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WÜRZBURG
Vortragsreihe: Von Craftbier bis Facebook
Werbeprofi Arne Totz (Mitte links) erklärt den Würzburger Medienstudenten, wie der Einstieg in das Berufsleben funktioniert.
Foto: Aaron Niemeyer | Werbeprofi Arne Totz (Mitte links) erklärt den Würzburger Medienstudenten, wie der Einstieg in das Berufsleben funktioniert.
Aaron Niemeyer
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:23 Uhr

Aus einem kleinen Projekt der Medienmanagementfachschaft der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt wurde schnell eine große Sache. Inzwischen vernetzen sich über 70 Studierende bei den Vorträgen von Medienexperten. Profitieren kann davon auch der Medienstandort Würzburg.

„Egal, was ihr machen wollt, ihr müsst einfach damit anfangen. Wenn es nicht läuft, merkt ihr es schon.“ Arne Totz, Gründer der Münchner Werbefilmagentur „Friends & Fellows“ findet klare Worte bei dem Versuch, den Studierenden zu erklären, wie der Einstieg ins Berufsleben am besten funktioniert. Eigentlich warten gerade Jobanfragen aus Schweden und den USA auf ihn. Zeit für seinen Vortrag an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Würzburg hat er sich trotzdem genommen. Weil er sich so etwas im Studium auch gewünscht hätte, wie er sagt.

Austausch auf Augenhöhe statt Vortrag

Bereits zum fünften Mal luden die Medienmanager zu ihrer Vortragsreihe „Coffee to talk“. Die Mission: „Spannende Gäste aus der Medienwelt teilen ihre Erfahrungen und lassen Studierende hinter die Kulissen des Medienbusiness blicken.“ Zunächst als kleines studentisches Projekt der Fachschaft geplant, gewinnt die Vortragsreihe zunehmend an Fahrt: Bisherige Gäste waren etwa das Würzburger Craftbier Startup „Brew Dudes“ und Medienanwalt Chan-jo Jun, der international für Aufmerksamkeit sorgte, nachdem er Facebook verklagt hatte.

„Wir wollten coole Vorträge aus der Medienpraxis bieten und uns war klar: damit das erfolgreich wird, müssen wir raus aus dem Hörsaal“, beschreibt Fachschaftsmitglied Johannes Rügamer das Konzept. Statt tristen Frontalvortrag wünschte das Team sich fachlichen Austausch auf Augenhöhe. Das Ergebnis spricht für sich: Wohnzimmeratmosphäre, regionales Craftbier zum Selbstkostenpreis und junge Studentinnen, die Selfies für ihre Instagram-Stories schießen. Was klingt wie eine Szene aus einer hippen Berliner Media Convention, spielt sich nun regelmäßig in der Cafeteria der FHWS ab.

Lehrpersonal zollt Respekt

„Wenn du das beste Zeug der Welt machst, aber keiner sieht es, dann hast du nichts davon“, fasst Werberegisseur Totz, der schon für Adidas und Mercedes Benz gedreht hat und mit seiner Agentur für den deutschen Werbefilmpreis nominiert ist, das Erfolgskonzept zusammen. Projekte wie das der Würzburger Medienmanager sind für ihn ein elementarer Standortfaktor: „So lernt man Leute kennen, mit denen man vielleicht später einmal eine Existenz gründet.“

Anerkennung findet das Projekt auch beim Lehrpersonal des Medienmanagementstudienganges: „Coffee to talk ist definitiv ein Aushängeschild des Studiengangs“, kommentiert der wissenschaftliche Mitarbeiter René Anderl. „Die haben das komplett alleine geschafft und alle Semester bringen sich ein.“ Auch in der Branche findet das Projekt zunehmend Anklang: Am 18. April wird mit Gary Boeing ein Entwickler, der bereits Apps für „Die Zeit“, Sky oder VW entwickelt hat, in Würzburg von seinen Erfahrungen berichten.

Das Gründungsteam rund um Johannes Rügamer hat sich indes die Tipps von Medienprofi Totz zu Herzen genommen. Ihre Vortragsreihe haben sie damals einfach ohne großes Zögern gestartet. Jetzt, da sich nach und nach der Erfolg einstellt, wollen sie das Projekt auf ein solideres Fundament stellen und damit eine Existenz gründen. Profitieren wird davon mit Sicherheit auch der Medienstandort Würzburg.

 
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