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OCHSENFURT
Vom Afrika-Fieber gepackt
Burkard „Sassi“ Freitag (rechts) stellte im Casablanca sein aktuelles Bildungsprojekt – die neue Lehrwerkstatt in Tansania – vor. Auf dem Bild im Hintergrund ist er zusammen mit den ersten Auszubildenden zu sehen. Sylvia Neubert (links) moderierte den Diskussionsabend.
Foto: Sylvia Neubert | Burkard „Sassi“ Freitag (rechts) stellte im Casablanca sein aktuelles Bildungsprojekt – die neue Lehrwerkstatt in Tansania – vor.
Bearbeitet von Stefan Pompetzki
 |  aktualisiert: 27.04.2023 06:42 Uhr

Burkard Freitag aus Hopferstadt, auch „Sassi“, genannt, engagiert sich seit knapp 20 Jahren ehrenamtlich in Tansania. In der Vergangenheit baute er dort Brunnen – nun hat er eine Ausbildungsstätte gebaut. Das Projekt stellte er kürzlich im Casablanca-Kino Ochsenfurt vor, heißt es in einer Pressemitteilung.

Unter dem Titel „Daheim in Afrika – Sassis Bildungsprojekt in Tansania“ lud der Helferkreis für Flüchtlinge Ochsenfurt zusammen mit dem Casablanca zu einem Film- und Diskussionsabend ein. „In Afrika herrscht oft Hoffnungslosigkeit durch schwierige und mitunter lebensbedrohliche Bedingungen. Es braucht Zuversicht, um weiterleben zu können“, so Sylvia Neubert vom Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit des Helferkreises. Einer, der den Menschen Hoffnung gebe, sei Burkhard Freitag.

Im April 2014 legte er den Grundstein für die Lehrwerkstatt in der Stadt Mlandizi. Er beschrieb in seinem Vortrag, wie der Rohbau voran geschritten sei und schließlich der erste Seefracht-Container mit Geräten für die Lehrwerkstatt in Tansania ankam. Die Ausstattung wurde komplett durch Spenden aus dem näheren und weiteren Ochsenfurter Umkreis erworben.

So sorgte beispielsweise die Firma Zenns für Wasser- und Luftleitungsmaterial, die Dachbleche spendete die Firma Maas aus Ilshofen, Regale, Schrauben und Werkzeug kamen von der Firma Würth aus Bad Mergentheim und die Südzucker spendete die Arbeitskleidung. Stoffe erhielt Sassi und sein Team vom Gardinenlager in Ochsenfurt.

Aber nicht nur Firmen sondern auch öffentliche Einrichtungen und Privatpersonen unterstützten das Projekt. Die Tische für die Klassenzimmer waren beispielsweise die alten Schulmöbel der Ochsenfurter Grundschule. Und viele Ochsenfurter Bürger spendeten der Ausbildungsklasse der Näherinnen ihre alte Nähmaschine. „Direkte Hilfe aus der Region für Tansania“, lautet Sassis Prämisse.

Mittlerweile werden 35 junge Menschen als Schreiner, Näherinnen und Elektriker ausgebildet. In Zukunft sollen die Berufe KfZ-Mechaniker, Maurer, EDV-Spezialisten und Schlosser hinzukommen.

Aber nicht nur die Ausstattung, sondern auch der laufende Betrieb müssten finanziert werden. „Die Lehrwerkstatt wird nicht vom Staat Tansania unterstützt, d.h. wir müssen auch die Lehrer bezahlen“, erklärt Freitag. Und er stellte eine weitere Möglichkeit vor, um den Betrieb dauerhaft zu sichern: „Es gibt die Möglichkeit eine Patenschaft für die Auszubildenden zu übernehmen.“ Je nach Ausbildungsart kann ein Auszubildender ab 20 EUR monatlich unterstützt werden. Die Dauer der Patenschaft orientiert sich an der Ausbildungsdauer und beträgt mindestens zwei Jahre.

„Vom ,Afrika-Fieber‘ gepackt, gegen das auch die Ärzte keine Medizin kennen“, so bezeichnete er selbst seine Beziehung zu den Menschen und dem Land Tansania. Schließlich dankte er den Unterstützern und den knapp 100 Zuhörern und stellte eindrücklich klar, dass jeder gespendete Euro auch tatsächlich vor Ort bei den Menschen ankomme.

Weitere Informationen über das Projekt sind ab sofort auch online über die Homepage www.sassiinafrika.de abrufbar.

 
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