Erstaunlich viele Bürgerinnen und Bürger haben an der diesjährigen Bürgerversammlung im Festsaal des neuen Saalgebäudes am Rathausplatz in Waldbüttelbrunn teilgenommen. In den vergangenen beiden Jahren fand die Veranstaltung jeweils in der Ballsporthalle statt, wo sich die wenigen Besucherinnen und Besucher fast verloren.
Trotzdem kamen wenig Fragen – die Fragen, die kamen, wurden in der Versammlung geklärt, oder werden in Kürze abgearbeitet. So wie die Reinigung des Kriegerdenkmals am Waldfriedhof. Das sei stark vermoost und kein Aushängeschild mehr für die Gemeinde. Bauamtsleiter Markus Ostwald versprach, sich darum zu kümmern.
Überhaupt war der Friedhof ein größeres Thema. So bemängelte ein Bürger, dass der Kühlraum in der Leichenhalle nur noch selten genutzt werde, weil die Kosten seiner Meinung nach zu hoch seien. Auf der anderen Seite gab es aber auch Lob für die Neugestaltung des Friedhofs mit den verschiedenen Möglichkeiten der Urnenbestattungen.
Unrechtmäßiges Parken
Geordnetes Urnenfeld, ungeordnetes Urnenfeld und Urnenbestattung am Hochbehälter waren im letzten Jahr hinzugekommen. Die Herstellung dieser Bestattungsformen hatte viel Geld gekostet, das nun auf die Bestattungspreise umgelegt werden muss, so Bürgermeister Klaus Schmidt (SPD). Der Gemeinderat hatte eine 70-prozentige Umlegung der Kosten auf die Bestattungskosten beschlossen, sonst wären die Kosten für die einzelne Bestattung noch höher geworden. Das schließe auch die Nutzung von Leichenhalle und des dortigen Kühlraumes ein.
Ein weiteres Thema war die Parksituation in Waldbüttelbrunn. Mehrere Bürgerinnen und Bürger beschwerten sich, dass gerade in ihrer Straße oder vor ihrem Haus unrechtmäßig geparkt wird. Der Bürgermeister sagte dazu, dass die gemeindliche Verkehrsüberwachung viele Stunden im Einsatz sei, um die Situation zu verbessern. Aber letztlich müsse jeder Verkehrsteilnehmer oder jede Verkehrsteilnehmerin an die Regeln halten. Dann sei schon viel gewonnen.
Allein im fließenden Verkehr seien die Verstöße im Jahr 2021 auf 1130 gestiegen, gegenüber 1090 im Jahr 2020. Noch in diesem Jahr will man am Verkehrskonzept weiter arbeiten, das dann im kommenden Jahr präsentiert werden soll. Davon erhofft sich die Gemeinde Rückschlüsse, wie man Verkehrsströme innerorts besser lenken kann.
Nächste Investition: Neubau einer Kläranlage
Bürgermeister Schmidt ging auf die vielfältigen Investitionen in den vergangenen Jahren ein, die die Gemeinde getätigt hatte, unter anderem das neue Rathaus und das Saalgebäude, inklusive des Rathausplatzes. Das habe zwar den Gemeindehaushalt sehr belastet, aber die Rückzahlung der Kredite laufe regelgerecht und dadurch sinke die Verschuldung pro Einwohner stetig und gesteuert. Positiv sei auch, dass die Einwohnerzahl in den letzten Jahren stetig gestiegen ist. Ende 2021 waren es 5333 Menschen, die in Waldbüttelbrunn und seinen Ortsteilen Mädelhofen und Roßbrunn leben.
Als nächste Investition stehe der Neubau einer Kläranlage zusammen mit den Gemeinden Hettstadt, Waldbrunn, Eisingen und Kist an. Man geht derzeit von einer Investitionssumme von mehr als 25 Millionen Euro aus, die auf die Mitgliedsgemeinden umgelegt werden müssen. Wie genau das aussehen wird, soll die Verbandsvertreterversammlung beschließen.
Deren nächste Sitzung sei am 17. November um 19 Uhr im Ratssaal in Waldbüttelbrunn. Schmidt ging auch auf den gebildeten Krisenstab ein, der wegen der zu erwartenden Gasmangellage eingerichtet wurde. Die dort beschlossenen Einschränkungen wurden im einzelnen vorgestellt und wurden von den Bürgerinnen und Bürgern größtenteils mitgetragen.