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SOMMERHAUSEN
Von wilden Kerlen und Pferde-Fans
Abenteuerliches Angebot für die Sommerferien: Übernachten im Tierpark Sommerhausen – im Tipi oder unter freiem Himmel.Foto: Tierpark Sommerhausen
| Abenteuerliches Angebot für die Sommerferien: Übernachten im Tierpark Sommerhausen – im Tipi oder unter freiem Himmel.Foto: Tierpark Sommerhausen
Catharina Hettiger
 |  aktualisiert: 16.12.2021 11:20 Uhr
Alle bisher erschienenen Artikel unserer Sommerserie finden Sie im Internet: www.mainpost.de/sommertipps

Wer Kinder hat, kennt ihn bestimmt: den Tierpark Sommerhausen mit dem großen Erlebnisspielplatz. Er gilt als klassisches Ziel für einen Wochenendausflug – und die dort angesiedelte Umweltstation bietet in den Ferien zusätzlich ein umfangreiches Programm für Kinder und Jugendliche an.

Das Ganze hat Tradition: „Seit etwa 18 Jahren gibt es im Tierpark ein Ferienprogramm“, Anja Pötzl, Mitarbeiterin der Umweltstation. Auch in diesem Sommer dreht sich dabei alles um Tiere und Natur: Bei den Tageskursen, die einzeln oder für eine ganze Woche gebucht werden können, sind die Kinder zum Beispiel mit einem Tierpfleger unterwegs oder begeben sich auf die Suche nach einem Schatz im Park.

Überleben im Wald

„Besonders beliebt bei den Kindern sind Angebote wie 'Wilde Kerle – Abenteuer im Wald'“, sagt Pötzl. Während dieser Tour, die am 5. September angeboten wird, erfahren die kleinen Teilnehmer ab sechs Jahren, wie man im Wald überlebt: etwa durch lautloses Schleichen und sich Tarnen. „Die Kinder bauen Schutzhütten und lernen, wie man Feuer macht“, so Pötzl.

„Auch Dino-Themen gehen immer gut“, ergänzt sie und verweist auf einen Kurs am 7. September, der sich um Dinos, Mammuts und Beutelwölfe dreht. Die Leitung sämtlicher Kurse übernehmen Mitarbeiter der Umweltstation, darunter Erlebnispädagogen und Biologen.

Für all diejenigen, die das Gelände und den Wald bei Sommerhausen einmal intensiver erleben möchten, gibt es das „Wilde-Tage-Sommercamp“, ein Ferienlager für Jungen und Mädchen von acht bis zwölf Jahren. Es findet vom 8. bis 12. August statt, freie Plätze sind noch vorhanden, so Pötzl.

Die Teilnehmer übernachten in Tipis – oder bei schönem Wetter auch unter freiem Himmel. Tagsüber verwandeln sich die Kinder in Waldläufer, die durch den Wald schleichen und lernen, die Spuren der Waldbewohner zu lesen. Die Abende klingen mit Geschichten und Liedern am Lagerfeuer aus.

Pferdebegeisterte zwischen neun und 13 Jahren können sich außerdem für eine fünftägige Reit- und Abenteuerfreizeit ab dem 22. August samt Übernachtung im Indianer-Tipi anmelden; Reiterfahrung ist keine Voraussetzung. Neben Ausflügen mit den Pferden in den Wald und dem Beobachten der Tiere in der Herde lernen die Kinder, ein Pferd zu führen und zusammen einen Parcours zu bewältigen. Ein theoretischer Teil, in dem Wissen rund ums Pferd vermittelt wird, und eine Nachtwanderung runden die Freizeit ab.

Auf Schatzsuche

Wer Spaß an Geocaching hat und mindestens acht Jahre alt ist, kann sich am Samstag, 20. August einer Tour in Richtung Zeubelrieder Moor anschließen. Mit Hilfe von GPS-Geräten soll ein Schatz gefunden werden.

Das Angebot „Keine Angst vor Tieren“ am Donnerstag, 18. August richtet sich an die ganz Kleinen. Kinder ab zwei Jahren können zusammen mit ihren Eltern erste Erfahrungen mit Kaninchen, Schafen und Ziegen machen, sie streicheln und füttern.

Ferienangebot im Wildpark

Der Wildpark Sommerhausen bietet Kindern und Jugendlichen ein umfangreiches Ferienprogramm: von Kursen an Wochentagen (22. August bis 9. September, jeweils 8.30 bis 14.30 Uhr, Kosten: zwischen zwölf und 16 Euro) bis hin zu mehrtägigen Camps. Freie Plätze gibt es noch für das „Wilde-Tage-Sommercamp“ vom 8. bis 12. August, die Pferdefreizeit vom 22. bis 26. August sowie für „Ersterfahrungen rund ums Pferd“ vom 28. bis 29. August. Anmelden kann man sich bei der Umweltstation per Telefon: Tel. (0 93 33) 90 28 10 oder per E-Mail: umweltstation@tierparksommerhausen.de. Das detaillierte Ferienprogramm sowie weitere Aktivitäten des Wildparks finden Sie online: tierparksommerhausen.de
Marktbreit: Postkarten-Kulisse mit spannender Geschichte       -  „Sommertipps für Daheim-Urlauber“ – so heißt unsere Serie, die während der Ferien Anregungen für interessante Ausflüge in der Region geben möchte. Unser Tipp richtet sich diesmal auch an Urlaubs-Heimkehrer. Falls Sie auf der Autobahn A 7 im Stau stecken sollten: Nehmen Sie die Ausfahrt „Marktbreit“ – das Städtchen an der südlichsten Spitze des Maindreiecks hat eine spannende Geschichte und einen malerischen Ortskern, in dem es einiges zu entdecken gibt.    Das über dem Breitbach aufragende Malerwinkelhaus, das imposante Rathaus, das „Seinsheimer Schloss“: Die markantesten Sehenswürdigkeiten Marktbreits dürften vielen bekannt sein – zumindest von Postkarten, Bildern oder einem Spaziergang durch das Städtchen. Aber: Welche Bedeutung hatte der Ort, der heute mit seinem Ortsteil Gnodstadt auf knapp 4000 Einwohner kommt, in der Vergangenheit, und welche Geschichte haben die imposanten Handelshäuser? Eine Führung offenbart Hintergründe und Details, die einem beim reinen Schlendern durch den Stadtkern wohl entgehen würden.  Das Angebot ist vielfältig: Besucher können zwischen zehn verschiedenen Führungen wählen, die unterschiedliche Themenschwerpunkte haben und sich an verschiedene Zielgruppen wenden. „Die Führung 'Dr. Alois Alzheimer – ein Marktbreiter wird berühmt‘ ist vor allem bei internationalen Gästen und beim Fachpublikum beliebt, zum Beispiel bei Personen, die in der Demenzbetreuung oder im Altenheim arbeiten“, erklärt Eva Castell, Leiterin der Tourist-Information. Der berühmte Neurologe wurde 1864 in Marktbreit geboren und verbrachte dort die ersten zehn Lebensjahre. In seinem Geburtshaus im Biedermeier-Stil sind in einem Gedenkraum verschiedene Utensilien ausgestellt, die von seiner Arbeit als Nervenarzt zeugen. „Alzheimer promovierte zur Ohrenschmalzdrüse“, sagt Castell und lacht. „Die Krankheit, deren Ursprung er anhand einer 51-jährigen Patientin entdeckte und dokumentierte, wurde erst nach seinem Tod nach ihm benannt.“  Wer mindestens 90 Minuten Zeit mitbringt und Interesse an der Geschichte Marktbreit als Handelsstadt hat, dem empfiehlt Castell die „Klassiker“-Führung. Sie beginnt am Mainparkplatz, dem südlichsten Punkt des Maindreiecks, wo der „Alte Kranen“ steht. Anhand des historischen Tret-radkrans kann man nachvollziehen, wie in der Vergangenheit Güter ver- und entladen wurden. Vor allem Gewürze, Kaffee, Heringe in Fässern sowie Holz aus den Haßbergen sollen von Marktbreit aus in Richtung Süden transportiert worden sein.  Im Inneren des Kranen sorgten Tagelöhner dafür, dass die Güter mit Hilfe einer schweren Kette auf Schiffe verladen werden konnten. „Um die Kette zu bewegen, sind die Tagelöhner in Rädern gelaufen, die wie riesige Hamsterräder aussahen“, so Castell. Der Kranen beschleunigte den Warenumschlag erheblich und war und ist Symbol für den damaligen schwungvollen Handel in der Region.  Deutschlandweit gibt es nur drei weitere solcher Exemplare: in Würzburg, Andernach und Trier. „Marktbreit war, bedingt durch seine geografische Lage, im 18. Jahrhundert ein bedeutender Handelsort und einer der wichtigsten Binnenhäfen im deutschen Raum“, betont Castell. „Nicht umsonst sprach man damals von 'Würzburg bei Marktbreit‘“.  Der Aufbau des Eisenbahnnetzes führte dazu, dass weniger Waren auf dem Main transportiert wurden – wodurch auch die Bedeutung von Marktbreit als Umschlagplatz abnahm. Bis 1899 war der Kranen in Betrieb, seitdem ist er ein Industriedenkmal und eines der Wahrzeichen der Stadt. Neben den klassischen Wahrzeichen wie dem romantischen Malerwinkelhaus und dem Renaissance-Rathaus, die vor allem in ihrer Kombination seit jeher Maler und Fotografen begeistern, werden die Besucher der Stadtführung auch auf Details aufmerksam gemacht. So zum Beispiel auf den neugierigen „Lauscher“, eine Bronzeskulptur, die – in eindeutiger Pose, mit der Hand hinter dem Ohr – am Rathaus direkt unter dem Büro des Bürgermeisters zu finden ist.  Den Mittelpunkt Marktbreits bildet das „Seinsheimer Schloss“, das 1994 umfassend renoviert wurde. Die evangelische Kirche St. Nikolai in unmittelbarer Nachbarschaft des Schlosses ist ebenfalls fester Anlaufpunkt einiger Führungen. In ihrem Inneren überraschen 60 Bilder die Besucher – von der Entstehung der Welt bis zur Leidensgeschichte Jesu. Diese sogenannte „Armenbibel“ sollte im 18. Jahrhundert armen Menschen und Analphabeten das Testament näherbringen.  Bei Touristen sei Marktbreit sehr beliebt, so Eva Castell. Durch die Lage am Main-Radweg würden sehr viele Radtouristen das Städtchen besichtigen; außerdem sei es auch für Tagungstouristen interessant. Diese sind laut Castell oft im Ringhotel „Löwen“ untergebracht. Das Haus mit typisch fränkischem Zierfachwerk gilt als das zweitälteste Gasthaus Bayerns – es wurde bereits 1382 als Herbergsbetrieb urkundlich erwähnt. Prominenten Besuch hatte das Hotel im 19. Jahrhundert: König Ludwig I. von Bayern soll dort zu Gast gewesen sein.  „Wir haben seit einiger Zeit auch vermehrt Gäste aus dem Ausland“, so Castell. Vor allem Holländer und Gäste aus dem englischsprachigen Raum kämen nach Marktbreit. „Der Wohnmobilstellplatz, der Anfang 2015 eröffnet wurde, zieht neue Gäste an“, ist Castell überzeugt.  Man muss übrigens nicht auf der Autobahn im Stau feststecken, um einen Abstecher nach Marktbreit zu machen. Die Stadt ist auch bequem mit der Bahn zu erreichen – außerdem auf dem Wasserweg. Besucher aus dem näheren Umland können ihren Ausflug mit einer Schiffstour verbinden. Wer möchte, besteigt in Kitzingen die „Neptun“ – und geht knapp eineinhalb Stunden später in Marktbreit an Land.
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