
Bei der gemeinsamen Wahlparty von Stadt- und Landkreis-SPD im Hannsheinz-Bauer-Haus in der Semmelstraße wird über das eigene schlechte Abscheiden (knapp 8 Prozent) bei der Landtagswahl genauso diskutiert, wie über die Erfolge der AfD (knapp 16 Prozent). Was die Genossen tröstet: In Würzburg schneidet die SPD einige Prozentpunkte besser ab und die AfD deutlich schlechter. Um 21 Uhr liegen die Gesamtstimmen der SPD in Würzburg bei 11 Prozent, die der AfD bei 10 Prozent. „Das ist ein gutes Zeichen für Würzburg“, sagt Jojo Schulz.
Der ehemalige Würzburger Stadtrat, verfolgt mit seinem ehemaligen Kollegen Hans-Werner Loew, Bezirkstagskandidatin Lore Koerber-Becker, der ehemaligen Würzburger Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake, der Bürgermeisterin von Kleinrinderfeld Eva Maria Linsenbreder und weiteren Genossinnen und Genossen die Auszählung.
Kolbow hat die Stimmung im Wahlkampf positiver wahrgenommen
„Ich habe die Stimmung im Wahlkampf viel besser wahrgenommen, als es das bayernweite Ergebnis zeigt", sagt der Würzburger Direktkandidat Alexander Kolbow. Für die vielen persönlichen Gespräche, die er in den vergangenen Wochen geführt habe, sei er dankbar: „Das waren gute menschliche Begegnungen.“ Der 44 Jahre alte Vorsitzende der SPD-Fraktion im Stadtrat hat um 21 Uhr einen Erststimmenanteil von 10,9 Prozent. 2018 hatte der damalige Landtagsabgeordnete Georg Rosenthal 11,8 Prozent gesammelt. "Damit bin ich eigentlich ganz zufrieden", sagt Kolbow. Die Gesamtstimmen lagen 2018 bei 10,9 Prozent. Gestern Abend waren es 11 Prozent.
Volkmar Halbleib wollte im Landkreis seine 12,2 Prozent von 2018 toppen. „Das habe ich leider nicht geschafft", sagt er am Wahlabend. Ganz ausgezählt sind die Stimmen um 21 Uhr auch im Landkreis noch nicht. Halbleib liegt bei 11,5 Prozent. Die SPD bei 11 Prozent. "Mit so deutlichen Verlusten der SPD habe ich nicht gerechnet". Dank Platz 1 auf der Unterfrankenliste dürfte Halbleib trotzdem im Landtag bleiben.
Seine Analyse am Wahlabend: „Es ist uns nicht gelungen, bayerische Probleme in den Mittelpunkt des Wahlkampfs zu stellen.“ Außerdem habe er noch nie einen derart polarisierenden Wahlkampf erlebt. "CSU und Freie Wähler haben gezielt mit demagogischen Methoden gearbeitet." Und die SPD habe es nicht geschafft, die Menschen davon zu überzeugen, dass sie sich für ihre Interessen einsetze.