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Leinach
Waldweihnacht: Feuer und Flamme als Signal gegen Brandrodung
Bei der 7. Leinacher Waldweihnacht stand der ökologische Gedanke ganz oben auf der Agenda. Hierfür kam sogar prominenter Besuch vorbei.
Feuer und Flamme waren Organisatoren und Besucher der Leinacher Waldweihnacht für das Zukunftswald-Projekt.
Foto: Herbert Ehehalt | Feuer und Flamme waren Organisatoren und Besucher der Leinacher Waldweihnacht für das Zukunftswald-Projekt.
Herbert Ehehalt
 |  aktualisiert: 19.10.2020 10:33 Uhr

Ob eine Tendenz für den beabsichtigten Zukunftswald im Umfeld des Veranstaltungsgeländes schon bei der nächsten, dann 8. Leinacher Waldweihnacht, zu erkennen ist, wird sich eventuell schon im Verlauf eines Jahres zeigen. Das außerordentliche Engagement der Organisatoren zum Erhalt des massiv geschädigten Waldbestandes durch Hitzeschäden und extreme Trockenheit der beiden letzten Sommer fand unter den Besuchern des einzigartigen Weihnachtsmarktes inmitten Leinachs Schwarzkiefernwald aber schon bei der aktuellen Veranstaltung am zweiten Adventswochenende Aufmerksamkeit und Anerkennung.

Gemeinsam mit dem Christkind im Pony-Schlitten eröffneten die Kinder beider örtlichen Kindergärten am Samstag die Waldweihnacht.
Foto: Herbert Ehehalt | Gemeinsam mit dem Christkind im Pony-Schlitten eröffneten die Kinder beider örtlichen Kindergärten am Samstag die Waldweihnacht.

Eine spektakuläre Eröffnung der 7. Leinacher Waldweihnacht hatten sich die Organisatoren aus gegebenem Anlass einfallen lassen. Als Mahnung und zum Protest gegen die Brandrodungen im Regenwald wurde der Berghang am Zugang zum Veranstaltungsgelände mit so genannten "Schwedenfackeln" bestückt und angezündet. Um das gewaltige Ausmaß der Natursünde im Amazonasgebiet zu verdeutlichen, wurde als Fläche in etwa jene Größe ausgewählt, wie sie innerhalb von nur einer einzigen Sekunde zerstört wird, während vor Ort der Wald durch die Folgen des Klimawandels abzusterben droht.

Ein dramatisches Szenario aus brennenden Baumstümpfen 

Das dramatische Szenario aus brennenden Baumstümpfen ging den gut 150 ergriffenen Besuchern, darunter Landrat Eberhard Nuß, Landratskandidatin Karen Heußner, dem Kreisvorsitzenden des Bund Naturschutz' Armin Amrehn und Abteilungsleiterin Antje Julke vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Würzburg merklich unter die Haut. Erst recht nach dem Hinweis von Leinachs Bürgermeister Uwe Klüpfel, dass die brennenden und glühenden Baum-Attrappen aus abgestorbenen Douglasien aus Leinachs 573 Hektar  umfassenden Gemeindewald stammen. "Wir möchten damit ein Zeichen setzen und auf Missstände hinweisen", verdeutlichte Klüpfel. Ebenfalls aus abgestorbenen Schwarzkiefern waren mit der Motorsäge Baum-Attrappen als treffende Dekoration für das Veranstaltungsgelände hergestellt worden.   

Jede Fackel ein Hoffnungsschimmer und jedes Licht ein kleiner Baum in Leinachs Zukunftswald. Das war die Losung bei der 7. Leinacher Waldweihnacht, an der sich unter den unzähligen Besuchern auch Landart Eberhard Nuß, AELF-Abteilungsleiterin Antje Julke und BUND-Kreisvorsitzender Armin Amrehn durch den Kauf beteiligten.
Foto: Herbert Ehehalt | Jede Fackel ein Hoffnungsschimmer und jedes Licht ein kleiner Baum in Leinachs Zukunftswald. Das war die Losung bei der 7.

Unter dem Eindruck der "brennenden Bäume" sah Landrat Nuß "darin ein deutliches Signal für ein geändertes Bewusstsein und ein bemerkenswertes ehrenamtliches Engagement." Auch Karen Heußner äußerte sich beeindruckt von der bedrückenden Atmosphäre und dem tiefen Sinn. "Dass vom kleinen Leinach ein Signal ausgeht für die große Welt, ist einfach ein großartiger Bezug zu dem, was weltweit passiert", zeigte sich Heußner beeindruckt und begeistert. Und Bund Naturschutz Kreisvorsitzender Armin Amrehn stellte fest: "Naturgemäß bekommt die Land-Bevölkerung Veränderungen früher mit. Das Mahnfeuer war dafür Bestätigung und ein fantastisches Zeichen dafür, dringend etwas ändern zu müssen."

Es gab auch prominenten Besuch bei der Waldweihnacht

Auch das Projekt der von Fernsehkoch Stefan Marquard mitgetragenen Hilfsaktion zugunsten von "Kids for Life", erwies sich als wahre Erfolgsgeschichte. Im Überschwang der Begeisterung für das durchgeführte Projekt "Kochen mit Kids" kündigte der Starkoch mit Unterstützung des Leinacher Wirtes Dieter Mahler seine Bereitschaft zur Fortsetzung bei der Waldweihnacht 2020 an. Und als Fazit der drei Veranstaltungstage scheinen neben der Veranstaltung selbst auch der Fortbestand des Waldbestandes und eine Neuauflage der Hilfsaktion für die Anton-Schrobenhauser-Stiftung zur Unterstützung benachteiligter und traumatisierter Kindern als sehr wahrscheinlich.

Gerne ließ sich auch die Fränkische Weinkönigin Carolin Meyer als prominente Botschafterin vor den "Karren" der beiden Hilfsprojekte der diesjährigen Leinacher Waldweihnacht spannen. Neben dem Vortrag mehrerer Weihnachtsgeschichten betätigte sich die Wein-Majestät auch bei "Kochen mit Kids" zu Gunsten der Anton-Schrobenhauser-Stiftung.
Foto: Herbert Ehehalt | Gerne ließ sich auch die Fränkische Weinkönigin Carolin Meyer als prominente Botschafterin vor den "Karren" der beiden Hilfsprojekte der diesjährigen Leinacher Waldweihnacht spannen.

Eine Wachs-Fackel für einen gespendeten Baum

Während des Veranstaltungswochenendes wurden für die Besucher aus Hobelspänen und Wachsresten selbst hergestellte Wachs-Fackeln für 2 Euro zum Kauf angeboten. Diese Fackeln wurden am Veranstaltungsgelände ebenfalls zur Mahnung angezündet. Jede Wachs-Fackel stand somit für einen gespendeten kleinen Baum. Daraus möchten die Verantwortlichen der Leinacher Waldweihnacht in Kooperation mit den staatlichen Forst-Experten einen Zukunftswald aus acht verschiedenen Baumarten entstehen lassen und diesen auch langfristig pflegen.

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Erstmalig fand der von den Organisatoren konsequent verfolgte ökologische Nachhaltigkeitsgedanke Anwendung im gesamten Equipment. Trotz deutlicher Mehrkosten dafür wurden neben recyclebaren Bechern auch ausschließlich Essbesteck aus Holz ausgegeben. Als Anerkennung dafür wurde Chef-Organisator Waldemar Amrehn von unzähligen Besuchern des einzigartigen Weihnachtsmarktes für den tiefen Hintergrund und das Gesamtkonzept der Veranstaltung förmlich mit Lob überschüttet.

Als Mahnung und zum Protest gegen die Brandrodungen im Regenwald wurde der Berghang am Zugang zum Veranstaltungsgelände mit so genannten 'Schwedenfackeln' bestückt und angezündet.
Foto: Herbert Ehehalt | Als Mahnung und zum Protest gegen die Brandrodungen im Regenwald wurde der Berghang am Zugang zum Veranstaltungsgelände mit so genannten "Schwedenfackeln" bestückt und angezündet.
Mit einer spontanen Spende von 1000 Euro unterstützten die Inhaber (Mitte) der in Leinach ansässigen Miederwarenfabrik Weidauer das Projekt "Feuer und Flamme für Leinachs Wald - jedes Licht ein Hoffnungsschimmer". Projekt-Initiator Herbert Ehehalt, Chef-Organisator Waldemar Amrehn und Bürgermeister und Vorsitzender der Waldweihnacht GbR  Uwe Klüpfel.
Foto: Herbert Ehehalt | Mit einer spontanen Spende von 1000 Euro unterstützten die Inhaber (Mitte) der in Leinach ansässigen Miederwarenfabrik Weidauer das Projekt "Feuer und Flamme für Leinachs Wald - jedes Licht ein ...
 
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