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WÜRZBURG
Wahlplakate müssen jetzt weg: Stadt ermahnt NPD, AfD und die Bayernpartei
Andreas Jungbauer
 |  aktualisiert: 02.06.2014 20:16 Uhr

Auch eine gute Woche nach der Europawahl sind manche Straßenzüge in Würzburg immer noch mit Partei-Plakaten zugepflastert. Besonders auffällig sind hier die rechtsextreme NPD, die Alternative für Deutschland (AfD) und die Bayernpartei. Am Montag haben sie aus dem Rathaus eine Mahnung erhalten: Sie müssen die Plakate bis Donnerstag beseitigen.

Ansonsten lässt die Stadtverwaltung die Tafeln abhängen und stellt die Maßnahme den Parteien in Rechnung. Dies kündigte Stadtsprecher Christian Weiß am Montag auf Anfrage der Redaktion an. Die Parteien hatten Ende März klare Auflagen für das Aufstellen der Wahlplakate erhalten. Sie durften bis zu acht Wochen vor dem Wahltag geklebt werden. Spätestens drei Tage danach mussten sie laut Bescheid wieder entfernt sein. Diese Frist war vergangenen Mittwoch abgelaufen.

Bedingt durch Feier- und Brückentag konnte die Stadtverwaltung erst am Montag reagieren. Was ein Taxifahrer gegenüber der Main-Post sehr bedauert: Er hatte am Wochenende vier Franzosen zum Africa Festival gefahren. Die Gäste seien erschüttert gewesen über die offen ausländerfeindlichen Parolen vor allem auf den NPD-Plakaten. Als Taxifahrer habe man ihn gefragt: „Warum findet eigentlich das Festival hier statt, scheint doch Würzburg sehr ausländerfeindlich zu sein?“

Er beklagt, dass die Stadt nicht rechtzeitig vor dem Festival durchgegriffen hat: „Jeden Falschparker schreibt man auf, aber denen, die offensichtlich das Image einer Stadt nach außen zumindest kurzfristig schädigen, passiert nichts.“ Laut Stadtsprecher Weiß wurden in der Vergangenheit schon häufiger Wahlplakate zwangsweise abgehängt und die Parteien dafür zur Kasse gebeten.

 
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  • M. S.
    Zitat von Andreas Jungbauer
    Was ein Taxifahrer gegenüber der Main-Post sehr bedauert: Er hatte am Wochenende vier Franzosen zum Africa Festival gefahren. Die Gäste seien erschüttert gewesen über die offen ausländerfeindlichen Parolen vor allem auf den NPD-Plakaten. Als Taxifahrer habe man ihn gefragt: „Warum findet eigentlich das Festival hier statt, scheint doch Würzburg sehr ausländerfeindlich zu sein?“
    soll das ein Witz sein? Wer als Franzose des Deutschen mächtig ist (und die Plakate deuten kann) hat sich sicherlich (zwangsläufig) auch näher mit dem Land beschäftigt! - er sollte also wissen das dies nicht dem Regelfall entspricht!

    Gerade als Franzose mit dem extrem hohen Anteil an Front National u.ä. Wähler sollte man evtl. erstmal vor der eigenen Haustüre kehren bzw. im eigenen Land missionieren!
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  • W. K.
    Ich habe heute in der Frankenstraße auch noch ein blaues Plakat mit der Abkürzung "CSU" darauf gesehen.
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  • G. K.
    ... warum jedes kleine Vergehen einer Privatperson ohne Nachsicht geahndet wird und diese braunen Demagogen ungeschoren davonkommen. Es ist ein eindeutiger Verstoß gegen bestehende Regeln und die Stadtverwaltung hat die Pflicht, dagegen vorzugehen. Es wäre schön, wenn der neue OB hier nicht so nachsichtig handeln würde wie es unter seinem Vorgänger üblich war.

    Diese Plakate sind eine Schande, nicht nur für Würzburg, im Landkreis sieht es leider genauso traurig aus.

    Nicht gerade wenig Gelder werden, mit Erfolg, in die Tourismusförderung gesteckt und dann machen diese unverbesserlichen Rassisten alles kaputt. Für jemanden, der unbedarft durch Würzburg fährt, sieht es wirklich so aus, als wäre er in einem Nazi-Nest gelandet, sehr traurig!
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  • M. R.
    Die Plakate müssen sieben Tage nach der Wahl abgehängt werden. Warum man jetzt noch Gnadenfrist gibt, verstehe ich nicht. Meine Gemeindearbeiter hätten bereits am Montag um 08.00 Uhr die Plakate eingesammelt und jedes mit 100 Euro in Rechnung gestellt.
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  • J. S.
    wieder einen Strafzettel bekomme, weil ich 2 minuten ohne Parkschein in der Innenstadt stehe, dann verweise ich auch auf die Gnadenfrist.
    Ich kann mir kaum vorstellen, dass das nicht klappt und man denken könnte, dass mit zweierlei Maß gemessen wird zwinkern
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  • P. L.
    der rechten Parteien noch immer da hängen. Für so eine Faulheit derjenigen sollte es Bußgelder geben oder die Stad hätte das ja einfach für die Entfernung selber in Rechnung stellen können. Ich hab den Beitrag des Taxifahrers gelesen und es muß wohl tatsächlich befremdend sein für Zugereiste so etwas zu sehen.
    Eines sollte man diesbezügl. aber eben schon festhalten, es gibt trotz der offen vorgelebten Neoliberalität hier nach wie vor einen gründlichst braunkonservativen Bodensatz der nicht wegzuleugnen ist von Stammtischen und Alltag. Selbst in der Zellerau wo mtlwl. ein buntes Multikulti stattfindet krakelen ewig gestrige Altgebliebene noch über Neg..und Kann.....auf der Strasse. Das Festival ist m.E. schon längst zu einem teurem Konsum-Volksfest mit Benutzung des Afrikalogos verkommen und einfach ein gutes Geschäft für viele, eben auch für die Macher und Stadt. Man sollte sich aber nicht täuschen lassen dass die Würzburger so herzlich ausländerfreundlich wären........
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  • J. S.
    „Warum findet eigentlich das Festival hier statt, scheint doch Würzburg sehr ausländerfeindlich zu sein?“ Würzburg ausländerfeindlich, weil rechte Parteien die Stadt mit ihren Parolen vollhängen? In meinen Augen schon eine etwas fragwürdige Denkweise. Zum Glück hat man beim Africa-Festival und bei den Wahlen bewiesen, dass dem nicht so ist. Achja: Immer die gleichen Parteien, die ihre Wahlplakate (wohl ganz bewusst) länger hängen lassen. Dann gibts halt beim nächsten Mal für genau diese Parteien keine Erlaubnis mehr, ihre Plakate aufzuhängen!
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  • N. W.
    Man fragt sich schon, welche Absicht dahinter steckt, dass die Plakate - vor allem der AfD - so lange hängen bleiben. Diese Sprüche zwei Wochen nach der Wahl noch anschauen zu müssen, ist wirklich eine Zumutung! Oder haben die AfDler keine Leute, die Plakate abzuhängen?
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