
Der Wallfahrerverein Heidingsfeld pflegt eine alte Tradition: Am Sonntag haben die Pilger ihre 413. Wallfahrt nach Walldürn nach vier Tagen und 120 Kilometern zu Fuß abgeschlossen. Am "Blutbild" in der Heriede wurden die "Wallleut", wie sie im Städtle genannt werden, von vielen Familienmitgliedern und Freunden mit Blumen empfangen. Dann ging es wie gewohnt zum abschließenden Gottesdienst in die Kirche St. Laurentius in Heidingsfeld.
Das "Blutbild" an der Abzweigung Heriedenweg/Walldürner Weg ist ein Bildstock aus dem Jahre 1775 mit der Aufschrift "Zur Verehrung des hl. Blutes". Auf der Rückseite steht das Bibelwort von Jesus "Wer mein Fleisch ißt u. mein Blut trinkt hat das ewige Leben."
Die katholische "Wallfahrt zum Heiligen Blut" ist ein jährlicher Höhepunkt in der Region. Ziel ist die Wallfahrtsbasilika St. Georg in Walldürn im nördlichen Baden-Württemberg. Gelaufen sind diesmal 77 Männer und Frauen zwischen 20 und 85 Jahren. Sie kommen nicht nur aus Heidingsfeld, sondern auch aus dem weiten Umland, ein Pilger sogar aus München. Musikalisch begleitet wurde der Zug von der eigenen Wallfahrtskapelle mit 15 Blasmusikern unter der Leitung von Heinz Heßdörfer.
Wallfahrer feiern langjährige Jubiläen

Am "Blutbild" sprach Peter Neubert, der 20 Jahre Pilgerführer ist, das letzte Gebet mit Kniefall. Man habe heiße Tage erlebt, aber glücklicherweise nur einen leichten Regen. Die Gewitter seien einfach vorbeigezogen. Die vier Tage hätten wieder einmal gezeigt, was Wallfahrt ausmacht: Loslassen vom Alltag, Gemeinschaft, Gott und Natur erfahren.
Herzlich bedankte sich der Pilgerführer bei den vielen Helferinnen und Helfern wie Liselotte Balling, die dreißigmal an der Wallfahrt teilgenommen hatte und seit langen Jahren das Blutbild schmückt. Ausgezeichnet für langjährige Treue wurden diesmal in Walldürn Günter Urlaub und Peter Neubert, die ihre 45. Wallfahrt feierten, und Reinhold Weiß, der das 25. Mal teilgenommen hat.