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ROTTENDORF
Vier Millionen Euro für Erschließung des Baugebiets „Am Sand West“
Christian Ammon
 |  aktualisiert: 22.02.2018 02:34 Uhr

Der Haushalt der Gemeinde Rottendorf erreicht auch 2018 wieder mit 34,5 Millionen Euro ein stolzes Gesamtvolumen und liegt damit nochmals 7,4 Millionen Euro über dem des Vorjahres. Der Anstieg ist vor allem auf den Vermögenshaushalt mit 16,4 Millionen Euro, 6,7 Millionen Euro mehr als im Vorjahr zurückzuführen: Darin sind Investitionen in Millionenhöhe für die Erschließung des Neubaugebiets „Am Sand West“ und den Ankauf von Grundstücken enthalten. Der Verwaltungshaushalt beläuft sich auf 18,2 Millionen Euro, plus 694 000 Euro.

Umfangreiches Zahlenwerk

Als wohl erste Gemeinde im Landkreis hat Rottendorf seinen Haushalt für das laufende Jahr verabschiedet. Dabei handelt es sich um ein umfangreiches Zahlenwerk, das auf 360 Seiten darstellt, was die Gemeinde in diesem Jahr vorhat. Vorberaten wurde der Haushalt in mehreren Sitzungen des Ausschusses Hauptverwaltung und Finanzen. Genauer ausgearbeitet hat ihn Kämmerer Stefan Ripperger.

Der Haushalt ist durch hohe Investitionen gekennzeichnet. Der Schwerpunkt liegt auf dem Neubaugebiet „Am Sand West“: Hier sind vier Millionen Euro für die Erschließung vorgesehen sowie bis zu drei Millionen Euro für den Ankauf von Grundstücken. Außerdem führt der Haushalt unter anderem 1,1 Millionen Euro für die Erschließung des Gewerbegebiets Reißbach auf, eine Million Euro für die Sanierung des Bahnhofgebäudes und 900 000 Euro für die Sanierung der alten Schule am Rothof.

Die wichtigsten Einnahmen im Verwaltungshaushalt sind die Gewerbesteuer, die wie seit Jahren voraussichtlich wieder auf einem stattlichen Niveau von 8,5 Millionen Euro liegen. Sie sind dennoch eine Million Euro niedriger angesetzt als im Vorjahr. Die Gemeinde profitiert hier davon, dass das Gewerbegebiet mit knapp 4000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten der größte Gewerbestandort im Landkreis Würzburg ist. Hinzukommen hohe Einnahmen aus der Einkommensteuer von 3,5 Millionen Euro.

Gemeinde bleibt schuldenfrei

Aufgrund der hohen Steuereinnahmen ist es möglich, 3,6 Millionen Euro dem Vermögenshaushalt zuzuführen, wo sie für Investitionen zur Verfügung stehen. Außerdem plant die Gemeinde, 9,8 Millionen Euro aus den Rücklagen zu entnehmen. Trotz der hohen Investitionen bleibt die Gemeinde schuldenfrei. Die Rücklagen sind mit 19 Millionen Euro weiterhin ein solides Finanzpolster für die Zukunft.

Dem gegenüber stehen auf der Ausgabenseite etwa eine Kreisumlage, die entsprechend der guten wirtschaftlichen Situation mit 4,5 Millionen Euro vergleichsweise hoch ausfällt, 3,7 Millionen Euro an Ausgaben für die Verwaltung und 2,4 Millionen Euro an Personalkosten.

Bei den Haushaltsreden wurde die Finanzkraft der Gemeinde gelobt. Die Redner kritisierten aber auch deutlich die Verzögerungen bei den großen Bauprojekten, wie dem Neubaugebiet, einem weiteren Kindergarten oder der Neugestaltung des Bahnhofgebäudes.

„Es sind wieder viele Posten eingestellt, bei der Umsetzung tun wir uns schon schwerer“, stellte Klaus Friedrich von der Bürgerlichen Wahlgemeinschaft fest. Im Hinblick auf den Bahnhof sieht er Versäumnisse der Verwaltung bei der Ausschreibung und Planungshürden, die die Deutsche Bahn zu verantworten habe: „Es ist eine spannende Frage, ob wir hier überhaupt noch eine Förderung bekommen.“ Schließlich sei ursprünglich geplant gewesen, das Bahnhofsgebäude zur Landesgartenschau zu eröffnen.

Robert Hesselbach verwies für die SPD auf die Millionenbeträge, die für das Neubaugebiet vorgesehen sind und warnte davor, dass daraus eine „Luftnummer“ werden könnte. Anke Schneider (Grüne) gab zu bedenken, dass eine reiche Gemeinde wie Rottendorf auch Verantwortung trage und forderte, landwirtschaftliche Flächen aufzukaufen, um sie ökologisch zu bewirtschaften, oder mehr Einsatz für die Umwelt und den fairen Handel.

Natur- und Artenschutz

Bürgermeister Roland Schmitt betonte, dass die Gemeinde zwar finanziell aus dem Vollen schöpfen könne. Darum seien im Haushalt auch Maßnahmen eingestellt, die unter Umständen jedoch nicht umgesetzt werden könnten. Es werde immer schwieriger, Firmen zeitnah zu bekommen, erklärte er. Auch sei nicht abzusehen, ob etwa der Naturschutz oder Bestimmungen zum Artenschutz einen Plan verzögern: „Wir können planen, doch manches liegt nicht in unserer Hand.“

 
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