"Freundschaft, Geselligkeit, Kameradschaft, Spaß und Disziplin": Das sind nur einige Werte, die in vielen Schützenvereinen hochgehalten und gelebt werden. Beim Post-Sportverein Würzburg ist das nicht anders und das ist vor allem der unermüdlichen Arbeit des Vorstands zu verdanken. Dafür wurde das Team, bestehend aus dem Vorsitzenden und 1. Schützenmeister Karl-Heinz Putz, dem 2. Schützenmeister Dr. Andreas Böhm, Schatzmeister Bernhard Schreck, Sportleiterin Verena Putz und Schriftführer Klaus Bolch, nun mit dem Preis für den "Vorstand des Jahres" ausgezeichnet, einem der beiden Hauptpreise der gleichnamigen Aktion der Main-Post. Der Preis ist mit 1000 Euro dotiert, gestiftet von der Sparkasse Mainfranken Würzburg.
Der Post-Sportverein entstand in seiner jetzigen Form als eigenständiger Verein erst im Jahr 2017. Vorher war man nur eine Abteilung im Post-Sportverein Sieboldshöhe. Durch die Abspaltung galt es für den Vorstand in den Folgejahren einige Herausforderungen zu bewältigen. "Wir haben als Verein ja wirklich bei null angefangen. Wir mussten schauen, wo das Geld herkommt, wir brauchten eine eigene Satzung und es war klar, dass einige Baumaßnahmen auf uns zukommen werden. Auch durch die Unterstützung von unter anderem Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Stadtrat Wolfgang Roth gelang es uns, diese Phase zu überstehen ohne Schulden aufzunehmen", erzählt Vorsitzender Karl-Heinz Putz.
Seitdem ist die Mitgliederzahl von ca. 170 auf über 230 gestiegen. Der Vereinsälteste ist stolze 98 Jahre alt, das jüngste Mitglied gerade einmal wenige Wochen: Über eine Familienmitgliedschaft können nämlich bereits Kinder im Verein registriert werden.
Renovierung des Schützenhauses war das Großprojekt
Das Großprojekt, das in den letzten Jahren den Vorstand auf Trab hält, ist die großangelegte Renovierung des Schützenhauses. Die knapp 7500 Quadratmeter große Anlage aus den 70er-Jahren wurde mit einer neuen Gastroküche und einem Gastraum mit Thekenbereich ausgestattet. Einen sehr großen Teil der Arbeiten haben die Vereinsmitglieder gestemmt. "Schätzungsweise haben ca. 15 Mann bis zu 800 Arbeitsstunden in das Schützenhaus gesteckt. Wenn am Abend vorher geschrieben wurde, wir brauchen fünf Mann, waren die am nächsten Tag morgens da. Man hat gesehen, dass die Mitglieder für den Verein leben", erinnert sich Karl-Hein Putz.
Weitere Neuerungen auf dem Gelände sind die modernen, digitalen Schießstände und die umfassende Schallisolierung. Das Training soll durch die Modernisierung in Zukunft deutlich komfortabler gestaltet werden können. Dazu kommen noch Anschaffungen wie zwei Mähroboter, die den Vereinsalltag erleichtern werden.
Kaum Mitgliederschwund in der Corona-Pandemie
Wie viele Vereine hatten auch die Sportschützen in den letzten Jahren mit der Corona-Pandemie zu kämpfen. Der Freiluft-Schießstand konnte dank einem Schichtsystem und ausreichend räumlicher Trennung zwar fast durchgehend unter Einhaltung der geltenden Hygienerichtlinien geöffnet bleiben, die Geselligkeit, die eine wichtige Säule des Vereinslebens ausmacht, fiel jedoch komplett weg. "Wir haben versucht, über Mail in Kontakt zu bleiben und kleine Gruppen gebildet, aber das Vereinsleben war nicht dasselbe. Umso erfreulicher ist es, dass wir keinen großen Mitgliederschwund zu verzeichnen hatten", erklärt Kassenwart Bernhard Schreck.
Der Verein kann aktuell steigende Mitgliederzahlen vermelden. Man setzt vor allem auf Mundpropaganda und ist Neulingen gegenüber sehr aufgeschlossen. Dazu werden die Schießanlagen auch für auswärtige Studierende zur Verfügung gestellt, die sonst nur in der entfernten Heimat eine Trainingsmöglichkeit haben. Leute, für die Schusswaffengebrauch zum Berufsalltag gehört, sind ebenfalls häufig zu Gast beim Verein und auf dem topmodernen Gelände sollen in der nahen Zukunft auch wieder regionale Schulungen für Sportschützen stattfinden.
Bei der Main-Post-Aktion "Vorstand des Jahres" wurden für das Jahr 2022 außer dem Post-Sportverein drei weitere Vorstände von Sportvereinen und außerdem "Gute Seelen" im Verein geehrt. Die Aktion wird in Zusammenarbeit mit der Stadt Würzburg und dem Landratsamt organisiert, die Preisgelder stiftet die Sparkasse Mainfranken Würzburg.
Alle geehrten Vorstände und die "Guten Seelen" stellt diese Redaktion in den nächsten Tagen in gesonderten Beiträgen ausführlich vor.