Hiranai in Japan, Burlington in den USA – oder Kürnach in Deutschland, Unterfranken – diese Auswahl haben derzeit junge Menschen auf der Homepage des IBG-Workcamps (Internationale Begegnung in Gemeinschaftsdiensten). Suchen freiwillige Helfer für Ende April auf der Internetseite der weltweit tätigen Organisation, können sie sich unter anderem zwischen Projekten an diesen drei Orten entscheiden.
„Kürnach baut ein Haus“. Das, was die Gemeinde Kürnach unter diesem Motto im vergangenen Jahr mit ehrenamtlichen Helfern aus dem Ort leistete, legt sie 2018 in die Hände von IGB. Von 21. April bis 5. Mai soll das Workcamp in Kürnach dauern. In diesen zwei Wochen engagieren sich zehn bis 15 Jugendliche zwischen 16 und 22 Jahren in der Pleichfelder Straße 18. Im historischen Dreiseithof plant Kürnach mit Fördergeldern aus dem Wohnraumpakt Bayern zwei weitere Wohnungen für anerkannte Flüchtlinge und Familien mit niedrigem Einkommen zu errichten. Offiziell einziehen soll in Scheune und Hof künftig auch der Verein Kürnacher Geschichten. Der Verein will sich an den Bau- und Renovierungsarbeiten ebenfalls beteiligen. Eine Million Euro Fördergelder hat die Kommune für das umfangreiche Projekt beantragt.
Im Wohnraumpakt Bayern liegt die Förderquote bei 90 Prozent der förderfähigen Kosten. Der Anteil für Vereinsheim und das öffentlich genutzte Gelände wird voraussichtlich über die Städtebauförderung mitfinanziert.
Die Jugendlichen in dem international ausgeschriebenen Workcamp sollen vor allem leichtere Arbeiten beim Entrümpeln, Entkernen und Renovieren des Gebäudes übernehmen. Daneben, erläuterte Bürgermeister Thomas Eberth (CSU) ist geplant, dass sie in ihrer Zeit in Kürnach im Sinne der Völkerverständigung das dörfliche Gemeindeleben kennenlernen. Die Workcamper werden beispielsweise an einer Gemeinderatssitzung teilnehmen und die Maifeier im Ort miterleben.
Die Kommune stellt den Teilnehmern eine einfache Unterkunft mit Kochgelegenheit zur Verfügung und beteiligt sich an den Kosten für die Organisation des Camps durch IGB mit 15 Euro pro Tag und Teilnehmer. Sechs Stunden wochentags arbeiten die jungen Leute. Begleitet werden sie dabei von ein bis zwei IGB-Betreuern. Auf diese Weise, rechnete Eberth vor, kommen bei 14 Freiwilligen 840 Arbeitsstunden zusammen bei 2940 Euro Kosten für Kürnach. Für die Unterbringung eigneten sich laut Bürgermeister das Jugendzentrum, die Schule oder die Turnhalle.