Auch eine gute Woche nach der Europawahl sind manche Straßenzüge in Würzburg immer noch mit Partei-Plakaten zugepflastert. Besonders auffällig sind hier die rechtsextreme NPD, die Alternative für Deutschland (AfD) und die Bayernpartei. Am Montag haben sie aus dem Rathaus eine Mahnung erhalten: Sie müssen die Plakate bis Donnerstag beseitigen.
Ansonsten lässt die Stadtverwaltung die Tafeln abhängen und stellt die Maßnahme den Parteien in Rechnung. Dies kündigte Stadtsprecher Christian Weiß am Montag auf Anfrage der Redaktion an. Die Parteien hatten Ende März klare Auflagen für das Aufstellen der Wahlplakate erhalten. Sie durften bis zu acht Wochen vor dem Wahltag geklebt werden. Spätestens drei Tage danach mussten sie laut Bescheid wieder entfernt sein. Diese Frist war vergangenen Mittwoch abgelaufen.
Bedingt durch Feier- und Brückentag konnte die Stadtverwaltung erst am Montag reagieren. Was ein Taxifahrer gegenüber der Main-Post sehr bedauert: Er hatte am Wochenende vier Franzosen zum Africa Festival gefahren. Die Gäste seien erschüttert gewesen über die offen ausländerfeindlichen Parolen vor allem auf den NPD-Plakaten. Als Taxifahrer habe man ihn gefragt: „Warum findet eigentlich das Festival hier statt, scheint doch Würzburg sehr ausländerfeindlich zu sein?“
Er beklagt, dass die Stadt nicht rechtzeitig vor dem Festival durchgegriffen hat: „Jeden Falschparker schreibt man auf, aber denen, die offensichtlich das Image einer Stadt nach außen zumindest kurzfristig schädigen, passiert nichts.“ Laut Stadtsprecher Weiß wurden in der Vergangenheit schon häufiger Wahlplakate zwangsweise abgehängt und die Parteien dafür zur Kasse gebeten.
Gerade als Franzose mit dem extrem hohen Anteil an Front National u.ä. Wähler sollte man evtl. erstmal vor der eigenen Haustüre kehren bzw. im eigenen Land missionieren!
Diese Plakate sind eine Schande, nicht nur für Würzburg, im Landkreis sieht es leider genauso traurig aus.
Nicht gerade wenig Gelder werden, mit Erfolg, in die Tourismusförderung gesteckt und dann machen diese unverbesserlichen Rassisten alles kaputt. Für jemanden, der unbedarft durch Würzburg fährt, sieht es wirklich so aus, als wäre er in einem Nazi-Nest gelandet, sehr traurig!
Ich kann mir kaum vorstellen, dass das nicht klappt und man denken könnte, dass mit zweierlei Maß gemessen wird
Eines sollte man diesbezügl. aber eben schon festhalten, es gibt trotz der offen vorgelebten Neoliberalität hier nach wie vor einen gründlichst braunkonservativen Bodensatz der nicht wegzuleugnen ist von Stammtischen und Alltag. Selbst in der Zellerau wo mtlwl. ein buntes Multikulti stattfindet krakelen ewig gestrige Altgebliebene noch über Neg..und Kann.....auf der Strasse. Das Festival ist m.E. schon längst zu einem teurem Konsum-Volksfest mit Benutzung des Afrikalogos verkommen und einfach ein gutes Geschäft für viele, eben auch für die Macher und Stadt. Man sollte sich aber nicht täuschen lassen dass die Würzburger so herzlich ausländerfreundlich wären........