WÜRZBURG
Wake-Race: Waghalsige Szenen vor tausenden Besuchern
Backwing mit Indy-grab, dann ein Scarecrow und im Anschluss ein Backside 180 Grad – keine Ahnung was das ist? So ging es wohl auch den meisten Leuten am Sonntag am Stadtstrand.
- Viele Bilder, viele Eindrücke: Unser Liveticker vom Wake-Race
Hinter diesem Begriffen verbergen sich Tricks beim Wakeboarden. Und die konnte man beim Sternla Wake-Race zwischen der Löwenbrücke und dem Sebastian-Kneipp-Steg sehen.
Die beiden Moderatoren Sandro Reinhardt und Harry Döpfert erklärten die Sprünge der sechs besten Wakeboarder Deutschlands aber so gut, dass man immer genau wusste, was die Jungs auf dem Wasser treiben.
Zwei Juroren, die in dem Boot sitzen, das die Wakeboarder über den Main zieht, bewerten die Sprünge nach Style, Schwierigkeit und Komposition, erklärte Sandro Reinhardt die Regularien.
Mit den Wettkampfbedingungen waren alle zufrieden. Das Wasser hatte mit 23 bis 24 Grad eine ideale Temperatur. Was aber noch viel wichtiger war: Es war nahezu windstill.
„Wakeboarder haben lieber ruhiges Wasser“, sagt Harry Döpfert und sprach damit gleich das schwierige Training am Samstag an.
Auch für Wakeboarder Tobias Dammith hat alles gepasst. „Heute morgen war es zwar etwas kalt, aber das Wasser ist glatt. Und die Atmosphäre mit den vielen Zuschauern ist super.“ Für ihn lief es auch nicht schlecht: Er gewann das Rennen um Platz drei gegen Chris Müller. Der musste eingestehen, dass Dammith einen Tick besser war und die schwierigeren Trick gezeigt hatte.
Lange Schlangen am Eingang
Am Morgen war es noch so kalt, dass die Wakeboarder mit Neoprenanzügen zu den Vorläufen an den Start gingen. Gegen Mittag wurde es warm, die Neoprenanzüge wurden gegen die Starterleibchen getauscht und die Zuschauer strömten in Massen zum Stadtstrand.
Nach den Halbfinalläufen war der Andrang sogar so groß, dass es mehrfach eine Einlasssperre gab und sich vor dem Eingang eine lange Schlange bildete. Die genaue Zahl der Besucher konnte der Veranstalter noch nicht nennen, aber er vermutet, dass es mehr waren als im vergangenen Jahr. Damals strömten 10 000 Leute an den Stadtstrand.
Ab und an verzögerten sich die Läufe der Wakeboarder. Einmal fuhr ein fremdes Motorboot auf der Wettkampfstrecke und ein anderes Mal war ein Boot des Roten Kreuz zu schnell auf dem Main unterwegs. Die Wellen, die vom Rand zurück in die Mitte laufen, brachten daraufhin Unruhe ins Wasser. Der Wellengang musste sich erst wieder beruhigen.
Zwischenzeitlich war der Main für die reguläre Schifffahrt freigegeben. Die Zwangspausen nutzte der Veranstalter, um ein buntes Programm auf den Bühnen zu bieten.
Drehungen um 180 oder 360 Grad – spektakulär waren alle Sprünge der Wakeboarder und die Zuschauer quittierten es mit Applaus. Doch in den Hauptläufen zeigte sich schnell, wer Potenzial für das Finale hat.
Manche gingen zu viel Risiko ein, wie Pascal Lippert aus Alzenau. In den Vorläufen musste er gegen Vorjahressieger Conni Schrader antreten. „Das ist mir nicht so gut gelungen.“ Er gab im Hauptlauf alles – stürzte aber zweimal und schied somit aus.
Im Finale fuhr, wie schon im vergangenen Jahr, Philipp Schramm gegen Conni Schrader. Philipp Schramm stürzte gleich zu Beginn seines Laufes, Conni Schrader zweimal. Gewonnen hat das Sternla Wake-Race Philipp Schramm mit 2,9 Punkten vor Conni Schrader. Tobias Dammith wurde Dritter.
Parallel zum Wake-Race war ein buntes Programm geboten. Der mehrfache Europameister Heinrich Hürth zeigte mit seinem Sky-Ski spektakuläre Sprünge auf dem Main. So wie die Wakeboarder durch die Luft auf dem Wasser wirbelten, so wirbelten die Cheerleader von Fierce Athletics durch die Luft an Land und zeigten ihr Können.
Danceencore präsentierte eine Break-dance-Show, die Mädels von True Martial Arts Kampfkunst in Lengfeld zeigten, wie man sich verteidigt und fünf Models von Main-Topmodel präsentierten Sommermode von „Frauensache“.
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