Freude bei der 33 Köpfe zählenden Bullenheimer Kirchweihjugend. Es konnte wieder Kirchweih gefeiert werden. Vier Motivwagen und der Musikwagen mit dem Posaunenchor an Bord fuhren am Sonntag durch den Ort.
Viele kleine Geschichten hatte die Kerwajugend während der Coronazeit ausgegraben. Die vier schönsten waren auf Motivwagen verewigt.
Da gab es zum einen den "Corona-Krieg". Auch in Bullenheim waren nach einer Infektion "welche eingesperrt im Eigenheim". Doch im Garten konnten wenigstens die Kinder spielen, während die Nachbarskinder wegen der Quarantäne nicht in die Schule konnten. So soll es zum Streit unter Nachbarskindern gekommen sein, weswegen die Kirchweihprediger Jan Schadt, Kevin Engel und Stefan Schadt hofften, dass die nächste Pandemie auf sich warten lässt, damit es in der Siedlung nicht wieder einen "Kriegsgarten" gibt.
Ein "leidenschaftlicher Griller" aus der Siedlung erregte das Interesse der Kerwajugend. Denn der Mann hatte tiefgefrorenes Kühlgut wie Steaks und Ripple zum Auftauen in den neuen Pool geworfen. "Des Fläsch treibt so im wohltemperierten Becken und er dreht sei Runden und kann die Sau bald schmecken", dichtete die Jugend. "Irgendwann fühlt er sich dann wie a klenner Hai, und dreht a poor Extra-Runden um die Leckerei." Allerdings kam das auf diese ungewöhnliche Art und Weise aufgetaute Fleisch dann auf den Grill. Zusammen mit von der Tochter auf dem Herd getrockneten Chilischoten soll es gemundet haben.
"Domino-Day" fanden die Zuschauer und Zuhörer lustig, der Verursacher wohl nicht so. Denn statt Dominosteinen wurden Steinpaletten verwendet, "angeschoben" von einem Stapler.
Zu guter Letzt ging es auf einem der Motivwagen um den "Wendehammer mit Tücken". Hintergrund war ein zugeparkter Wendehammer in der Siedlung. Eine Frau wollte dort wenden und musste in eine Hofeinfahrt zurückstoßen, wo sie sich aufgrund eines höheren Absatzes aufbockte. Zum Glück gibt es Werkstätten im Ort. Kurz danach passierte einem Auswärtigen das gleiche Malheur, weswegen die Jugend riet, dort eine Hecke zu pflanzen.
Weiter beschäftigte man sich mit der Paradiesweinvorstellung und dem Bullenheimer Jungwinzer, der vor Corona "nur halb so viel Mann" gewesen sein soll, der den Wein präsentieren durfte. Auch ein Junggeselle auf Frauensuche war ein Thema, ebenso wie Geschichten aus dem Hühnerstall oder über einen grantigen Staplerfahrer.
Die Bullion24-Nachrichten berichten von findigen Winzern im Nachbarort Ippesheim. Der Ippesheimer Wein sei für seine extreme Säure bekannt. Wenn nun jemand diesen tränke, ohne dass sich sein Mund zusammenziehe, leide er "an mit Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit an Corona". Jetzt soll der Wein in kleinen Ampullen als Testmöglichkeit verkauft werden, schickte die Jugend einen kleinen Seitenhieb in die benachbarte Weinbaugemeinde.
Der Nachrichtendienst Bullion berichtete aber auch von Pferdeäpfelbeutelspendern, die aufgrund der Hinterlassenschaften der großen Vierbeiner aufgestellt werden sollen. Laut Bullion hat sich der Bürgermeister schon mit dem Anliegen befasst, sehe aber ohne Sponsor keine Möglichkeit. Nachdem von Apple keine Reaktion gekommen sei, wolle der Bürgermeister örtliche Pferdebesitzer für das Projekt begeistern, schreibt der Bullion. In der Kerwazeitung wurde auch der vom Sturm gefällten Hutteneiche gedacht.