Nach drei Jahren und drei Tagen hielt der Ippesheimer Heimat- und Weinbauverein wieder eine Jahresversammlung. Corona hatte einiges durcheinandergewirbelt. Manches wird auch künftig anders sein. Gleich geblieben ist für die nächsten zwei Jahre jedoch die Vorsitzende Bianca Kilian.
Beim Heimat- und Weinbauverein liefen 2019 die Vorbereitungen zur 1200-Jahrfeier des Ortes an, der Vorstand machte sich unter anderem bereits Gedanken über den geplanten Besuch des Landesbischofs. "Dann war alles Makulatur", bilanzierte Schriftführer Uli Beigel. Nun, der Bischofsbesuch wurde vergangenes Jahr nachgeholt, die anderen Veranstaltungen nicht.
Geschaffen wurde jedoch die Kreisgrabenanlage mit Pallisaden. "Hier ist sehr, sehr viel von den Vereinsmitgliedern geleistet worden", sagte Beigel. Kein Platz mehr war dann aber für das in Berlin entstandene Modell der Anlage. Da weder Verein noch Gemeinde wussten, wo das Modell sicher gelagert werden konnte, wurde es nach Hopferstadt abgegeben. Auch dort befindet sich eine Kreisgrabenanlage.
Vorsitzende Bianca Kilian meinte zu der durch Corona verursachten Situation rund um das Vereinsleben: "Wir werden uns wohl neu erfinden müssen." Doch nicht nur der Verein, auch die Winzer wurden die vergangenen Jahre vor Herausforderungen gestellt. Für 2021 hofft sie auf schöne, frische, spritzige Weißweine und für heuer auf ein "normales Weinjahr".
Polster wird dünner
Das Virus beeinflusst auch die Kasse. Hat es 2019 noch ein deutliches Plus bei den Einnahmen gegenüber den Ausgaben gegeben, musste Kassier Ernst Dürr dann für die beiden folgenden Jahre von einem Abschmelzen des Polsters berichten, denn gerade für die Kreisgrabenanlage sei ein Teil der rund 22.000 Euro teuren Anlage beim Verein hängen geblieben. Dennoch sei der Kassenbestand gut.
Weder der beliebte Weinwandertag noch das Weinfest werden heuer stattfinden. Statt des Weinfestes wird es am Sonntag, 17. Juli, ein Kreisgrabenfest geben. "Der Verein legt ja sein Augenmerk auch auf die Heimat", erläuterte Kilian. Wie es 2023 weitergehe, werde man sehen. Mit dabei sind die Ippesheimer beim Walpurgi-Fest am 1. Mai in Uffenheim und bei der 1200-Jahrfeier am 21. August in Weigenheim.
Jetzt konnte auch die Satzung geändert werden. Dort ist nun neben der Förderung des Weinbaus auch der Beitrag des Vereins zur Pflege des Brauchtums und der kulturellen Vielfalt in der Gemeinde verankert. Ebenso wurde die Wahlperiode von vier auf zwei Jahre verkürzt.
Ergebnis der Wahlen
Somit sind für die nächsten zwei Jahre gewählt: die Vorsitzende Bianca Kilian, ihre Stellvertreter Christina Alt (für Nicole Blank) und Manuel Krauß (für Karl-Heinz Wellmann). Kassier bleibt Ernst Dürr, Schriftführer ist wieder Uli Beigel. Zu Beisitzern neu gewählt wurden Weinprinzessin Alisia Fragner, Annerose Pehl-Dürr, Luise Hassold und Daniel Stumpf, wiedergewählt wurden Johanna Schmidt, Tommy Neumeister und Frank Schumann. Der bisherige Stellvertreter Karl-Heinz-Wellmann unterstützt den Vorstand als Beisitzer weiter. Bürgermeister Karl Schmidt, der die Wahlen leitete, freute sich, dass die Vereine wieder erwachen.
Vom Fränkischen Weinbauverband informierte Stephan Schmidt die Vereinsmitglieder über die "geschützte Ursprungsbezeichnung" (g.U.). Auch gab er einen Überblick über das neue Bezeichnungsrecht und erläuterte die Begriffe Großlage, Einzellage, Erstes Gewächs oder Großes Gewächs.
