Der Stadtrat genehmigte einen Antrag auf denkmalschutzrechtliche Erlaubnis, der die ehemalige jüdische Synagoge betrifft. Dr. Markus Schußmann von der Universität Würzburg erläuterte dem Stadtrat die Hintergründe. Es handele sich um ein Bau- und Bodendenkmal, an dem aktuell eine Notsicherungsmaßnahme laufe. Vor einigen Jahren wurde dort eine ehemalige Mikwe, ein jüdisches Ritualbad, gefunden.
Schußmann datierte das Alter der Mikwe ungefähr auf das Jahr 1200. Sie gehöre einem bestimmten Typus an, von dem ihm nur noch eine weitere in Straßburg bekannt sei – allerdings nicht in einem so guten Zustand. Die Auber Mikwe hat einen quadratischen Umgriff, in den wandläufig eine Treppe hinabführt. Die Mikwe ist mit Unrat aufgefüllt, vermutlich aus den 1920er Jahren.
Rückschlüsse auf Zeitpunkt des Synagogenbaus
Um nähere Untersuchungen durchführen zu können, müsste der Wasserspiegel abgesenkt, die Verfüllung untersucht und herausgenommen werden. Für eine genauere Datierung müsste zudem die ehemalige Baugrube gefunden und untersucht werden. Schußmann erhofft sich dabei auch Rückschlüsse auf den Zeitpunkt des Synagogenbaus selbst. Bei der Erkundung könnte auch ein dreidimensionales Model geschaffen werden, das virtuell begehbar wäre. Sollte die Anlage tatsächlich so alt sein, wäre sie ein Fund von überregionaler Bedeutung.
Ein weiterer Antrag auf denkmalschutzrechtliche Erlaubnis, dem der Stadtrat zustimmte, betraf die Restaurierung des Kirchturmkreuzes der katholischen Pfarrkirche Sankt Georg in Baldersheim. Das schadhafte Kreuz wurde im vergangenen Jahr abgenommen. Derzeit laufen Untersuchungen, um der Denkmalpflege Zuschussmöglichkeiten zu eröffnen.
Der Stadtrat stimmte der Ausführungsplanung für eine Niederspannungsanlage des Überlandwerkes im Neubaugebiet Heerstraße II zu. Dort soll ein Verteilerschrank gebaut und Stromleitungen für die Straßenbeleuchtung verlegt werden.
Infos zu Wasserentnahmestellen
Bürgermeister Roman Menth informierte den Stadtrat über den aktuellen Stand zu den Wasserentnahmestellen nördlich des Friedhofes in Aub und in Baldersheim am Schwimmbad. Für beide Entnahmestellen lag bisher keine Genehmigung des Wasserwirtschaftsamtes vor. Ob die Entnahmestellen weiterhin betrieben werden dürfen, hänge auch von der Schüttung der Quellen ab. Nach aktuellen Messungen liefert die Ochsenwasenquelle, die die Auber Entnahmestelle speist, rund 17 Kubikmeter täglich. Das sei zu wenig, um dort mittels Motorpumpe Wasser zu entnehmen. Nun müsse ein halbes Jahr lang die tatsächliche Wasserschüttung der Quellen dokumentiert werden. Nicht betroffen ist die Verwendung des Wassers im Friedhof und des Marktbrunnens, da das Wasser durch das natürliche Gefälle dorthin fließt.
In Baldersheim ist die Situation besser. Dort werde derzeit ein Kurzzeitpumpversuch durchgeführt, um die Wassermenge zu ermitteln. Wenn genügend Wasser vorhanden ist, könne ein entsprechender Antrag gestellt werden. Menth hofft auf eine Genehmigung im Verlauf des Frühjahrs. Allerdings werde dann auch dort eine Wassermenge festgesetzt und die Abgabe müsste kontrolliert werden.
Sängerkranz vermacht Vermögen der Stadt
Der Auber Sängerkranz, der älteste Verein im Städtchen, hat sich aufgelöst. Das vorhandene Vermögen fällt der Stadt Aub zu. Dabei handelt es sich um drei Vereinsfahnen, diverse Erinnerungsstücke, Lieder- und Notenbücher, Protokollbücher sowie um Geldvermögen von 5228 Euro. Die Bedingungen sehen vor, dass die Stadt Aub aus dem Vermögen den zehn Sängern, die als nächstes sterben werden, je eine Blumenschale von fünfzig Euro ans Grab stellt. Den Rest des Vermögens kann die Stadt für kulturelle und gemeinnützige Zwecke verwenden.
Der Stadtrat beschloss, die Benutzung von Obdachlosenunterkünften neu zu regeln. Betroffen sind die Gebäude Hauptstraße 6 und Mühlstraße 4. Nach der Satzung dürfen die Räume dort nur dann an Obdachlose oder von Obdachlosigkeit betroffene Personen überlassen werden, wenn ein Einweisungsbescheid vorliegt. Die Unterbringung erfolgt vorübergehend, wobei dieser Begriff nicht näher definiert wird. Sollte die Aufnahme in eine Notunterkunft erforderlich sein, betrage die Gebühr monatlich 450 Euro inklusive Nebenkosten. Diese Gebühr übernimmt üblicherweise das Sozialamt.
Den Glasfaserausbau im Bereich der Auber Kernstadt übernimmt die GlasfaserPlus GmbH, die das Netzwerk bis 2025 für die Stadt kostenfrei ausbauen will. Die Ortsteile Baldersheim und Burgerroth sind allerdings nicht eingeschlossen.
Urnenbestattungen nehmen zu
Für die Notsicherung der alten Synagoge ist an der Ostwand eine Schwelle auszuwechseln, die Nordwand soll mit einer Plattenschalung versehen werden. Die Kosten belaufen sich auf 10.668 Euro, für die rund 8000 Euro an Zuschüssen zu erwarten sind.
Im Friedhof deuten sich Veränderungen an, da Urnenbestattungen immer häufiger werden und große Grabstellen für Erdbestattungen nicht mehr so nachgefragt werden. Auch im Auber Friedhof gebe es entsprechende Veränderungen. Menth lud deshalb zu einen Workshop am 20. März ab 19 Uhr ein. Die Kreisfachberaterin des Landkreises für Gartenpflege wird darüber informieren, wie der Friedhof künftig gestaltet werden könne.