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Würzburg
Warum Hauswirtschaft in Corona-Zeiten aktueller denn je ist
Bearbeitet von Jürgen Sterzbach
 |  aktualisiert: 16.05.2020 02:10 Uhr

Anfang September startet das neue Teilzeit-Semester an der Hauswirtschaftsschule am Amt für Landwirtschaft (AELF) in Würzburg. Am 17. Juni findet ein Informationsabend dazu statt.

Upcycling ist, wenn man aus Stoffresten Mund-Nasen-Masken näht. Anne Bierwerth, Studierende der Fachschule sagt: "Upcycling im Bereich Nähen hat in Corona-Zeiten eine ganz neue Dimension bekommen." Die Frage, woher sie einen Mundschutz bekomme, habe sich bei ihr zuhause gar nicht erst gestellt. "Nähen habe ich in der Schule gelernt, Stoff und nötige Materialien hatte ich zuhause. Da waren ganz schnell ein paar Modelle fertiggestellt."

Inhalte des Studiengangs können zuhause eingeübt werden

Bierwerth ist eigentlich Umweltplanerin und hat als Online-Redakteurin gearbeitet. Für sie ist der Studiengang Ernährung und Haushaltsführung am AELF Würzburg ein beruflicher Neustart: "Die Ausbildung hat mir sehr viel Freude gemacht. Daher will ich weitermachen." Im Herbst möchte sie den Meisterkurs belegen.

Upcycling ist nachhaltig und Nachhaltigkeit in der Hauswirtschaft ist laut einer Pressemitteilung durch die Corona-Krise nochmals aktueller geworden. Einkäufe müssen für mehrere Tage geplant werden, Familien kochen wieder selbst, das Budget ist teilweise knapp – das bedeutet, es muss "gehaushaltet" werden.

Die Inhalte der Unterrichtsfächer dieses Studiengangs können zuhause praktisch eingeübt und umgesetzt werden. In ihrer Projektarbeit zeigten die 18 Studierenden des Semesters, wie die Hauswirtschaft einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten kann.

Weitere Qualifikationen können neue Perspektiven eröffnen

Sie machten im Rahmen einer Ausstellung auch darauf aufmerksam, dass der Studiengang an der Hauswirtschaftsschule mit den entsprechenden weiteren Qualifikationen auch neue berufliche Perspektiven eröffnen und die Zukunft der Absolventinnen prägen kann.

Sabine Gerhard
Foto: Martina Fischer | Sabine Gerhard

Sabine Gerhard ist Nachhaltigkeit besonders wichtig: "In der Teilzeitschule habe ich gelernt, dass man zum Beispiel im privaten Haushalt mit wenigen Reinigungsmitteln auskommt. Auch mit Hausmitteln erreicht man große Wirkung." Sie spielt ebenfalls mit dem Gedanken, sich zur Meisterin für Hauswirtschaft fortzubilden, da sie durch diese Qualifikation auch für interessante Stellen in der Hauswirtschaftsleitung in Frage komme.

Auch Kerstin Moser, gelernte Bürokauffrau, hat durch die Ausbildung eine neue berufliche Perspektive erlangt und eine Stelle als Hauswirtschafterin gefunden: "Die Zeit auf der Fachschule war für mich sehr prägend."

Der Bedarf an gut ausgebildeten Hauswirtschafter steigt

Die Berufsaussichten sind laut Martina Fischer, Schulleiterin der Hauswirtschaftsschule, sehr gut. In der Region Würzburg steige der Bedarf an gut ausgebildeten hauswirtschaftlichen Fachkräften. Sie geht davon aus, dass dieser Bedarf weiter wächst, da Aufgaben in professionelle Hände übergeben werden, die früher fast ausschließlich privat geleistet wurden.

Die Verpflegung von Kindergärten und Schulen sowie die ambulanten und stationären Einrichtungen für Senioren und Menschen mit speziellem Betreuungsbedarf seien Beispiele dafür. Der Studiengang bietet die Chance zur Weiterbildung, dauert ein Semester und ist ein Angebot des bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.

Unterricht in Teilzeit kann berufsbegleitend stattfinden

Die Schule führt zum Abschluss "Fachkraft für Ernährung und Haushaltsführung". In circa 660 Unterrichtsstunden werden praktische und theoretische Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt. Der Unterricht läuft überwiegend in Teilzeit ab, so dass der Schulbesuch berufsbegleitend erfolgen kann. Mit einer entsprechenden Praxiszeit kann nach dem Schulbesuch die Abschlussprüfung zum Hauswirtschafter/in abgelegt werden.

Der Informationsabend findet am Mittwoch, 17. Juni, um 17 Uhr an der Hauswirtschaftsschule in Würzburg statt. Um Anmeldung unter Tel.: (0931) 801057-2100 wird gebeten. Weitere Informationen im Internet unter www.aelf-wu.bayern.de

 
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