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Waldbüttelbrunn
Waldbüttelbrunn: Schulstraße bleibt Einbahnstraße
Aus einer Testphase wird ein Dauerzustand: Der Waldbüttelbrunner Gemeinderat stuft die Sicherheit des Schulweges in der Schulstraße höher ein als die Wünsche der Anlieger.
Foto: Matthias Ernst | Aus einer Testphase wird ein Dauerzustand: Der Waldbüttelbrunner Gemeinderat stuft die Sicherheit des Schulweges in der Schulstraße höher ein als die Wünsche der Anlieger.
Matthias Ernst
 |  aktualisiert: 18.02.2022 02:21 Uhr

Die Verkehrssituation in der Schulstraße in Waldbüttelbrunn ist vor allem am Morgen zu Schulbeginn und am Nachmittag zum Schulende vor der Grund- und Hauptschule problematisch. Besonders die enge Einfahrt von der Höchberger Straße lässt einen Begegnungsverkehr zwischen Schulbus und Pkw kaum zu. Häufig müssen Fahrer auf den Gehweg ausweichen und gefährden die dort laufenden Schulkinder.

Bereits im September vergangenen Jahres beschäftigte sich der Gemeinderat mit dem Thema und man beschloss im Dezember 2021 und im Januar 2022 zur Probe eine Einbahnstraßenregelung in der Schulstraße Richtung Karl-Lott-Straße einzurichten. Aus den gewonnenen Erkenntnissen sollten dann Rückschlüsse für eine dauerhafte Lösung des Problems gefunden werden.

Einbahnregelung: Polizei sieht Entschärfung

Diese Testphase wurde mit der Polizei, Vertretern der Schule, Anja Kulczynski vom Familienstützpunkt und der Gemeinde im Vorfeld bei einem Ortstermin besprochen. Nach Auffassung der Polizei trage die Einbahnstraßenregelung erheblich zu einer Entschärfung der Situation bei. Gleichzeitig vereinfache die Einbahnstraßenregelung, die zukünftige Arbeit der Schülerlotsen und für die Kinder selbst entstehe durch den übersichtlicheren Verkehrsstrom mehr Sicherheit, fasste Bauamtsleiter Markus Ostwald die Ergebnisse in der Gemeinderatssitzung zusammen.

Natürlich seien einige Anwohner und Anwohnerinnen mit den jetzt notwendigen Umwegen nicht einverstanden. "Es ist ein sehr aufgeladenes Thema", stellte er fest, als es nun darum ging, eine dauerhafte Lösung für das Problem zu finden. Viele Bürgerinnen und Bürger waren im Zuhörerraum der Halle Am Sumpfler 1 gekommen, um die Argumente der Gemeinderäte und Gemeinderätinnen und ihren Beschluss zu verfolgen. Sie hatten im Vorfeld bei einem Gespräch mit dem zweiten Bürgermeister Sebastian Hansen (Bündnis 90/Die Grünen) mehrere Vorschläge gemacht, wie man die Situation aus ihrer Sicht entschärfen kann.

Schutz der Kinder hat Vorrang

Ein Vorschlag war, einen verkehrsberuhigten Bereich einzurichten, ein anderer, die Schulstraße nur für Anlieger freizugeben, ein weiterer, die Einbahnstraße nur bis zur Mittelschule einzuführen. Doch all diese Vorschläge brächten letztlich mehr Probleme und keine Lösung, stellte Markus Ostwald fest. Er berichtete aber auch, dass es positive Rückmeldungen auf die Testphase gegeben habe. Befürworter und Gegner würden sich etwa die Waage halten. Im Gemeinderat selbst herrschte die Meinung, dass der Schutz der Kinder absoluten Vorrang haben müsse.

Das sah auch Wiljo Mieseler (SPD) so, der aber eine endgültige Entscheidung in der Schulstraße von dem in diesem Jahr in Auftrag zu gebenden Verkehrskonzept für die gesamte Gemeinde abhängig machen möchte. Da sei auch eine Bürgerbeteiligung vorgeschrieben, ergänzte Markus Ostwald. Und vielleicht ergäben sich da ja vollkommen neue Argumente und Lösungen, schob er nach.

Christina Bätz (SPD) erinnerte an die Videos, die einige gefährlichen Situationen festgehalten haben und plädierte ebenfalls für eine Beibehaltung der Einbahnstraßenregelung. "Ich kann die Anwohner verstehen, aber der Schutz der Kinder hat für mich absoluten Vorrang".

Gefährliche Situationen auch bei Kindergärtem

Alois Bärmann (CSU) gab zu bedenken, dass diese gefährlichen Situationen auch bei den Kindergärten zu beobachten seien. Dann müsste man seiner Meinung auch dort handeln. Er brachte eine zeitweise Einführung der Einbahnstraße ins Gespräch. Am Abend und in den Ferien könnte dann weiterhin Zweirichtungsverkehr möglich sein.

Daniel Steinmetz (SPD) erinnerte daran, dass dieses Thema schon diskutiert wurde, als er noch zur Schule ging. Kathrin Hackel (CSU) regte an, in einiger Entfernung, beispielsweise in der Kirchgasse vor dem Kirchplatz eine "Kiss & Go" Zone einzurichten, von wo aus die Kinder dann zu Fuß die letzten Meter in die Schule laufen können. Wenn der Verkehr von den Eltern nicht reduziert wird, "ist die Einbahnstraße alternativlos", fand Ingrid Metz (Bündnis 90/Die Grünen).

Letztlich stimmte der Gemeinderat bei einer Gegenstimme für die dauerhafte Einführung einer Einbahnstraße in der Schulstraße, mindestens bis das Verkehrskonzept da ist.

 
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