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WÜRZBURG
Warum der Mann der Konditorin so oft Currysuppe macht
Mag Gemüse: Sebastian Preuß hat tagsüber mit Süßem zu tun. Danach gibt's kräftige Suppe.
Foto: Joachim Fildhaut | Mag Gemüse: Sebastian Preuß hat tagsüber mit Süßem zu tun. Danach gibt's kräftige Suppe.
Joachim Fildhaut
 |  aktualisiert: 29.11.2017 03:10 Uhr

Bekannt ist der Mann für Süßes: Sebastian Preuß ist der Mann von Konditormeisterin Katinka Bossert, die in ihrer Würzburger Werkstatt die Marzipan- und Schokoladewerke schafft, die dann im Falkenhaus am Marktplatz landen. Markenzeichen sind die aus einem Stück modellierten Figuren mit der Anmutung tschechischer Trickfilmhelden, geformt in einer seltenen Technik.

Was wenige ahnen: Der Ehemann und Verkäufer ist ausgebildeter Koch und hat auch lange als solcher praktiziert. Begonnen mit einer Lehre auf dem Würzburger Schützenhof, dann in der Gastronomie seiner Eltern, brachten ihn die Wanderjahre schließlich auf die Nordseeinsel Sylt, und zwar genau dann, als auch die Konditoreigesellin Bossert hier buk und schlug. Sahne zum Beispiel.

Seinen Arbeitsweg nimmt das Paar immer noch gern zu Fuß, vom Mainviertel über den Marienberg durch Weinfelder und Wiesen, so wie in der Zeit, als die beiden Hunde noch lebten. Dabei kühlt der Mensch im Winter leicht etwas aus, wogegen eine vegetarische Suppe gute Dienste leistet.

„Wir essen abends gern Gemüse“, sagt der Koch, „und da hat sich das Rezept einfach entwickelt. Auch wenn man den ganzen Tag auf Arbeit war, schafft man die Zubereitung noch, denn die geht schnell.“

Das wird gebraucht:

300 g Karotten

200 g Champignons

1 Zucchini

1 Stange Lauch

1 Bund Frühlingszwiebeln

2 Zwiebeln

Ingwer

2 Knoblauchzehen

je 1 TL Curry und Kurkuma

Salz, Pfeffer, Sesamöl, Bratöl

400 ml Kokosmilch

500 ml Gemüsebrühe

200 ml Schlagsahne

So wird's gemacht:

Das Gemüse waschen, putzen und klein schneiden. So wie die Mengenangaben nach Gusto variiert werden können, so auch die Größe der Gemüsestücke: „Alles ungefähr gleich groß oder klein“, weist Koch Preuß an. Nur die Knoblauchwürfel oder -scheiben sollten eher fein ausfallen. Und der Ingwer wird gerieben, ein Teelöffel voll ergibt eine angenehm leichte Schärfe.

Nun kommt das Bratöl in einen großen Topf, um die Zwiebeln und den Knoblauch darin scharf anzubraten. Hierzu tropft man Sesamöl: nicht zu viel, denn dank seinem starken Eigengeschmack dient es in erster Linie als Gewürz, nicht so sehr als Brathilfe. Als Nächstes kommen das restliche Gemüse und der Ingwer hinzu, nach dem Anbraten Curry und Kurkuma, die kurz mit angeschwitzt werden.

Die Gemüsebrühe dient dem Ablöschen, die Kokosmilch gießt Sebastian Preuß gleich hinterher, legt den Deckel auf den Kochtopf und lässt das Ganze erst einmal aufkochen, dann auf kleiner Flamme noch ein wenig simmern. Recht bald kann auch schon die Sahne hinzu und das Ganze mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt werden. Das Gemüse sollte noch leicht Biss haben.

Ist das nicht arg einfach für einen Koch? Nein, seinen Lehrberuf vermisst er nicht: „In der Restaurantküche stehen ist sehr anstrengend“, warnt er. „Ich koche gern zu Hause.“ Im letzten Winter gab es die Preußsche Kokos-Gemüse-Curry-Suppe denn auch mitunter dreimal in der Woche: „Die ist schon auch das Leibgericht meiner Frau.“

 
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