Eigentlich war die Sitzung des Kister Gemeinderates fast vorbei, als SPD-Fraktionsführer Manfred Spiegel um das Wort bat. Zusammen mit dem zweiten Bürgermeister Michael Englert (SPD) stand er auf und jeder der beiden nahm ein Blatt Papier in die Hand. Bürgermeister Volker Faulhaber blickte ganz gespannt auf die beiden und musste auch noch sitzen bleiben, wie ihn Spiegel aufforderte. Was dann folgte, hatte niemand erwartet von den zahlreich erschienenen Zuhörerinnen und Zuhörern und den Mitgliedern des Gemeinderates. Denn Spiegel und Englert fingen eine Lobrede über den amtierenden Bürgermeister an.
Der ist seit dem 1. August 1993 bei der Gemeinde Kist angestellt, zuerst als Mitarbeiter im Bauamt und ab dem 1. Mai 2002 als erster Bürgermeister. Dreimal wurde Volker Faulhaber danach wiedergewählt. "Es gibt, glaube ich, wenige Bürgermeister im Landkreis, die auf eine so lange Amtszeit zurückblicken können", lobte Manfred Spiegel die Treue des Wertheimers, der jeden Tag von seinem jetzigen Wohnort Kreuzwertheim nach Kist zur Arbeit fährt. "Es ist wertvoll, in Kist einen solchen Bürgermeister zu haben", ging die Lobrede von Manfred Spiegel weiter. Der Anlass sei ein guter Grund, einmal "Danke zu sagen" in Richtung des Bürgermeisters.
In den letzten 21 Jahren sei viel geschehen, lenkte Michael Englert auf die geleistete Arbeit des Bürgermeisters über. Angefangen habe alles mit dem Wunsch der Jugendlichen nach einer Skaterbahn, die in der Nähe der Tennishalle verwirklicht wurde, kurz nach dem Amtsantritt von Volker Faulhaber als Bürgermeister. "Kist hat sich seitdem positiv entwickelt", findet nicht nur Englert. Er nannte den Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses, die Anschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeugs, die Umgestaltung des Dorfplatzes zu einem Erlebnisaufenthaltsort, die Ansiedelung einer Seniorenwohnresidenz – die gerade ihren fünften Geburtstag gefeiert hat -, mehrere Neubaugebiete, die Neugestaltung des Erlebnisspielplatzes Winterleite oder den Bau einer neuen Aussegnungshalle.
Viele weitere Projekte stehen in Kist an
Und das Ende ist noch nicht erreicht, findet Englert. Mit dem richtungsweisenden Zusammenschluss von fünf Gemeinden zu einem Abwasserzweckverband, dem Umbau des alten Feuerwehrgerätehauses zu einem Kulturhaus und der Erweiterung des Baugebietes "Flussäcker II" sowie der Umgestaltung der gemeindeeigenen Sportanlage mit einem zukunftsträchtigen Konzept, steht noch einiges bevor. "Ich habe das Gefühl, die Projekte werden nicht weniger und vor allem teurer", meinte Michael Englert.
Man sei froh, dass man einen hauptamtlichen Bürgermeister habe, der sich voll für die Bürgerinnen und Bürger einsetzen kann, ergänzte Spiegel in Richtung Volker Faulhaber, der auch Vorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft Kist-Altertheim ist.
"An dieses Datum habe ich auch schon zwischendurch immer wieder gedacht", dankte Volker Faulhaber den beiden Rednern. Er will aber erst am Ende seiner Amtszeit 2025 ein Resümee ziehen. Faulhaber findet, dass er und der Gemeinderat viel und gut für die Kister Bürgerinnen und Bürger in den letzten 21 Jahren gearbeitet haben. Er selbst ist "überrascht, wie schnell die Zeit vergangen ist". Zum Dank gab es eine Urkunde der Gemeinde Kist an ihren langjährigen Mitarbeiter und einen großen Präsentkorb, der mit internationalen Leckereien gefüllt war.
