In toller Atmosphäre ging am Samstagabend vor rund 140 geladenen Gästen der im Vorjahr wegen Corona ausgefallene Ehrenabend der Freiwilligen Feuerwehr Veitshöchheim (FFV) anlässlich ihres 155-jährigen Jubiläums in den Mainfrankensälen über die Bühne. Den vom stellvertretenden Feuerwehr-Vereinsvorsitzenden Udo Backmund moderierten Festabend begleitete musikalisch der Musikverein Veitshöchheim unter der Leitung von Stefan Wagner.
Bürgermeister Jürgen Götz dankte allen Feuerwehrleuten für ihren vorbildlichen, selbstlosen und schwierigen Dienst für das Wohl der Allgemeinheit, den sie mit viel Idealismus, Verlässlichkeit, Fachkompetenz und einer gehörigen Portion Einsatzfreude leisten würden. Großes Lob zollte Götz den beiden Kommandanten Robert Röhm und Florian Fischer, die auch in der Corona-Zeit durch entsprechende Notfallplanungen dafür sorgten, dass die Wehr jederzeit einsatzbereit war.
Stets ein offenes Ohr für die Feuerwehr
Die Gemeinde, so der Bürgermeister, war und ist stets bemüht, die Feuerwehr mit dem notwendigen Gerät bestmöglich zu unterstützen. So laufe zur Zeit nach der Neubeschaffung des 460 000 Euro teuren LF 20 die Ausstattung mit neuen Schutzanzügen. Als dringlich sieht es der Dienstvorgesetzte der Wehr an, neue Kräfte für die Wehr zu begeistern. Er sei deshalb dem Kommandanten dankbar, mit dem Feuerwehrdienstausweis gewisse Vergünstigungen für aktive Kameraden anzubieten. Die Feuerwehr sei auch ein gewichtiger Faktor des örtlichen Gemeindelebens, wenn es um die Organisation von Martinszügen, Prozessionen, Kirchgänge, Festumzüge, Maibaumaufstellung oder Großveranstaltungen gehe oder sie dieses durch eigene Veranstaltungen wie den Florianstag bereichere.
Robert Röhm, der seit 22 Jahren Kommandant der Feuerwehr ist, bedankte sich bei Bürgermeister Jürgen Götz für das stets offene Ohr, das er im Rathaus für die Belange der Feuerwehr findet. Jetzt stehen wieder große Projekte an wie die Erweiterung des Feuerwehrhauses, die Beschaffung eines HLF 20 und eines Rettungsbootes. Freuen durfte er sich über den Scheck der Gemeinde über 775 Euro, den der Bürgermeister überreichte.
Anforderungen sind gestiegen
Kreisbrandinspektor Markus Fleder bescheinigte der Wehr immer einen Schritt voraus zu sein. Herausstechen würden die ständige Anpassung von Feuerwehrhaus, Ausrüstung und Fahrzeuge, die langjährige Jugendarbeit, die First Responder-Einheit mit eigenem Fahrzeug, die Haltung und der Ausbau der Mannschaftsstärke und die Gründung einer Damengruppe bereits in den neunziger Jahren.
Die Stellvertretende Landrätin Karen Heußner verdeutlichte, dass sich die Anforderungen an die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr ständig weiterentwickelt haben und die Komplexität der Aufgaben erheblich gestiegen ist, wenn es darum gehe, Verunglückte zu retten, Erste Hilfe zu leisten, Unfallstellen abzusichern, auf Naturereignisse wie Sturm, Regenflut oder extreme Trockenheit zu reagieren, gefährliche Stoffe zu bekämpfen oder auch logistische Organisation beispielsweise in Pandemielagen zu bewältigen. Ihnen gebühre höchste Dankbarkeit, dass sie diese Hilfe ehrenamtlich leisten, auch wenn sie noch so anstrengend, gefährlich und kompliziert ist und sie oft die psychische Belastung solcher Geschehnisse aushalten und verarbeiten müssen. Darum sei es ihr eine Ehre und Freude, als Stellvertretende Landrätin mit dem Kreisbrandinspektor Feuerwehrleute mit Ehrenzeichen auszeichnen zu dürfen.