Von Herbert Kriener
Auch Regen bringt Segen, sagt man. Der Wallfahrerverein Heidingsfeld hat das nasse Wetter diesmal besonders erlebt: Drei von vier Tagen marschierten die "Wallleut", wie sie im Städtle heißen, im Regen zu Fuß die insgesamt 120 Kilometer lange Strecke und wurden richtig nass. Zum Abschluss lächelte sogar die Sonne ein wenig.
Die katholische "Wallfahrt zum Heiligen Blut" ist ein jährlicher Höhepunkt in der Region. Ziel ist die Wallfahrtsbasilika St. Georg in Walldürn im nördlichen Baden-Württemberg. Die inzwischen 415. Wallfahrt endete traditionell am "Blutbild" an der Heriede nahe der Abzweigung zum Walldürner Weg, wo die Wallfahrer von ihren Familien und Freunden mit bunten Blumen begrüßt wurden. Geistlicher Begleiter war Plarrer Klaus Höstery.
Geistlich empfangen wurden die Wallfahre von Diakon Toni Barthel. Anette Römmelt sprach das Gebet zum letzten Kniefall am Blutbild. Gepilgert waren diesmal wieder 80 Männer und Frauen zu fast gleichen Teilen von 24 bis 82 Jahren. Ältester Teilnehmer ist seit langem Peter Puscher. Musikalisch Begleiter warte wurde die Wallfahrt von einer bunt gemischte Blaskapelle mit zwölf Musikern unter Leitung von Matthias Alsmann.
Peter Neubert, der seit 22 Jahre Pilgerführer, dankte den Wallleut für ihr geduldiges Aushalten trotz des schlechten Wetters. Zum Glück habe es keine Unfälle gegeben, obwohl auf dem Rückweg sogar ein umgestürzter Baum beseitigt werden musste. Trotz des nassen Wetters seien die Leute seien gut motiviert gewesen. Die Pilger hätten vier besonders besinnliche Tage erlebt, bei denen viel gelacht wurde, es aber auch manchmal Tränen gab.
Besondere freute sich Peter Neubert, dass diesmal zehn Neupilger dabei gewesen waren und dass so die lange Tradition des Heidingsfelder Wallfahrervereins anders als bei anderen wohl noch lange gepflegt werden kann. Geehrt wurden bei der Feier am Blutbild die Jubilare Harald Gilz-Thein für 25 Jahre, Wolfgang Lang für 45 und Otto Baumann für 55 Jahre Dabeisein.
Das "Blutbild" ist ein Bildstock aus dem Jahre 1775 mit der Aufschrift "Zur Verehrung des hl. Blutes". Auf der Rückseite steht das Bibelwort von Jesus "Wer mein Fleisch ißt u. mein Blut trinkt hat das ewige Leben." Vom Blutbild aus zogen die Wallleut hinunter nach Heidingsfeld in die Kirche St. Laurentius, wo der Abschlussgottesdienst gefeiert wurde. Zuhauses wartete auf die Pilger nach alter Tradition der Erdbeerkuchen.