Die Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber aus Schwebheim (Lkr. Schweinfurt) will Vorsitzende der 23 500 Mitglieder starken Frauen-Union (FU) in Bayern werden. Die 43-Jährige bewirbt sich bei der Landesversammlung der CSU-Frauen an diesem Freitag und Samstag in Veitshöchheim (Lkr. Würzburg) um die Nachfolge der Europaabgeordneten Angelika Niebler, die sich nach zehn Jahren an der Spitze zurückzieht. Neben Weisgeber tritt auch die frühere bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf (51) aus Erding an. Der Ausgang des Rennens gilt als offen.
Weisgerber ist seit 2009 Vorsitzende der Frauen-Union in Unterfranken, seit acht Jahren amtiert sie als stellvertretende Landesvorsitzende. Die 43-Jährige möchte bei den knapp 300 Delegierten zum einen mit ihrer inhaltlichen Arbeit als Klima-Expertin punkten. Zum anderen hat sie auch konkrete Vorstellungen, wie der Anspruch von Parteichef Markus Söder, die Partei deutlich weiblicher aufzustellen, umgesetzt werden kann.
Künftig soll es bei CSU mehr Quoten geben
Geht es nach Weisgerber, soll die bisher bestehende Frauenquote von 40 Prozent im Landes- und Bezirksvorstand auf 50 Prozent erhöht werden. Darüberhinaus möchte sie auch auf Kreisebene eine verpflichtende Quote einführen. Außerdem fordert die Juristin, Listen bei Wahlen künftig nach dem Reißverschlussverfahren – eine Frau, ein Mann im Wechsel – aufzustellen. Der CSU-Bezirksverband Unterfranken sei in Sachen Frauenförderung schon jetzt Vorreiter, so die Kandidatin: Drei der fünf Bundestagsabgeordneten sind weiblich, ebenso fünf von zwölf Kreisvorsitzenden.
Ehrengast der FU-Landesversammlung ist ein Mann: Parteichef Markus Söder wird am Samstagvormittag zu seinen Parteifreundinnen sprechen.