Eine 19-köpfigen Gruppe aus Kasachstan bereiste vier Tage lang Bayern und Baden-Württemberg, und besuchte in einem vielfältigen Programm verschiedenste Betriebe, Verbände und Einrichtungen. Dabei stand laut einer Pressemitteilung des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten auch die Region Unterfranken auf dem Programm. Hintergrund sind laut dem Schreiben, dem die folgenden Inhalte entnommen sind, vergleichbare klimatische Herausforderungen, vor denen die Landnutzer in Unterfranken wie in Kasachstan stehen: zunehmende Trockenheit und weniger Planungssicherheit bei den Niederschlägen.
Gut 40 Prozent der Fläche Kasachstans sind Sand- und Kieswüsten, werden aber dennoch landwirt-schaftlich, überwiegend zur Getreideproduktion genutzt. Wasserschonende Bewirtschaf-tungsmethoden und der Anbau von passenden Sorten oder Pflanzenarten standen daher in den Hotspot-Regionen Kitzingen und Würzburg auf der Tagesordnung für die Besucher, die selbst in den Bereichen Acker- und Gartenbau, Teichwirtschaft, Milch oder Streuobst tätig sind.
Großes Interesse an Spezialmaschinen
Johannes Beyer, Projektkoordinator des Forschungszentrums für Landwirtschaft in Trockenlagen in Nordbayern am Staatsgut Schwarzenau, stellte den kasachischen Landnutzern die Forschungserkenntnisse vor, wie die Landwirtschaft mit den Herausforderungen des Klimawandels zurechtkommen kann. Schwerpunkte sind alternative Feldkulturen, aber auch neue Ansätze in der Bodenbearbeitung zur optimalen Wassernutzung im Anbau.
Auf dem Biogemüse-Betrieb Schlereth in Unterpleichfeld freute sich Betriebsleiter Martin Schlereth über das große Interesse an seinen Spezialmaschinen zur Pflanz- und Sätechnik sowie das Wasserspeicherbecken. Daneben stand auch ein Besuch der Biogasanlage auf dem Plan.
Zum Abschluss der Reise durch Unterfranken galt die Aufmerksamkeit dem Projekt "Vinaqua" in Volkach, wo modellhaft die Bewässerung im Weinbau in Kombination mit Wasserrückhaltemethoden und intelligenter Bewässerungstechnik erprobt werden. Dr. Wolfgang Patzwahl zeigte den Besuchern auf, dass hier das Gesamt-Bewirtschaftungskonzept zusammen mit Bewässerungssicherheit für den Weinbau in Unterfranken von großer Bedeutung ist.
Unterstützung durch die Vereinten Nationen
Neben Landwirten bestand die Delegation, die mit Unterstützung durch das Entwicklungshilfeprogramm der Vereinten Nationen unterwegs war, auch aus Vertretern des Kasachischen Unternehmensverbands, des Umwelt- und Landwirtschaftsministeriums sowie privaten Beratungsexperten. Nach einem Empfang im Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten wurden Biomassehöfe, Fischzuchtanlagen, Pellet-Werke, das „Cow Energy“-Projekt der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und der Bayerische Biogasverband besucht und der Austausch intensiviert.