Auch beim vierten großen Wakeboarding-Event auf dem Main waren wieder einige der besten "Rider" aus Deutschland, Österreich und der Schweiz am Start - und am Ende gewann zum ersten Mal ein Holländer: Mit Maxim Van Helvoort hat sich beim WakeEnd am Sonntag der Favorit durchgesetzt. Der niederländische Wakeboard-Profi wurde kurzfristig eingeladen, weil andere Rider mit Verletzungen ausfielen.
Tricks mühelos aufs Wasser gebracht
"Er benutzt die längste Leine und springt einfach noch ein Stückchen höher als alle anderen", sagte Moderator Ben Sae-Chong über den 24-jährigen Holländer, der seit zwei Jahren seinen Lebensunterhalt auf dem Wakeboard verdient. Was er kann, zeigte Van Helvoort vor allem in seinem Finallauf, in dem er auch die schwierigsten Sprünge und Tricks scheinbar mühelos aufs Wasser brachte.
"Schön dass so viele Leute da sind, es hat wirklich Spaß gemacht", sagte er nach einer spektakulären Zugabe auf der schwimmenden Bühne vor den überdachten Zuschauertribünen, die beim WakeEnd zum ersten Mal im Einsatz waren.
Regen störte die Besucher nicht
Am Vormittag hatte es auch lange Zeit so ausgesehen, als wäre ein Schirm oder ein Dach über dem Kopf das Wichtigste: Nach dem Dauerregen am Samstag startete auch der Sonntag mit teilweise kräftigen Schauern, die sich dann aber nach den ersten Läufen des Tages verzogen. Ab dem Bieranstich mit der ehemaligen bayerischen Bierkönigin Sabine Ullrich um 11 Uhr waren die Bedingungen für Zuschauer und Sportler bestens.
Ein bisschen Nieselregen stört die Rider eigentlich nicht: "Aber wenn es stärker regnet, dann kann das ganz schön weh tun. Schließlich sind wir hinter dem Boot mit bis zu 35 Stundenkilometern unterwegs", erläuterte Tobias Dammith.
Lokalmatador im Finale
Der frisch gebackene Vater aus Mannheim war zum vierten Mal beim WakeEnd am Start und landete zum vierten Mal auf dem 3. Platz: "Schade. Dieses Mal war es im Halbfinale eine wirklich ganz knappe Entscheidung", sagte Dammith, der sich im Duell um Platz drei dann gegen den vierfachen deutschen Meister Ben Kassin durchsetzen konnte. Lokalmatador Philipp Schramm aus Aschaffenburg schaffte es wie schon dreimal zuvor ins Finale - 2015 hatte er auf dem Main gewonnen, am Sonntag belegte er zum dritten Mal den zweiten Platz.
Mit ihren spektakulären Sprüngen und akrobatischen Einlagen an der Leine hinter dem Motorboot sorgten die besten acht Rider des Wochenendes dafür, dass die Tribünen fast immer voll besetzt waren. Vier weitere Teilnehmer waren am Vortag in der Qualifikationsrunde bereits ausgeschieden. "Am liebsten würde ich sie den ganzen Tag fahren lassen", sagte WakeEnd-Veranstalter Frank Lauterbach. Das ist aber selbst am einem Sonntag nicht möglich, weil immer wieder längere Pausen für den Schiffs- und Bootsverkehr auf dem Main eingelegt werden müssen.
Unterhaltung abseits des Wettbewerbs
Für Unterhaltung war auch abseits des Wettbewerbs immer gesorgt - sei es durch Kampfsport- oder andere Vorführungen auf der Schwimmbühne, Jetski-, Wasserski- und Wakesurf-Shows oder durch die DLRG, Wasserwacht, Johanniter Unfallhilfe und das Technische Hilfswerk, die in einer gemeinsamen Aktion einen Menschen aus einem im Main versunkenen Auto retteten und anschließend das Fahrzeug aus dem Fluss bargen.
Zwar kamen weniger Zuschauer als bei der letzten Veranstaltung vor zwei Jahren, mit einer erneut fünfstelligen Zahl war Frank Lauterbach angesichts der Bedingungen aber auch zufrieden: "Bei dem Wetter an diesem Wochenende war nicht mehr möglich. Wir gehen von rund 10.000 Besuchern aus, damit sind wir im Bereich von 2014", sagte er nach der Siegerehrung.
Auch abseits des Geschehens auf dem Main war durch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm garantiert, dass den Besuchern nicht langweilig wurde. Das soll auch im nächsten Jahr wieder so sein: Dem 5. WakeEnd steht nichts im Weg, "wenn wir wieder so viele Unterstützer finden. Aber es wäre dann wichtig, dass wieder mehr Besucher kommen", so Lauterbach.