Einen gelungenen Mix aus frechen Sprüchen, tollen Tänzen und lustigen Büttenreden brachten die Uengershäuser Narren beim Bunten Abend auf die Bühne.
Voll besetzt war die Mehrzweckhalle, als Sitzungspräsident Willi Schober zum letzten Mal pünktlich das Russen-Spektakel eröffnete. Seit über 25 Jahren führt er launig und mit kecken Sprüchen durch den Faschingsabend. Dafür dankten ihm seine rund 60 Mitstreiter des bunten Faschingsreigens noch einmal.
Und natürlich durfte er nicht ganz leise von der Bühne abtreten. Er tat es mit dem, was er nach eigenen Aussagen am liebsten tut: Mit einem Lied.
Bevor er aber ging, musste noch ein Nachfolger gefunden werden. Dazu hatten sich die „Russen“ (der Begriff geht auf eine Belagerung des Ortes vor 200 Jahren durch Russen zurück) eine Verlosung ausgedacht. Dabei hatte Bürgermeister Stefan Hemmerich richtig Pech. Um ein Haar wäre er Sitzungspräsident geworden. Wäre er nicht an einer Frage gescheitert, die sein Gegenkandidat mit Bravour beantwortete.
Und so heißt der neue russische Sitzungspräsident nun Daniel Dietrich und kommt tatsächlich aus dem Osten, aus Zwickau. An seiner Seite standen Zar Johannes I. und Zarin Theresa I., die den bunten Reigen mit einem kessen Tanz auf der Bühne eröffneten.
In die Bütt hatten sich die Russen bewährte Mitstreiter geholt, so Tim Landeck. Der glänzte mit geschliffenen Worten, coolen Sprüchen und jeder Menge Witz. Ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft war er nun in der Phase der Berufsfindung. Sein Fazit: „Ich werd Beamter. Beamte sind ja die Träger der Nation, einer träger als der andere.“
Auch der Fuchsstädter Rudolf Thorwarth ließ wieder tief in seine närrische Welt blicken. Diesmal streute er als „Second-Hand-Vegetarier“ („Kuh isst Gras, ich ess Kuh“) seine Weltansichten unters närrische Volk: „Wie kam Trump ins Weiße Haus? Auf dem Trampelpfad.“ Auch in Deutschland werde bald gewählt: „Der Bundespräsident indirekt, direkt vom Volk wird bei uns nur der Dschungelkönig gewählt.“
Ebenso bekannt auf der Uengershäuser Bühne sind Volker Schmidt und Andrea Weiß von der Gilde Giemaul Heidingsfeld alias Herbert und Camelia. Diesmal kamen die beiden als alterndes Garde-Tanzpaar und berichteten über ihr Zusammenleben.
Sehr viel Lokales, witzig aufbereitet, hatte die Jugendgruppe im Gepäck bei den Nachrichten aus dem ersten Russischen Fernsehen.
Stürmischen Beifall und einige Zugaben erhielten die tänzerischen und musikalischen Darbietungen der Uengershäuser: das Kinderballett mit „Kleopatra“, die Showeinlage „Kangoo Jump“, die Showeinlage „Bauer sucht Frau“, Selina Schimmel mit der Tanzeinlage „90er“, Christopher Greif als Olaf von den Flippers und das Männerballett als Rocker: „born to be wild“ auf der Bühne.
Die Akteure des Abends
Komitee: Daniel Dietrich, Horst Hügelschäffer, Florian Kohmann, Stefan Kohmann, Julia Kranz, Stefan Landeck, Heike Lober, Lisbeth Schober, Willi Schober, Bettina Schöffl, Manfred Thorwart.
Kinderballett: Leitung: Heike Lober, Rebecca Lober.
Jugendgruppe
Hofstaat
Showeinlage „Kangoo Jump“: Trainerin: Monika Meisner
Showeinlage „Bauern“: Leitung: Selina Schimmel
Männerballett: Leitung: Selina Schimmel, Monika Schimmel.
Jazztanzgruppe TSV Reichenberg
Tanzgarde Kirchheim.