Das städtische Gartenbauamt in Würzburg rüstet sich für die Weihnachtszeit. Die Stadt hat von Heike Hetterich aus Hausen eine Douglasie aus ihrem Vorgarten angeboten bekommen. Mit ihren knapp 24 Metern Höhe und ihrem relativ dicken Stamm eigne sich der Baum allerdings nicht für einen Weihnachtsbaum. Die Zweige jedoch könne das Gartenbauamt gut brauchen für die Ausstattung ihrer Kindergärten und für weitere gemeinnützige Zwecke in Würzburg.
Wahrscheinlich werden die Douglasienzweige auch zum Binden des Adventskranzes für das Rathaus mitverwendet. Den will sich Heike Hetterich deshalb in diesem Jahr unbedingt anschauen. Sie ist froh, dass die Kooperation mit der Stadt so gut geklappt hat. Beim Abholtermin wurden die Zweige nach und nach von unten nach oben abgeschnitten und auf die Fahrzeuge geladen. Den Stamm hat das Gartenbauamtsteam in Stücke gesägt. Die Besitzerin will Brennholz daraus machen.
"Bestimmt 40 Jahre" sei die Douglasie alt gewesen. Heike Hetterich kann sich erinnern, dass ihre Mutter Maria den Baum pflanzte, als sie selbst ein kleines Kind gewesen war. "Meine Mutter hat früher im Wald gearbeitet und das Pflänzchen für ihren Garten mit heim nehmen dürfen", wusste sie noch gut. Als der Baum gefällt wurde, hatte sie deshalb ein wenig Herzschmerz in Erinnerung an ihre verstorbene Mutter und den ebenfalls schon verstobenen Onkel Kilian.
Kilian Hetterich ist im März 2021 mit 90 Jahren gestorben. Er war von 1976 bis 2002 erster Bürgermeister der Gemeinde Hausen. Er liebte den Wald und die Bäume. Es hätte ihn bestimmt gefreut, dass die Douglasie so viele Jahre wachsen durfte und ihre Zweige nun zur Weihnachtszeit gebraucht werden können. Für den Vorgarten seiner Nichte Heike war der Baum einfach zu groß geworden.