? Können die Würzburger JUSOS kein Deutsch???
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  • sauer.paul.nordheim.de@web.de
    Viele Worte, leere Versprechen und nichts dahinter.

    Warum soll denn der Herr Schulz besser sein als die Kandidaten der anderen Parteien. Als EU - Politiker hat Herr Schulz ja auch keine Bäume ausgerissen. Veil mehr prüfen Jetzt sogar EU-Betrugsermittler Vorwürfe gegen Martin Schulz, weil er angeblich einem Vertrauten zu einem lukrativen Job verholfen hat.
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  • fabian-koenig@t-online.de
    Warum sollten AfD-Politiker anders sein, als andere Politiker?

    Bzgl. der Betrugsvorwürfe sollte man erstmal das Ergebnis abwarten. Dass jetzt in der Vergangenheit nach Unregelmäßigkeiten gesucht wird, überrascht mich nicht. Deshalb verfalle ich aber noch nicht in Panik. Ich halte Hrn. Schulz für einen integeren Politiker, dem ich das Amt des Bundeskanzlers durchaus zutraue. Ob ich ihn wähle oder meine Stimme Fr. Merkel gebe, werde ich kurz vor der Wahl entscheiden, wenn ich genügend Informationen über die Pläne der zur Wahl stehenden Parteien gesammelt habe. In Betracht kommen für mich sowohl die Union, als auch die SPD, die Grünen und (ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sage) auch die FDP. Leider muss ich, wenn ich Fr. Merkel als Kanzlerin behalten will, die CSU wählen, da es keine andere Möglichkeit gibt. Bei der kommenden Landtagswahl bekommt diese Partei meine Stimme hingegen definitiv nicht. Hoffentlich stellt die SPD dann endlich mal eine(n) geeignete(n) Kandidaten/-in auf.
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  • johannes-fasel@t-online.de
    Augenscheinlich einer der vielen Scheinriesen: Je näher man ihnen kommt, umso mehr kollabiert das inszenierte Erscheinungsbild von Größe und Stärke.
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  • weber-d@t-online.de
    Mir stellen sich Fragen:
    1. Hat die Main-Post in der Vergangenheit Interwies auf Bitten anderer Politiker nicht veröffentlicht?
    2. Wenn ja, wurden dann auch Statements veröffentlicht?
    3. Wenn nein, warum dann dieses über Martin Schulz?
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  • Anton.Sahlender@mainpost.de
    1. Nein, die Main-Post hat nach meinen Erkenntnissen autorisierte Interviews immer veröffentlicht, wenn durch die Autorisierung der tatsächliche Gesprächsverlauf hinterher nicht zu weitgehend verändert worden ist. Das war - nach meinem Wissen -aber weitgehend nie der Fall. Meine Nachfragen haben ergeben, dass Im aktuellen Fall auf die Veröffentlichung auf Grund der Umstände, wie das kurzfristige Zustandekommen und die Zeitknappheit (zwischen Tür und Angel) verzichtet worden ist. Es wurde wohl auf keine Aussage verzichtet, die über die Berichterstattung hinaus von Belang war.
    2. Es gab nach meinen Kenntnissen (ich habe nicht im Archiv gesucht) bisher keine vergleichbaren Statements. Ich halte freilich diese transparente Erklärung der Umstände, unter denen Interviews geführt wurden, für gut. Das sollte häufiger der Fall sein.
    Folgt Fortsetzung meiner Interview-Erläuterung: Anton Sahlender, Leseranwalt
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  • rid.cully
    hohoho ... aber Martin D. Trulz ist das schon ok.
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    eines Hoffnungsträgers?
    Oder was soll das werden Herr Schulz?
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