Jeweils drei Paten durften sich die beiden OB-Kandidaten beim Wahlforum an die Seite holen – also Menschen, die eine Minute lang erklären durften, weshalb man entweder Christian Schuchardt oder lieber Muchtar Al Ghusain zum Oberbürgermeister wählen sollte. Die beiden Kontrahenten trafen dabei eine strategisch geschickte Auswahl.
Die Fürsprecher waren Menschen, aus deren Tätigkeit sich schon erahnen ließ, welche Kompetenzen sie an ihrem Favoriten schätzen, wobei manche Kompetenzpreisung etwas „bestellt“ wirkte.
Schuchardt hatte als Fürsprecher mit Babcock-Noell-Geschäftsführer Ronald Hepper einen Experten aus der Wirtschaft, mit Gabriele Nelkenstock eine Geschäftsfrau mit sozialem Engagement (Krebshilfe) und mit der Malerin Renate Jung eine Sympathisantin aus dem Kulturbereich auf seiner Seite.
Für Al Ghusain machten sich der evangelische Pfarrer Werner Schindelin als Kirchenvertreter, Eva Peteler, die sich für Asylbewerber und Flüchtlinge einsetzt, und der bekannte „Würzburger Nachtwächter“ Wolfgang Mainka stark.
Mainka betonte die Bodenständigkeit Al Ghusains – „der ist hier aufgewachsen, der spricht so wie wir und der versteht mich“ – und den Werbeeffekt für die Würzburger, wenn sie einen OB mit Migrationshintergrund wählen.
Eva Peteler schätzt Al Ghusain als „sozial engagiert“, „menschlich integer“, seine „integrativen Vorstellungen für die Stadt“ und als einen, der sich für ein bewegtes und weltoffenes Würzburg einsetzen werde. An erster Stelle stünden bei ihm die Finanzierbarkeit seiner Ideen und Konzepte.
Werner Schindelin kann sich zwar auch Schuchardt „als guten Oberbürgermeister“ vorstellen, ziehe aber seinen ehemaligen Religionsunterrichtsschüler Al Ghusain vor, „weil er Ideen hat und gut zuhören kann“. Al Ghusain finde „sachliche Lösungen“, die auch finanzierbar seien.
Als „Teamplayer“ mit nicht nur wirtschaftlicher, sondern auch sozialer Kompetenz pries Gabriele Nelkenstock Gegenkandidat Schuchardt. Sie traut ihm zu, das „riesige Potenzial“ aus Sport, Kultur, Ehrenamt, Wirtschaft und Universität zu einem erfolgreichen „Miteinander“ zu bringen.
Ronald Hepper schätzt Schuchardt als kompetenten Ansprechpartner in Wirtschaftsfragen, der auch für die von Unternehmen geschätzten verlässlichen Rahmenbedingungen sorgen könne. Als Kämmerer und Personalchef der Stadtverwaltung habe er „nachgewiesen, dass er's kann“. „Ehrlichkeit, Verlässlichkeit, Bescheidenheit“ lobt Malerin Renate Jung an Schuchardt, der nicht nur „der kühle Rechner“ mit wirtschaftlicher Kompetenz sei, „sondern sehr wohl echtes Interesse an Kunst und Kultur hat.“
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