Nachdem die Breakdance-Crew "Dreamscape" (Traumlandschaft) sich erst im Juli den Europameistertitel der International Dance Organisation (IDO) im Breakdance und Hip-Hop holte, setzten die Breaker aus Lohr und Würzburg Ende Oktober noch einen drauf.
Im polnischen Kielce setzten die Tänzer sich gegen die internationale Konkurrenz durch und holten den Weltmeistertitel des Verbandes nach Würzburg. Am Donnerstag wurden sie nun im Wenzelsaal des Rathauses von Oberbürgermeister Christian Schuchardt für ihre sportlichen Erfolge geehrt.
"Ich freue mich außerordentlich darüber, dass Würzburg seinem Ruf als "Sportstadt" einmal mehr gerecht werden konnte, sagte Oberbürgermeister Schuchardt bei der Ehrung. Breakdance sei eine faszinierende Sportart und zähle zu den akrobatischsten und dynamischsten Tanzrichtungen überhaupt. Es sei deswegen eine Freude, der Breakdance-Crew Dreamscape zum Weltmeistertitel zu gratulieren. Als Anerkennung der Stadt Würzburg überreichte er der Crew und ihrem Trainer Kapuzenpullis mit dem Logo der Stadt.
Eigentlich hätten sie mit dem Sieg gar nicht gerechnet, erklärten die Weltmeister. Klare Favoriten seien "Da Rookies" aus Magdeburg gewesen. "Die hatten", so die Würzburger, "eine ordentliche Show einstudiert". Die Magdeburger seien dann jedoch aufgrund des komplexen Regelwerkes disqualifiziert worden. Die Nachrücker aus Tschechien und der Schweiz hätten keine ernsthafte Konkurrenz dargestellt.
In der Würzburger Szene kennt man sich
"Wir hatten gehofft, uns mit den besten der besten messen zu können", sagte Thomas "Baggy" Bagdas, Trainer der Dreamscapes. Freuen würden sie sich aber trotzdem über den Sieg. Möglich geworden sei der auch durch den großen Zusammenhalt der Würzburger Szene. Woanders gebe es Konkurrenzdenken, in Würzburg würden sich hingegen alle gegenseitig unterstützen. "In der Würzburger Szene kennt man sich, jeder kennt jeden", führte Bagdas weiter aus. "Wir halten zusammen."
Thomas Bagdas: Trainer für den Nachwuchs
Thomas "Baggy" Bagdas war 1994 einer der ersten, die Breakdance nach Würzburg brachten. Die Szene ist seitdem gewachsen. Bagdas, der auch als Pädagoge in der offenen Jugendarbeit in Lengfeld arbeitet, fungiert heute vor allem als Trainer für den Nachwuchs. Positiv sieht er, dass der Sport inzwischen mehr Aufmerksamkeit und finanzielle Unterstützung von Sponsoren bekommt. Einige Mitglieder der Dreamscapes könnten somit sogar von ihrem Sport leben.
Entstanden ist die Crew Dreamscapes durch eine Kooperation des Lohrer Breakdance-Duos "Hot Potatoes" mit dem Mainfranken Theater. Die Breaker taten sich zusammen mit einem Komponisten und einer Balletttänzerin, um mit dem Stück "Schneewittchen breaking out" eine Kombination aus Ballett und Breakdance zu schaffen. Aus der großen Gruppe von Bühnenbildnern, Tontechnikern und Tänzern entstand die Dance-Crew Dreamscapes, die es schließlich zum Weltmeistertitel schaffte.