
Trotz schwieriger Rahmenbedingungen konnte die VR-Bank Würzburg im vergangenen Jahr bei allen wichtigen Kennzahlen deutlich zulegen: Die Bilanzsumme der Genossenschaftsbank knackte zum ersten Mal die Marke von 2,5 Milliarden Euro. Auch bei den Kundeneinlagen und beim Kreditvolumen gab es Steigerungen, die teilweise deutlich über dem Durchschnitt der bayerischen Genossenschaftsbanken lagen. "Trotz des schwierigen Umfelds ist uns ein gutes Wachstum gelungen", sagt Vorstandssprecher Joachim Erhard.
Zusammen mit seinen beiden Vorstandskollegen Claus Reder und Pia Weinkamm stellte er die Bilanz des Jahres 2024 zum ersten Mal der Öffentlichkeit vor. "Wir haben uns kulturell und hinsichtlich der Transparenz weiterentwickelt", so Erhard.
Das betreute Kundenvolumen stieg 2024 um gut 300 Millionen Euro auf 5,6 Milliarden Euro, das bedeutet eine Steigerung von 5,7 Prozent (bayerischer Durchschnitt: 4,2 Prozent). Die Bilanzsumme erhöhte sich um 6,5 Prozent und damit um mehr als doppelt so viel wie bayernweit bei den Genossenschaftsbanken (2,9 Prozent).
Zufriedenheit auch bei Mitarbeitenden
Die Zahlen bedeuten unter dem Strich einen Gewinn von 33,6 Millionen Euro für die VR-Bank Würzburg und eine Dividende von voraussichtlich vier Prozent für ihre Genossenschaftsmitglieder, also die Kundinnen und Kunden. Stadt und Landkreis Würzburg profitieren durch eine Gewerbesteuerzahlung in Höhe von 3,7 Millionen Euro – etwa zwei Drittel davon geht an die Stadt, der Rest an den Landkreis.
Weil Zahlen, Daten und Fakten nur ein Teil der Wahrheit sind, ging es beim Pressegespräch im sanierten und umgebauten Windmühlenflügel der ehemaligen Mozartschule auch um andere gute Nachrichten. Zum Beispiel ist die Genossenschaftsbank Arbeitgeber für 350 Menschen, davon 20 Auszubildende. Die Verweildauer im Unternehmen beträgt im Schnitt 17 Jahre, bei der jährlichen Zufriedenheitsbefragung haben 90 Prozent der Mitarbeitenden angegeben, dass sie die VR-Bank Würzburg als Arbeitgeber weiterempfehlen. "Das finde ich cool", sagte Joachim Erhard.
Die Unternehmenskultur sei weiterentwickelt und dabei das Thema "Team" in den Mittelpunkt gestellt worden. Auch die Investition von rund 15 Millionen Euro in die neuen Geschäftsräume in der Maxstraße haben sich laut Erhard gelohnt: "Hier konnten wir Arbeitswelten verändern und Orte für Begegnung schaffen."
Neue Anlagemöglichkeiten für Bankkundinnen und Kunden
Nach einem längeren Genehmigungsverfahren darf die VR-Bank bald auch eine denkmalverträgliche Photovoltaikanlage auf das Dach des "Moz" installieren. "An diesem Projekt können sich unsere Mitglieder exklusiv beteiligen und von einer ordentlichen Verzinsung profitieren", kündigte Claus Reder an.
Das so genannte "Crowd-Investment" wird – übrigens nicht nur für Kunden der VR-Bank Würzburg – über die Tochtergesellschaft "VR Crowd" abgewickelt, die in Würzburg erfunden und entwickelt und inzwischen von fast 50 Volks- und Raiffeisenbanken in ganz Deutschland übernommen wurde.
"Das ist unser erfolgreichstes Baby, darauf sind wir sehr stolz", so Reder. Außerdem gibt es die Crowdfunding-Plattform "Viele schaffen mehr", mit der alleine im vergangenen Jahr mehr als 240.000 Euro gesammelt und 48 gemeinnützige Projekte komplett finanziert wurden.
Einen Ausblick auf die nahe Zukunft gab es auch: So können die Kundinnen und Kunden ab Mitte dieses Jahres in ihrer VR-Banking-App auch bekannte Kryptowerte wie Bitcoin handeln und aufbewahren. Laut einer Umfrage sehen mehr als zwei Drittel der Kunden ein Bedürfnis dafür, wie Pia Weinkamm erläuterte. Eine digitale Bezahlung mit Kryptowährungen ist zu Beginn noch nicht möglich, "aber als nächste Ausbaustufe geplant".