Wir befinden uns im Jahr 2473. Peter und seine Freunde aus der Wohnanlage „Am Planetenring“ haben Langeweile. Deshalb beschließen sie, mit dem Raumschiff von Onkel Fabian das Weltall zu bereisen. Vorbei an Neptun, Mars und Pluto gelangen sie auf den blauen Stern.
Die Klasse 2b der Grundschule Karlstadt hat bei den Schultheatertagen am Mainfranken Theater das Kindermusical „Die Fahrt zum blauen Stern“ aufgeführt. Die Kinder haben eifrig gesungen, von ihrer Lehrerin wurden sie auf dem Klavier begleitet. Die jungen Darsteller ließen sich auch vom Publikum der Kammerspiele nicht einschüchtern: Selbstbewusst und mit viel Bühnenpräsenz spielten sie die Weltraumgeschichte, die einem Lehrbuch von 1984 entstammt.
Unverständnis der Zuschauer
Dass die Geschichte zu Zeiten des Eisernen Vorhangs geschrieben wurde, hat man auch inhaltlich gemerkt: Bei ihrer Ankunft auf dem blauen Stern entdecken Peter und seine Freunde die Ureinwohner des Planeten. Nach einer zaghaften Kontaktaufnahme werden die Sternbewohner als bedrohlich eingestuft und mit dem „Defensor“, einem Spielzeug-Maschinengewehr aus Plastik, erschossen. Die Kinder reisen daraufhin wieder zurück zur Erde.
Die Nachricht, die das Stück somit transportiert, stieß bei einigen erwachsenen Zuschauern auf Unverständnis. Dennoch haben die Zweitklässler sich sehr viel Mühe gegeben, die Kostüme der Sternenbewohner mit ihren silbernen Helmen ließen keinen Zweifel daran, dass man es hier mit Außerirdischen zu tun hat. Durch die professionelle Beleuchtung des Mainfranken Theaters kamen die kleinen Raumfahrer und Sternbewohner im Schwarzlicht groß heraus.
Die Theatergruppe der Grundschule Höchberg mit Schülern der zweiten bis vierten Klasse verzauberte das Publikum anschließend mit dem Märchenspiel „Schneeweißchen und Rosenrot“ nach den Gebrüdern Grimm.
Schon zu Beginn, als Schneeweißchen in der Küche Karotten schneidet und echte Kräuter für ihre Suppe hackt, erwacht die Geschichte zum Leben und zieht den Zuschauer in ihren Bann.
Schneeweißchen und Rosenrot freunden sich mit einem grummeligen, aber freundlichen Bären an, dem sie im Winter Unterschlupf gewähren. Im darauffolgenden Sommer helfen die beiden Schwestern ein paar Mal einem Zwerg aus der Patsche – der sich allerdings äußerst undankbar zeigt. Der Zwerg trägt immer ein kleines Säckchen Edelsteine mit sich herum, bis er vom Bären gefressen wird, der sich daraufhin in einen hübschen Königssohn zurückverwandelt. Es stellt sich nämlich heraus, dass der Königssohn vom Zwerg verwunschen und seiner Schätze beklaut wurde.
Traumhafte Kostüme
Mit liebevoll gestalteten Kostümen aus Stoffen wie Samt, Seide und Filz und der verträumten Hintergrundmusik gelang es wahrhaftig, eine märchenhafte Atmosphäre in den Kammerspielen zu verbreiten. Ob zotteliger Bär, undankbarer Giftzwerg oder schöner Königssohn – alle Kinder haben ihre Rollen souverän gespielt, allen voran die beiden Hauptdarstellerinnen.
Bis Freitag, 24. Juni, gibt es acht verschiedene Inszenierungen zu sehen. Die Aufführungen der Schultheatertage sind kostenlos und öffentlich. Die Vorstellung „Fünf Freunde und der vertrackte Zirkus“ am Freitag um 10 Uhr ist bereits ausgebucht.