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Würzburg
Vorbereitende Arbeiten für Bau der Siligmüllerbrücke
Annette Messerer,  Leiterin des Fachbereichs Tiefbau und Verkehrswesen (Mitte) mit Oberbürgermeister Christian Schuchardt (links) und Baureferent Benjamin Schneider (rechts) in der Siligmüllerstraße, wo unter Einsatz von Großbohrern die Arbeiten zur Herstellung der Baugrubenverbauten begannen.
Foto: Claudia Lother | Annette Messerer,  Leiterin des Fachbereichs Tiefbau und Verkehrswesen (Mitte) mit Oberbürgermeister Christian Schuchardt (links) und Baureferent Benjamin Schneider (rechts) in der Siligmüllerstraße, wo unter ...
Bearbeitet von Andreas Köster
 |  aktualisiert: 04.02.2021 02:15 Uhr

Was sich rund um den östlichen Bereich des Hauptfriedhofs tut, kann als Großbaustelle bezeichnet werden. Nach etwa einem Vierteljahrhundert wird nun eine Lücke im Würzburger Verkehrsnetz geschlossen, denn es haben die Bauarbeiten für die neue Siligmüllerbrücke begonnen. Nicht nur aufgrund der zeitlichen Dimension sei dies beachtlich, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Würzburg. Die räumliche Dimension beeindrucke ebenfalls. Das beauftragte Ingenieurbüro Maier bereitet gerade gemeinsam mit der Baufirma Züblin den Baugrubenverbau vor. Der gesamte Bodenaushub wird etwa 9000Kubikmeter fassen, das Sportschwimmbecken im Dallenbergbad würde dreimal dort hineinpassen.

Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Baureferent Benjamin Schneider überblickten beim Ortstermin die Dimensionen der Baustelle von der Siligmüllerstraße aus. Auch wenn das Würzburger Verkehrsnetz über 25 Jahre lang ohne die Siligmüllerbrücke zurechtkam, sei der Neubau essenziell wichtig für die Zukunft, denn die Brücke Rottendorfer Straße muss direkt im Anschluss ebenfalls erneuert werden, so die Mitteilung. „Die Siligmüllerbrücke wird dann die Lücke schließen“, so OB Schuchardt, „und wieder Teile des Verkehrs zwischen Innenstadt, Frauenland und Hubland über der Bahnlinie Würzburg-Treuchtlingen/Stuttgart aufnehmen.“

Die Kosten betragen 9,9 Millionen Euro

Die Siligmüllerbrücke wird für die Zeit der Instandsetzung der Brücke Rottendorfer Straße als Ausweichbrücke benötigt. Für die Erneuerung der Siligmüllerbrücke sind Gesamtkosten von 9,9 Millionen Euro angesetzt. Da die wieder errichtete Brücke anschließend zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse im Übergang zwischen Altstadt und Frauenland dient, sind durch Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz und Finanzausgleichsgesetz Fördermittel von etwa 5,6 Millionen Euro zugesagt.

Vertraglich vereinbart ist die Fertigstellung der neuen Siligmüllerbrücke für den Winter 2022/23. Ein Ende der Bautätigkeiten in diesem Bezirk bedeutet dies jedoch nicht: „Nach der Brücke Rottendorfer Straße planen wir die Erneuerung der Brücke Zeppelinstraße. Dies dürfte ab 2026 der Fall sein“, schätzt Baureferent Benjamin Schneider.

3200 Kubikmeter Beton werden verbaut

Auch der Bauverlauf ist spannend: „Bis zur Fertigstellung der neuen Siligmüllerbrücke werden neben dem eigentlichen Brückenneubau zwei Stützmauern benötigt“, erklärt die Leiterin des Fachbereichs Tiefbau und Verkehrswesen, Annette Messerer. Neben dem Stadtring Süd/Waltherstraße wird zur Sicherung und Abstützung eine 50 Meter lange Winkelstützwand errichtet, auf der gegenüberliegenden Seite im Bereich der Konradstraße eine aufgelöste Bohrpfahlwand mit 16 Metern Länge. Die gesamte Fläche der Siligmüllerbrücke wird etwa 560 Quadratmeter betragen, die Stützweite 42,50 Meter. Auf einer Länge von 1800 Metern werden Bohrpfähle für die Sicherung der Baugrube eingetrieben und schließlich 3200 Kubikmeter Beton eingebaut. 520 Tonnen Betonstahl werden die Brücke tragen.

Zur gesamten verkehrlichen Neuordnung rund um die neu zu erstellende Siligmüllerbrücke war bereits im Frühjahr 2019 die Johann-Sperl-Straße abgebrochen worden. Diese hatte verkehrstechnisch seit Öffnung des Greinbergknotens 1993 keine Rolle mehr gespielt. Diese einstige Zufahrt zur Siligmüllerbrücke wird einem Zweirichtungsradweg, einem Gehweg im Grünen und 30 neu gepflanzten Bäumen weichen. Der Radweg wird die Radachsen 1 (Sanderau-Hubland-Gerbrunn) und 3 (Zellerau-Röntgenring-Nürnberger Straße-Rottendorf) verbinden.

Auch ein neuer Eingang zum Hauptfriedhof wird dort angelegt werden. Ein Treppenzugang wird die Siligmüllerbrücke mit dem Geh- und Radweg entlang des Hauptfriedhofs im Bereich der abgebrochenen Johann-Sperl-Straße verbinden.

 
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  • H. S.
    Mit welch geringem Aufwand hätte man Ende der 90er die Brücke saniert, wenn man den Vorschlägen von Winfried Kuttenkeuler (damals TA-Chef) gefolgt wäre. Mit 2 Mill. EUR (damals 4 Mill DM) wäre alles ausgestanden gewesen. Allerdings wäre die Johann-Sperl-Str. auch stehen geblieben. Heute muss ein Bauwerk für 10Mill. EUR her, nicht einbezogen der Abriss und Wiederherrichten der Johann-SperlStr. (mit Treppe???).
    Aber trotzdem ein Lob an die Stadt, dass sie nach 25 Jahren endlich endlich mit dem Bau beginnt.
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  • H. M.
    Es gibt doch bestimmt eine Bauzeichnung oder Animation der neuen Brücke. Wäre schön gewesen, wenn das in den Artikel integriert worden wäre. Ich verstehe nämlich nicht wieso man eine Treppe von der neuen Brücke zur (ehemaligen) Johann-Sperl-Straße braucht. Für Radfahrende, Rollstuhlfahrende und für Kinderwagen ist die Treppe eh nicht nutzbar. Die müssen ohnehin einen ganz kleinen Umweg zum noch bestehenden Rest der J.S.-Straße machen. Das kann man doch den Fußgängern ohne Weiteres auch zumuten. Aus meiner Sicht ist die geplante Treppe -wie wir Würzburger sagen- so unnötig wie ein Kropf!
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