Verärgert und "traurig über diese Art von politischer Auseinandersetzung" reagiert der Ortsverband Bündnis 90/Die Grünen Bergtheim-Dipbach-Opferbaum auf das Beschmieren ihrer Wahlplakate in Bergtheim. Gemeinderatsmitglied Michael Burger hat Anzeige erstattet, denn wer Wahlplakate beschmiert, überklebt, abreißt oder anderweitig verändert, begeht eine Straftat. "Auch, wenn man anderer Meinung ist, erwarten wir Respekt und Toleranz für unsere Ideale", sieht Gemeinderatsmitglied Carsten Volkrodt keinen Rechtfertigungsgrund für diesen Vandalismus.
Die Mitglieder der Bergtheimer Grünen haben in ihre Plakataktion zur Bundestagswahl am 26. September viel Arbeit gesteckt. Ehrenamtlich organisierten und beklebten sie die Plakatständer und hängten in einer ersten Aktion über 90 Wahlplakate in 14 Dörfern ihrer Region auf.
Von den 14 Plakaten in Bergtheim war schon am nächsten Tag eines komplett zertreten und vier weitere beschmiert. Bei der Sachbeschädigung ging es dem Verursacher, der sich obszön ausdrückt, offensichtlich immer um Hartz IV, also das Arbeitslosengeld II. "Warum er gerade uns damit angreift, verstehe ich schon gleich gar nicht", sagt Gemeinderatsmitglied Rudolf Faatz kopfschüttelnd.
In der Zwischenzeit wurde bekannt, dass auch jeweils ein Wahlplakat der CSU und SPD in Bergtheim beschädigt wurden. Die Grünen sind zunächst davon ausgegangen, dass die Sachbeschädigung ausschließlich ihre Partei betrifft.
"Wir lassen uns davon nicht unterkriegen", zeigen sich die Vorsitzenden Sabrina Burger und Holger König genauso kämpferisch wie die drei Gemeinderatsmitglieder. Die teilweise abgerissenen und beschmierten Plakate werden sie auswechseln. Der eine Plakatständer sei völlig demoliert und nicht mehr brauchbar.
Hinnehmen wollen die Grünen die Sachbeschädigung dennoch nicht. Wer Beobachtungen zum Vandalismus gemacht hat, möge sich deshalb bitte bei den Mitgliedern des Grünen-Ortsverbands oder bei der Gemeinde Bergtheim melden.