"Ich habe Angst, dass der Waldsaum in fünf Jahren nicht mehr da ist." Elisabeth Balk (BLS) äußerte diese Befürchtungen. In Ergänzung zum Forstbetriebsplan für den gemeindlichen Forst regte sie an, dass auch die Sommerhäuser Grundstücksbesitzer aktiv werden sollen, sich an Nachpflanzungen zu beteiligen. Der Waldsaum an der Hangkante runde den Ort ab. Balk mag sich Sommerhausen ohne das Gehölz, das teils mit Gartengrundstücken durchwirkt ist, nicht vorstellen. Ihr Vorschlag: Sammelbestellungen. Die Bürger einbeziehen. Für Wilfried Wagner (WGS) würde auch die Neuanlage von Wald dazu gehören. Er hatte einen Acker im Blick, den die Gemeinde geerbt hat. Wenn der Nachbar auch mitmache, so Saak, dann wäre es ein Lückenschluss. Noch gebe es allerdings einen laufenden Pachtvertrag. Der Förster jedenfalls sei aufgeschlossen.
Längst gelte die Devise, dass alles ausprobiert werden muss, um zu sehen, was auf den Sandböden funktioniert, wo die Trockenheit mächtige Gehölze zum Absterben bringt. Für eine Gießaktion hatte sich Schölch im Sommer Hilfe aus der Bevölkerung geholt, damit die Jungpflanzen eine Chance haben. Die sichtbar trockenen Bäume wurden entfernt, so Bürgermeister Wilfried Saak, der das Ausmaß als "erschreckend" bezeichnete. "Hier ist das Kampfgebiet", resümiert Saak zum Walderhalt und dass der Wald in Zukunft Geld kosten wird, um ihn behalten zu können. Prognostiziert ist im Forstbetriebsplan für 2024 bei der Holzernte ein Plus von knapp 6000 Euro, was aber die Forstschutzmaßnahmen und den laufenden Forstbetrieb nicht deckt. 5600 Euro sind als Defizit vorhergesagt, bei einem Volumen von 35.600 Euro.
Holzbau auf einem Stahlbetonsockel
Holz war auch Thema beim Umbau der Schule in einen Kindergarten. Voruntersuchungen, Planungen und Ausführungsvarianten erforderten Grundsatzentscheidungen zum weiteren Verfahren. Mit am schwierigsten die Frage: Wieviel Platz wird über den vorhersehbaren Bedarf hinaus gebraucht? Sollen beim Um- und Neubau Erweiterungsmöglichkeiten angelegt werden? "Es hieß früher auch mal ‚Es gibt keine Kinder mehr‘, man braucht gar nichts bauen", erinnerte Thomas Bidner (WGS) und bezeichnete sich als "Freund von Möglichkeiten". Elisabeth Balk gab zu bedenken, dass ein Aufstocken des Krippengebäudes, welches sich in der Südwestecke befinden wird, dem Hof und dem Kindergarten das Licht nehmen würde. Das erforderliche Mehr an Technik, das anzulegen ist, sei zu bedenken. "Und in 25 Jahren weiß keiner mehr, was vorbereitet ist", befürchtete sie. In der Frage zusätzlicher Kellerräume, die sich leicht in die Geländeneigung einbringen ließen, überwog die Meinung, dass das allenfalls für Technik sinnvoll sei, nicht aber als Stauraum für Dinge, die nicht mehr benötigt werden. Den Lösungsansatz formulierte Bürgermeister Saak: "Aber wir haben auch noch das alte Kindergartengebäude als eine Art Familienzentrum für weitere Möglichkeiten". Seine Empfehlung: Einsparen für die Heizung: "Da müssen wir viel ausgeben, um beim Heizen einsparen zu können".
Mit den Plänen, Kostenvergleichen und Erläuterungen von Architekt Christian Küster (Architekturbüro AK-Plus, Marktbreit) und Frank Hoh (Hoh Ingenieure und Partner, Biebelried) für die Gebäudetechnik entschied der Marktgemeinderat, das neue Gebäude für die Krippe in Holzbauweise auf einem Stahlbetonsockel ausführen zu lassen. Verglichen mit einem Massivbau bewegten sich die Kosten im gleichen Preissegment. Aus vier Varianten für die Heizungstechnik wurde die zentrale Luft-/Wasser-Wärmepumpe favorisiert – auch zu dem Preis, dass ein neuer Trafo-Anschluss nötig wird. Planungen und Kosten sollen jeweils konkretisiert werden. Die Genehmigungsplanung wird für März nächsten Jahres angestrebt.