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Würzburg
Warum der Würzburger CSD dieses Mal sehr politisch wurde
Erst war der Würzburger Christopher Street Day wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden, am Samstag konnte er dann doch stattfinden. Die Teilnehmer hatten klare Forderungen.
Demo im Zeichen der Regenbogenfarben: Der Würzburger Christopher Street Day fand wegen der Corona-Pandemie diesmal auf den Mainwiesen statt.
Foto: Patty Varasano | Demo im Zeichen der Regenbogenfarben: Der Würzburger Christopher Street Day fand wegen der Corona-Pandemie diesmal auf den Mainwiesen statt.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:27 Uhr

Politische Botschaften statt bunter Parade und Straßenfest: Auch beim Würzburger Christopher Street Day (CSD) war wegen der Corona-Einschränkungen einiges anders als gewohnt. "Wir hätten nicht mehr gedacht, dass wir das noch auf die Beine stellen", sagte Heino Gövert vom Verein "Queer Pride Würzburg" am Samstag auf den Mainwiesen.

Alternativprogramm auf den Mainwiesen

Nach einem erfolgreichen Auftakt im vergangenen Jahr hatte der erst 2018 gegründete Verein seinen für dieses Jahr geplanten zweiten CSD wegen der Pandemie erst abgesagt, dann aber in den vergangenen Wochen nach dem Vorbild anderer Demonstrationen auf den Mainwiesen doch noch ein Alternativ-Programm organisiert. Beim Aufbau begann es zu donnern und aus dunklen Wolken zu regnen, rechtzeitig zum Start des Programms war es aber wieder trocken und schwül-heiß.

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Insgesamt dürften es gut 700 Menschen gewesen sein, die sich zum Protest gegen Homophobie und Trans-Feindlichkeit und zur Demonstration für die Rechte von Lesben, Schwulen und transgeschlechtlichen Menschen auf der Talavera versammelten. Es wurde eine Mischung aus politischer Kundgebung und ein bisschen Party: Zwischen den Redebeiträgen tanzten die jungen Menschen in drückender Hitze zur Musik aus den CSD-Lautsprechern.

OB: Für eine Gesellschaft ohne Ausgrenzung und Diskriminierung

Neben einigen Stadtratsmitgliedern der Grünen und der FDP war auch der CSD-Schirmherr vor Ort: "Würzburg ist eine von wenigen Städten in Deutschland, in der heute Flagge gezeigt und Stellung bezogen wird", sagte Oberbürgermeister Christian Schuchardt. Jeder einzelne CSD-Teilnehmer setze ein wichtiges Zeichen: "Wir müssen gemeinsam für eine Gesellschaft eintreten, in der jeder so leben kann, wie er ist, ohne jede Ausgrenzung und Diskriminierung." Am Rathaus war als Symbol für den CSD seit Freitag die Regenbogenflagge zu sehen.

Die Flagge mit ihren sechs farbigen Streifen "wurde zum Zeichen für die Erfolge, die wir erstritten haben, für die Räume, die wir erlangt haben und für die Rechte, die wir jetzt und in Zukunft einfordern", betonte Heino Gövert.

Zu den Forderungen der vielfältigen Würzburger CSD-Community gehören unter anderem ein Aktionsplan gegen Homo- und Transphobie in Bayern, die Gleichstellung im Adoptions- und Familienrecht und die Änderung des Transsexuellen-Gesetzes, das von einer Sprecherin des Vereins Trans-Ident e.V. als "entmündigend und absolut entwürdigend" bezeichnet wurde.

 
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