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Würzburg
Wann kommt das "365 Euro-Ticket"?
Im Kampf um günstigeres Fahren im Öffentlichen Nahverkehr tut sich was. Was, das bezeichnete OB Christian Schuchardt als "Paukenschlag in der Verkehrswende und Chance".
Nach einem Kabinettsbeschluss soll die Stadt Würzburg Fördergelder erhalten, um ein 365-Euro-Jahresticket anbieten zu können. Foto: Regina Urbon
| Nach einem Kabinettsbeschluss soll die Stadt Würzburg Fördergelder erhalten, um ein 365-Euro-Jahresticket anbieten zu können. Foto: Regina Urbon
Regina Urbon
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:48 Uhr

Das Fahren mit Straßenbahn und Omnibus soll günstiger werden: Mit Hilfe von Bund und Land könnte es bald ein Jahresticket für den Öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) in Ballungsgebieten geben - für 365 Euro im Jahr, so Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Stadtkämmerer Robert Scheller im Stadtrat am Donnerstag.

Am Würzburger Farscheinautomat im Jahr 2014: Von diesen Fahrpreisen kann man heute nur noch träumen. Allerdings soll es künftig ein günstiges Jahres-Abo geben. Archivbild: Theresa Müller
| Am Würzburger Farscheinautomat im Jahr 2014: Von diesen Fahrpreisen kann man heute nur noch träumen. Allerdings soll es künftig ein günstiges Jahres-Abo geben. Archivbild: Theresa Müller

Bereits am Dienstag hätten sich Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, Ministerpräsident Dr. Markus Söder und der bayerische Ministerrat "zur Stärkung des ÖPNV in Bayern" im Zuge einer Kabinettssitzung diesbezüglich verständigt.

Mehr Abonnenten im Öffentlichen Nahverkehr wünscht sich der Stadtrat. Archivbild: Norbert Schwarzott
| Mehr Abonnenten im Öffentlichen Nahverkehr wünscht sich der Stadtrat. Archivbild: Norbert Schwarzott

Jahresticket für fünf Ballungsräume

Im Ergebnis sei bestätigt worden, eine Jahreskarte für 365 Euro pro Jahr zu entwickeln - in fünf bayerischen Ballungsräumen. Würzburg gehört dazu, außerdem München, Nürnberg, Augsburg und Regensburg. Hintergrund ist das Bemühen, mit mehr und besserem ÖPNV zur Luftreinhaltung beizutragen. 

Stadt will Steigerung der Fahrgastzahlen

Stadtrat und -Verwaltung begrüßen die Initiative des Freistaats. Schließlich sei ein  günstiger Tarif "ein wesentlicher Baustein für eine Steigerung der Fahrgastzahlen im ÖPNV", hieß es aus der Stadtverwaltung. Auch der Bund habe  finanzielle Unterstützung angekündigt.

Oberbürgermeister Schuchardt erläuterte, dass aktuell auch ein neuer Verkehrsverbund Würzburg - Schweinfurt ausgearbeitet werde. Genau das habe die Förder-Zusage für Würzburg ausgemacht. Kämmerer Scheller: "Die Verkehrsverbünde in Bayern sollen deutlich gestärkt werden!"

Noch nichts ausgegoren

Zwar ist der Stadtrat erfreut, aber mit dem "Wahlgeschenk" gingen auch Bedenken einher. Lore Koerber-Becker (SPD) sagte, es sei schwierig, "die Leute von Einzelfahrscheinen weg zu bekommen" - hin zu einem Abonnement. In Würzburg bedeute ÖPNV-Verbesserung auch, an die neu geplante Straßenbahn-Linie 6 (Innenstadt in Richtung Hubland) und Verbesserungen des Netzes in den Landkreis hinein zu denken.

Joachim Spatz (FDP) sieht den Verlust des Würzburger ÖPNVvon derzeit rund 17 Millionen Euro jährlich, der durch andere Einnahmen der Versorgungsgesellschaft WVV und Steuervorteile ausgeglichen wird ("Querverbund"). Da müssten Zahlen auf den Tisch - auch, was künftige Zuschüsse angehe. Matthias Pilz (Grüne): Der Freistaat habe "ein hehres Ziel", das aber nicht auf Kosten der Kommunen gehen dürfe. Kämmerer Robert Scheller kündigte "schon bald eine dichte Folge von ÖPNV-Vorlagen" im Stadtrat an.

 
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  • harryamend@outlook.de
    An dem Defizit ist die WVV aber selbst Schuld, da braucht sie auch nicht Ausflüchte zu suchen. Während in anderen Städten der ÖPNV floriert und auch Einnahmen steigen, hat man in Würzburg alles getan um den ÖPNV an die Wand zu fahren. Ausdünnen der Takt-verkehre, Wegfall von Umsteigehaltestellen (Dominkanerplatz), am Wochenende teilweise erste Bedienung erst abends um 20 Uhr (Dürrbachau), aber dann jammern und sich wundern wenn sich die Leute abwenden. Man kann nur hoffen das sich die WVV a2013 auch der Ausschreibungen im Busnetz stellen muss und nicht wieder per Mauschelei die Stadtlinien per Handschlag an die NVG vergibt, in der man selbst mit über 80% Anteilseigner ist.
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  • info@softrie.de
    jeder, der kfz steuer bezahlt, sollte gratis bus und straba fahren sollen. nur so verzichtet man aufs pkw.
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  • hans-martin.hoffmann@t-online.de
    Die Botschaft hör ich wohl...

    muss ich noch mehr dazu sagen, z. B. "allein mir fehlt der Glaube"?

    Wann z. B. werden denn die Heidingsfelder Bahnhöfe endlich reaktiviert? Das geistert doch auch schon seit Jahren durch die Presse/ die Gerüchteküche!

    Und jetzt das.

    Also ich glaub eher geh ich in Rente (anno '29) als dass sich da was tut. Hält jemand dagegen?
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