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Theilheim
Warnung: Vorsicht bei Haustürgeschäften
Antje Roscoe
 |  aktualisiert: 15.02.2021 02:16 Uhr

Theilheim hat sich grundsätzlich für den weiteren Breitbandausbau mit Glasfaser entschieden und strebt die Förderung nach der Bayerischen Gigabitrichtlinie an. Außerdem will man mit den Nachbargemeinden zusammenarbeiten. Profitieren würden 206 Haushalte im Ortskern und im Bereich Rudolf-Wegmann-Straße und Spitzweg.

Schon Tage bevor der Gemeinderat das Thema Breitbandausbau beriet, hatten sich bereits verunsicherte Bürger an den Bürgermeister gewandt, weil Mitarbeiter der Telekom, wie es hieß, an der Haustür Verträge für Glasfaseranschlüsse und Fernsehen vertreiben würden. Nach Recherchen des Bürgermeisters handelt es sich offenbar um Mitarbeiter der Firma Ranger Vertriebs- und Marketing GmbH aus Düsseldorf, einem Vertriebspartner der Deutschen Telekom, die Jacken mit Telekom-Logo tragen.

Unbedingt Kopie des Vertrags aushändigen lassen

Bürgermeister Thomas Herpich hat auf der Homepage der Gemeinde zur Vorsicht aufgerufen. Man solle niemanden ins Haus lassen, der Telefonleitungen überprüfen möchte. Da Verträge offenbar auf einem Tablet gezeichnet werden, solle man sich umgehend eine Kopie des Vertrags aushändigen lassen und im Zweifelsfall von seinem Widerrufsrecht Gebrauch machen, wenn nicht sicher ist, dass man korrekt beraten wurde.

Tatsächlich ist das jetzt beschlossene Ausbaugebiet in Theilheim zunächst auf den Dorfbereich beschränkt, in welchem laut Markterkundung derzeit unter 100 Mbit/s zur Verfügung stehen. Im Dorfkern betrifft dies vor allem Hauptstraße, Türschengraben, die drei Kirch-Straßen, Bachstraße und Reisgrube.

Aktivierung im Haus ist vom Eigentümer zu tragen

Die nach Förderrichtlinie berechnete Investition für die förderfähigen Anwesen liegt bei maximal 1,24 Millionen Euro, wovon die Gemeinde Theilheim zehn Prozent zu tragen hätte. Verlegt würden die Kabel im offenen Tiefbau von den Verteilerkästen, wo Glasfaser bereits seit acht Jahren vorgehalten wird, bis zum Übergabepunkt in die jeweiligen Gebäude als FTTH-Anschluss (Fibre To The Home). Die Aktivierung im Haus wäre vom jeweiligen Eigentümer zu tragen. Weitere Ausbaustufen könnten in Theilheim in einer zweiten Ausbauphase ab 2024/25 folgen, legte Bürgermeister Thomas Herpich dem Gemeinderat dar. Bernd Endres (SPD/PB) bat darauf zu achten, dass "da, wo es sich machen lässt", die Verlegung von anderen Leitungen zu koordinieren.

Beschlossen wurde dazu auch eine Zweckvereinbarung mit den Nachbargemeinden Gerbrunn, Randersacker und Rottendorf zu schließen, um beim Breitbandausbau als freiwilliger Leistung der öffentlichen Daseinsvorsorge zusammen zu arbeiten. Zum einen falle die Förderung bei interkommunaler Zusammenarbeit höher aus, zum anderen würden die Ausbaugebiete durch gemeinsame Ausschreibungen vom Auftragsvolumen her für Anbieter wirtschaftlicher.

Glasfaseranschluss für die Grundschule

Derzeit gebe es mit der Deutschen Telekom und den Mainfrankennetzen (MFN) zwei Bewerber für den Ausbau, so Herpich. Die Federführung bei der interkommunalen Zusammenarbeit sei noch nicht geklärt, hieß es auf Marita Gläßels (SPD/PB) Nachfrage. Die Gemeinde bleibe Herr des Verfahrens. Der Grundsatzbeschluss gilt, sofern der gemeindliche Anteil zehn Prozent der gedeckelten Förderung nicht überschreite. Die maximal kalkulierten Gelder von insgesamt 123 600 Euro sollen in die Haushalte 2021 bis 2023 eingestellt werden für einen Realisierungszeitraum in den nächsten drei bis fünf Jahren.

Rund 38 000 Euro hatte Theilheim gerade in den Glasfaseranschluss für die Grundschule gesteckt, gefördert mit 50 000 Euro. Seit dem 25. Januar hat die Schule schnelles Internet, informierte Herpich.

 
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